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12.12.2002

„Wenn es diese Möglichkeiten nicht gäbe, wären viele verloren“ - Bischof Mixa überzeugte sich von Wichtigkeit der Caritas-Beschäftigungsbetriebe

Eichstätt/Ingolstadt. (pde) - „Ich bin tief beeindruckt, wie sauber hier gearbeitet wird. Und darauf, wie sich das alles ausgeweitet hat, können Sie stolz sein.“ Dieses Fazit zog der Eichstätter Bischof, Walter Mixa, am Ende eines Besuches der Caritas-Wohnheime und Werkstätten Ingolstadt am Mittwochnachmittag. Sechs Jahre nach seinem ersten Besuch in dieser Caritaseinrichtung – seinerzeit kurz nach seinem Amtsbeginn in Eichstätt – lernte der Bischof vor allem die in den vergangenen Jahren neu hinzugekommenen Arbeits- und Wohnstätten kennen: den gesamten Bereich des Caritas-Marktes mit angeschlossener Sperrmüllsammelstelle in Gaimersheim, aber auch zum Beispiel die 1999 entstandenen Mietappartements im ehemaligen Redemptoristenkloster in der Ingolstädter Telemannstraße.

Bei seinem Rundgang nahm sich der Bischof von Eichstätt viel Zeit für das Gespräch mit Lehrlingen, Beschäftigten, Mitarbeitern und Bewohnern: mit einem aus Afghanistan stammenden Küchenangestellten genauso wie einem 72-jährigen Heimbewohner und Patienten oder einem jungen Beschäftigten in der Schlosserei, der dem Bischof nicht ohne Stolz ein Treppengestell aus Edelstahl demonstrierte, an dem er während seiner Arbeitsbeschaffungsmaßnahme (ABM) mitgewirkt hat. Menschliche Schicksale aufgrund von Arbeitslosigkeit, Familienzerrüttung oder Alkohol erfuhr Mixa ebenso wie positive Entwicklungen, etwa die des Caritas-Marktes. Marktleiter Alois Bortenhauser verdeutlichte dies dem Bischof mit folgenden Zahlen: An der Annahmestelle liefern jeden Tag rund 150 Ingolstädter Bürger Sperrmüll oder vielfältige noch brauchbare Gegenstände an. Rund 350 Kunden werden dort im Schnitt täglich an der Kasse gezählt. Und dafür sind etwa 30 Leute in Brot und Arbeit, mehr als doppelt so viele wie noch vor gut zwei Jahren.

„Wenn es die Möglichkeiten für die hier arbeitenden Leute nicht gäbe, wären viele verloren“, betonte Mixa die Bedeutsamkeit der Caritas-Beschäftigungsbetriebe. Es sei enorm wichtig, dass Kirche auf diese Art und Weise in die Gesellschaft einwirkt. Einrichtungsleiter Anton Frank bat den Bischof darum, sich gerade angesichts zunehmender finanzieller und rechtlicher Schwierigkeiten für Menschen stark zu machen, die arbeiten wollen, aber auf dem ersten Arbeitsmarkt keine Chance haben. Frank berief sich dabei auf den Trierer Bischof Reinhard Marx, der vor kurzem kritisiert hatte, dass solche Menschen im „Hartz-Papier“ nicht vorkämen: „So selbstverständlich, wie es heute den zweiten Arbeitsmarkt für Behinderte gibt, brauchen wir einen dritten Arbeitsmarkt, der die Beschäftigung von sozial Schwachen und Benachteiligten mit sinnvoller Arbeit sicherstellt“.

Frank zeigte sich erleichtert, dass die vor kurzem zunächst gestrichene Jugendquali-ABM in seiner Einrichtung nun doch wieder vom Arbeitsamt bewilligt worden ist. Seit 1. Oktober nehmen an diesem „Berufsfindungsjahr“ 24 schwer vermittelbare Jungen und Mädchen teil. Zur selben Zeit begann in Kooperation mit der Kolping Akademie Ingolstadt für 15 junge Spätaussiedler ein Kurs „Deutsch durch Praxis“. In den Caritas-Beschäftigungsbetrieben absolvieren sie darin an zwei Tagen der Woche eine Art „Schnupperlehre“. Ein Praktikum von einem Jahr innerhalb jeweils einer Werkstatt durchlaufen zudem zehn junge Erwachsene zwischen 18 und 25 Jahren, denen die städtische Tochtergesellschaft zur Vermittlung arbeitsloser Sozialhilfeempfänger „IN-Arbeit“ den Weg in die Caritaseinrichtung gebahnt hat.

 

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