Von Eichstätt bis ans „Ende der Welt“ - Neuer Teilabschnitt des Jakobspilgerweges eröffnet

Eichstätt. (pde) –„Bon Camino“, mit diesen Worten hat Reinhard Kürzinger, der Leiter des Pilgerbüros im Bistum Eichstätt, den neuen Jakobsweg eröffnet. Gemeinsam mit dem Eichstätter Bischof Dr. Walter Mixa führte er die erste Pilgergruppe über den Frauenberg hinauf zur Frauenbergkapelle, die ab sofort auch als Pilgerstation dienen wird. Die neue Strecke beginnt an der tschechischen Grenze und geht über Regensburg und Eichstätt weiter Richtung Westen, wo sie auf bereits bestehende Pilgerwege trifft. Die Route ist 270 Kilometer lang und zum großen Teil bereits mit der blau-gelben Jakobsmuschel ausgeschildert. 2608 Kilometer sind es von Eichstätt bis „finis terrae“ – dem „Ende der Welt“ – bei Santiago de Compostela. Für Radfahrer wurde eine eigene, 240 Kilometer lange Teilstrecke ausgetüftelt.

Die Federführung bei der Rekonstruktion der mittelalterlichen Wegführung hatte die fränkische St. Jakobus-Gesellschaft, allen voran ihr Mitarbeiter Hans Kolbinger. „Nur Insider können sich vorstellen, wie viel Energie, Mühe und Zeit in diesem Projekt stecken“, betonte der zweite Vorsitzende Bruno Schäfer bei der Eröffnung. Nur ein Jahr verging zwischen Idee und Realisierung. „Das ist eine großartige Leistung.“ Alte Pilgerkarten, in denen Eichstätt deutlich eingezeichnet ist, dienten als Grundlage für die Streckenführung. Damit ist historisch belegt, dass Eichstätt schon im Mittelalter als religiöses Zentrum eine wichtige Zwischenstation für Jakobspilger aus Osteuropa war. Hier fanden sie in den Klöstern eine Übernachtungsmöglichkeit und wurden verpflegt. Eine große Bedeutung für Pilger hat auch das Reliquiar mit dem Finger des Apostels Jakobus, das im Eichstätter Diözesan- und Domschatzmuseum ausgestellt ist.