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18.03.2008

„Unnötige Doppelstruktur“ - Caritas kritisiert geplante Pflegestützpunkte

Eichstätt. (pde) - Der Caritasverband für die Diözese Eichstätt hält nichts von der geplanten Einführung von Pflegestützpunkten im Rahmen der Pflegeversicherungsreform. „Es wird zusätzliche Bürokratie aufgebaut, die erhebliche zusätzliche Kosten verursachen wird. Dieses Geld sollte besser direkt den betroffenen Menschen in Form von Pflegeleistungen zugute kommen“, erklärt Caritasdirektor Willibald Harrer. Die Caritas begrüße zwar ausdrücklich den Ausbau von Beratungs-, Vermittlungs- und Fallmanagementleistungen. Doch statt eine „unnötige Doppelstruktur“ aufzubauen, sollten die bestehenden Einrichtungen gestärkt werden.

Im Gesetzentwurf der Bundesregierung ist vorgesehen, dass zur wohnortnahen Beratung, Versorgung und Betreuung pflegebedürftiger Menschen Pflegestützpunkte eingerichtet werden. Sie sollen von den Kranken- und Pflegekassen gemeinsam initiiert werden. Die Entscheidung über die Einführung treffen die Länder. Der für die Caritas-Altenhilfe im Bistum Eichstätt verantwortliche Abteilungsleiter Helmut Stephan verweist darauf, „dass jeder Dienstleistungsanbieter bereits derzeit Beratungsdienste für Pflegebedürftige und deren Angehörige anbietet. Damit besteht ein flächendeckendes Netz an Beratungsdiensten.“ Die bayerische Caritas als größter Anbieter von ambulanter häuslicher Pflege habe bereits vor Jahren erkannt, dass Beratung und Fallmanagement einen immer größer werdenden Stellenwert bei der Vorsorgung und Betreuung Betroffener habe. „Deshalb haben unsere Einrichtungen diese Angebote teilweise mit beträchtlichen Eigenmitteln qualitativ und quantitativ auf- und ausgebaut und Kooperationen geschaffen: zum Beispiel mit gerontopsychiatrischen Diensten, Alten- und Pflegeheimen, von denen mehrere auch Kurzzeitpflege anbieten.“ 

In Bezug auf die geplanten Pflegestützpunkte sieht Stephan zudem das Problem, das die politisch gewollte Neutralität und Unabhängigkeit in der Beratung nicht gegeben sei, wenn die Stützpunkte in Trägerschaft der Kranken- und Pflegekassen errichtet werden. „Eine einseitige Befangenheit des Personals in diesen Stützpunkten ist unverkennbar“, so der Caritas-Verantwortliche. Der Caritasverband wendet sich in diesen Tagen mit  Briefen an die Landtagsabgeordneten im Gebiet des Bistums Eichstätt mit der Bitte, politischen Einfluss gegen die Einführung der umstrittenen Pflegestützpunkte zu nehmen.

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