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24.12.2002

Weihnachten: Verpflichtung zu mehr Menschlichkeit - Bischof Mixa gegen voreilige Parolen vom „gerechten Krieg“

Eichstätt, 24.12.02. (pde) – Weihnachten bedeutet nach den Worten von Bischof Walter Mixa die Aufforderung, in jedem menschlichen Leben das Antlitz des Jesuskindes zu suchen. In dem Kind in der Krippe, im gekreuzigten Menschen Jesus und im auferstandenen Christus habe sich Gott unwiderruflich auf die Seite der Menschen gestellt. Deshalb verpflichte auch Weihnachten dazu, auf jede Form des heimlichen oder offenen Kleinkriegs gegeneinander zu verzichten, sagte der Bischof von Eichstätt und katholische Militärbischof bei der Christmette im Eichstätter Dom. Ebenso sollten die Christen gegen alle Parolen eintreten, die von einem „gerechten Krieg“ sprechen, ohne dass zuvor alle friedlichen Möglichkeiten zur Überwindung von Hass und Gewalt ausgeschöpft worden seien. Zugleich forderte der Bischof dazu auf, gegen den drohenden Hungertod von Millionen von Menschen auf dieser Erde anzukämpfen.

Die Erfahrung von Leid und Tod im persönlichen Leben, der Konflikt im Nahen Osten zwischen Israel und Palästina, die Angst vor einem Krieg im Irak, die wirtschaftliche Flaute im eigenen Land mit der Folge von Sparmassnahmen im öffentlichen und privaten Leben, die Bedrohung durch den Hungertod für Millionen von Menschen in Afrika ließen die Frage aufkommen: Können wir bei all diesen Erfahrungen und Sorgen noch Weihnachten feiern? Die christliche Antwort müsse lauten: „Wir müssen Weihnachten feiern, weil diese Nöte, Ängste und Sorgen mit der heiligen Nacht, mit dem Geburtsfest Jesu Christi aufs engste zusammenhängen“. Mit seiner Menschwerdung habe Gott sich den Menschen bedingungslos und unwiderruflich geschenkt, so Bischof Mixa.

An Weihnachten werde deutlich: Der unbegreiflich große Gott übt keinen Zwang aus. „Gott zwingt uns nicht durch eine himmlische Lichtgestalt einem Superstar vergleichbar in die Knie“. Es bleibe unbegreiflich, dass die Größe, die Majestät Gottes in einem Kind zu den Menschen komme, einem Kind, das die Liebe und die Fürsorge einer Mutter und eines Vaters braucht. Dieses Kind sei nicht geboren worden in einem großartigen Staatspalast, auch nicht in einer schön eingerichteten, behaglichen Wohnung, sondern in einem Stall mit größter Dürftigkeit und Armut. „Wenn wir wieder ein klein wenig menschlicher werden wollen, können und dürfen wir an diesem Kind Jesus nicht achtlos und auch nicht überheblich vorübergehen“.

 

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