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09.05.2006

„Totentanz“ in 30 Variationen - Ausstellung des Nürnberger Künstlers Béla Faragó im Domschatz- und Diözesanmuseum

Eichstätt. (pde) – Figuren tanzen in abstrusen Posen, sarkastische Momente spielen auf die Verrohung der Gesellschaft an: „Totentanz“ heißt der Titel der Ausstellung, die ab 18. Mai im Domschatz- und Diözesanmuseum in Eichstätt zu sehen ist. Der Künstler Béla Faragó zeigt erstmals eine Serie von 30 kleinformatigen Blättern. Seine Techniken sind Feder, Tusche, Pastell und Aquarell. Faragó, Jahrgang 1958, ist in Budapest aufgewachsen. 1980 kam er nach Deutschland und wurde an der Kunstakademie in Karlsruhe Schüler von Georg Baselitz. Später wechselte Faragó an die Akademie in Nürnberg, wo er heute auch lebt. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich als Restaurator. Faragó wurde unter anderem mit dem Kunstpreis der „Nürnberger Nachrichten“ ausgezeichnet.

„In der Kunstgeschichte ist der Totentanz ein Thema, das im späten Mittelalter sehr beliebt war“, erläutert Dr. Emanuel Braun, der Leiter des Museums. In der heutigen Gesellschaft werde das Sterben aus dem allgemeinen Bewusstsein ausgegrenzt. „So ist es erstaunlich, dass sich Béla Faragó damit beschäftigt.“ Ikonographisch handelt es sich beim Totentanz um einen Reigen, den die Personifikation des Todes aufführt. Tanzpartner des Todes - das kann ein Musikant sein - sind Menschen jeglichen Alters, Standes und Geschlechts. „Darin wird auf sarkastische und skurrile Weise ausgedrückt, dass der Tod den Menschen oft mitten in seiner Geschäftigkeit erreicht, und dass es kein Entrinnen gibt“, so der Leiter des Museums. „Dem Menschen wird geradezu als Spiegelbild vorgeführt, wie ausgeliefert und erbärmlich er in der Stunde des Todes ist, auch wenn er mit materiellen Gütern und Macht ausgestattet ist.“ Künstler von Rang wie Bernt Notke und Hans Holbein d.J. haben sich dieses Themas angenommen, dessen Entstehung man mit den großen Epidemien des Mittelalters, aber auch mit abergläubischen Vorstellungen vom Sterben in Verbindung bringt.

Zur Vernissage am 17. Mai um 19.30 Uhr spricht Dr. Claus Pese vom Germanischen Nationalmuseum Nürnberg. Bei einem Werkstatt-Abend am 30. Juni um 19 Uhr zeigt der Künstler, wie ein Original entsteht. Die Ausstellung „Totentanz“ ist bis zum 9. Juli zu sehen.

 

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