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08.06.2002

Walburga und Wunibald als Vorbilder im Glauben Diözesanwallfahrt nach Heidenheim

Eichstätt/Heidenheim. (pde) – „In der Freude des Herrn – Glauben verändert leben“ war das Motto der diesjährigen Diözesanwallfahrt zu der das Bistum Eichstätt am Samstag, den 8. Juni nach Heidenheim einludt. 450 Wallfahrerinnen und Wallfahrer aus allen Teilen des Bistums, darunter auch 40 Fußwallfahrer aus Gunzenhausen, folgten der Einladung. Das Vorbild der Heiligen Wunibald und Walburga, die vor genau 1250 Jahren ein Kloster in Heidenheim gegründet hatten, nahm der Eichstätter Diözesanbischof Dr. Walter Mixa zum Anlass für seine Predigt. Er rief die Gläubigen dazu auf, bekennende und missionarische Christen zu sein. Auch der evangelische Regionalbischof von Ansbach, Dr. Ernst Dietrich Bezzel, bezeichnete in seiner Ansprache die Wallfahrt als „für evangelische Christen zunächst ungewöhnlich aber zunehmend verständnisvoll“ und befürwortete das öffentliche Bekenntnis zu Gott.

Mixa predigte im Festgottesdienst auf der Wiese vor der katholischen Kirche „St. Walburga“ im ansonsten evangelisch geprägten Heidenheim. Er erinnerte an das Geschwisterpaar Wunibald und Walburga, die vor 1250 Jahren Menschen aus ihrem Glauben heraus bewegt hatten Beide stünden zwar etwas im Schatten ihres Bruders, des Diözesangründers Willibald, hätten nach den Worten Mixas aber für das Bistum Eichstätt eine herausragende Bedeutung. Sie wurden zu Mitbegründern des christlichen Abendlandes.

Insbesondere die Heilige Walburga rückte der Eichstätter Bischof in den Mittelpunkt seiner Predigt. Sie hat nach dem Tod ihres Bruders Wunibald die Leitung des Heidenheimer Frauenklosters, aber auch des Männerklosters übernommen. An Walburga zeigt sich, dass Frauen in der Kirche schon immer eine wichtige Rolle spielten. Sie sei eine „progressive, selbstbewusste und emanzipierte Frau“ gewesen. Bischof Mixa verband seine Predigt mit der Forderung nach einer größeren Anerkennung der Frau in der Gesellschaft, und zwar auch wenn sie „kein Abitur und keine Karriere“ haben. Gerade die Berufung zur Mütterlichkeit und der Wert der Mutterschaft können nach seinen Worten gar nicht genug herausgestellt werden.

Sehen, was Recht ist

Bischof Mixa rief die Gläubigen ferner dazu auf, „in ununterbrochener Tradition mit den Vorfahren des Glaubens fest und treu zu Gott zu stehen“. Dazu gehöre, „aus der Kraft des Glaubens heraus das Leben zu verändern“. Wichtig sei es dabei, nicht in der Selbstgenügsamkeit einer „Lust- und Spaßgesellschaft“ zu verharren, sondern eine „Unterscheidung der Geister“ vorzunehmen und die Dinge beim Namen zu nennen. Konkret nannte er Gewaltfilme, die zur Verrohung führen oder Filme, in denen die Sexualität entwürdigend dargestellt wird.

Auch der evangelische Regionalbischof, Dr. Ernst Dietrich Bezzel griff die Erinnerung an die drei heiligen Geschwister auf. Er hielt die Ansprache in einem ökumenischen Vespergottesdienst am Nachmittag im evangelischen Münster von Heidenheim. Willibald, Walburga und Wunibald hätten, so Bezzel, einen „festen Platz im gemeinsamen Ahnenbuch evangelischer und katholischer Christen“. Jenseits aller Heiligenlegenden würden Sie als Vorbild im Glauben gelten, weil sie sich von niemandem beirren ließen und fest am Glauben zu Christus hielten. Allerdings liegt für Bezzel ein „Schatten“ über dieser Erinnerung, der gerade im evangelischen Münster deutlich wird. Bezzel: „Wir werden an dieser Stätte daran erinnert, dass wir zwar gemeinsame Vorfahren haben, aber immer noch nicht gemeinsam zum Tisch des Herrn gehen können.“ Er rief die Gläubigen dazu auf, für die Einheit der Christen nicht nur zu beten, sondern auch daran zu arbeiten. Im Heidenheimer Münster befindet sich das Grab des Heiligen Wunibald und die ursprüngliche Begräbnisstätte mit dem Grabmal der Hl. Walburga. Diese ist allerdings etwa 100 Jahre nach ihrem Tod nach Eichstätt überführt worden, wo ihr Grab und das Grab des Hl. Willibald heute noch verehrt werden.

 

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