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27.07.2010

Vielfältiges und strukturiertes Lernen gefördert - Pionierprojekt katholischer Kindertageseinrichtungen abgeschlossen

Pionierprojekt katholischer Kindertageseinrichtungen

Die stellvertretende Leiterin des katholischen Kindergartens Marienheim in Denkendorf, Manuela Meier (rechts), stellte vor, wie Kinder in ihrer Einrichtung in einem Erlebnismodul „Hebewerkzeuge“ den Turmdrehkran kennenlernten. Foto: Caritas/Esser

Eichstätt. (pde) – „Vielfältige Lehr- und Lernformen im Kindergarten“ haben knapp 90 Erzieherinnen aus rund 30 Einrichtungen in einem gleichnamigen Projekt in den letzten zwei Jahren entwickelt. Die Ergebnisse wurden bei einer Fachtagung im Eichstätter Priesterseminar vorgestellt.

„Wir betreten hiermit Neuland. Es ist klasse, wie vielfältig pädagogische Angebote entwickelt worden sind.“ Prof. Dr. Peter Erath von der Fakultät für Soziale Arbeit an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt dankte den Erzieherinnen aus den Diözesen Eichstätt und Regensburg. Diese schlossen das zweijährige Pionierprojekt „Vielfältige Lehr- und Lernformen im Kindergarten“ ab, das sie auf Idee Eraths mit dessen Fakultät und unter Federführung des Caritas-Fachreferates Kindertageseinrichtungen im Bistum Eichstätt durchgeführt hatten. Dabei ging es darum, strukturierte Bildungseinheiten für Kindertagesstätten auf der Grundlage des bayerischen Bildungs- und Erziehungsplanes (BEP) zu entwickeln.

Erath betonte, das Freispiel in Kindergärten sei nach wie vor wichtig, aber es müsse auch vermehrt „strukturiertes Lernen“ geben. Man solle Kindern durchaus etwas zutrauen und keine Angst haben, man könne sie überfordern, erklärte Erath. Natürlich solle die Erzieherin keine Lehrerin werden. Doch sollten die Kinder „Einsicht in die Logik des Lernprozesses“ bekommen. Dadurch könnten sie erworbenes Wissen besser verinnerlichen und nutzen.

Wie dies möglich ist, veranschaulichten die Erzieherinnen aus den Kindergärten in den Diözesen Eichstätt und Regensburg sowie einige Studenten der Katholischen Fachschule für Sozialwesen Trier an über 30 Lernmodulen in elf Bildungsbereichen: von Modulen „Stimmbildung“ und „Gehörschulung“ im Bildungsbereich Musik über „Malen mit dem Computer“ im Bereich Technik bis hin zum „religiösen Symbol Kreuz“ in Religion. In Powerpointpräsentationen sowie Videos zeigten sie, wie Kinder zum Beispiel lernen, wie hohe und tiefe Töne entstehen, wie sie anhand von Rollbrett fahren Verkehrsregeln kennenlernen oder wie sie sich die Bedeutung von Gleichgewicht und Gegengewicht am Nachspielen eines Turmdrehkrans erschließen. Eine „Technikergruppe“ baute ein kleines Parkdeck nach, um sich mit Schalterfunktion und Signalen vertraut zu machen. In einem Modul „Malen auf der Leinwand“ erfuhren Kinder nicht nur, dass es verschiedene Farben gibt, sondern auch, welche neuen Farben durch das Mischen anderer entstehen. In einer Einheit „Digitales Fotografieren“ lernten andere nicht nur den Unterschied zwischen Analog- und Digitalfotografie kennen, sondern auch, wie sie gezielt Motive auswählen und nicht einfach nur wild um sich fotografieren.

Nach Information von Edith Schmitz, Leiterin des Caritasreferates Kindertageseinrichtungen, sollen die Lernmodule bei der diözesanen Fachtagung am 15. Oktober auch den Mitarbeiterinnen und Trägern aller Kindergärten im Bistum Eichstätt vorgestellt werden, die an diesem Prozess bisher nicht teilgenommen haben. Anschließend sollen sie ihnen im Intranet zur Verfügung gestellt werden sowie ins Fortbildungsprogramm 2011 des Referates aufgenommen werden.

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