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31.12.2019

Synodaler Weg und Fridays for future: Jahresrückblick von Bischof Gregor Maria Hanke im Zeichen des Wandels

Bischof Hanke zu Silvester im Eichstätter Dom. pde-Foto: Norbert Staudt

Bischof Hanke zu Silvester im Eichstätter Dom. pde-Foto: Norbert Staudt

Eichstätt. (pde) – Die Notwendigkeit einer Erneuerung in Kirche und Gesellschaft hat Bischof Gregor Maria Hanke in den Mittelpunkt seiner Ansprache zum Jahresschluss gestellt. Die Prozesse des Wandels erforderten Geduld und Bereitschaft des Hörens, ohne die ein Dialog nicht möglich werde, sagte der Bischof beim Gottesdienst am Silvesterabend im Eichstätter Dom.

Für die Kirche sei das Bemühen um eine Erneuerung der Weg in die Zukunft. Seit der Aufarbeitung der Missbrauchsfälle sei es immer klarer geworden, dass ein „Weiter so“ nicht möglich sei. Die Bischöfe hätten sich darum zusammen mit den Laienvertretern auf den Synodalen Weg verständigt, der das ganze Volk Gottes in einen Prozess der Erneuerung einbinden soll. Doch angesichts der mittlerweile entstandenen Dynamik müsse man die Frage stellen: „Werden wir einen Weg der Erneuerung der Kirche im Blick auf die Geschehnisse des Missbrauchs finden oder dominiert den Synodalen Weg eine mehr kirchenpolitische Agenda?“ Angesichts dieser Unschärfe des Zieles sei für den Synodalen Weg am Ende eine große Enttäuschung zu befürchten, so der Eichstätter Bischof. Geistliche Erneuerung und Veränderung der Kirchengestalt ließen sich nicht voneinander trennen. Auch wenn Reform natürlich auch Strukturen betreffe, so habe in diesem Prozess die Kirche als Gemeinschaft auf die Tradition und die weltweite kirchliche Communio zu blicken.

Bei seinem Besuch Anfang Februar in Syrien habe er Menschen kennen gelernt, deren Glaube angesichts der lebensbedrohlichen Feindseligkeit und Brutalität in den Kriegstagen fest geblieben sei. „Offensichtlich musste das Feuer des Glaubens in vielen unserer Brüder und Schwestern heller gebrannt haben als die auf sie zurollende Feuerwalze des Unheils.“ Auch die Kirche hierzulande brauche Zeugen Christi, in denen eine Glut spürbar sei, die durch ihre persönliche Glaubenserfahrung und Glaubenspraxis auskunftsfähig seien und die als glaubwürdig erfahren werden. Für diesen Dienst seien Strukturen notwendig, jedoch nicht als Selbstzweck. „Wir alle sind eingeladen, das pfingstliche Feuer des Glaubens in uns neu zu entfachen, um Licht für die Welt zu sein“. Die in diesem Jahr im Bischöflichen Ordinariat der Diözese Eichstätt eingerichtete neue Hauptabteilung solle vorhandene Initiativen der Evangelisierung unterstützen, begleiten und Anregungen für eine evangelisierende Pastoral geben.

Fridays for Future aus christlicher Lebenshaltung

Die Forderung nach einer Form der Bekehrung und ökologischer Umkehr habe gerade mitten in der säkularen Gesellschaft Konjunktur, wie die Bewegung Fridays for future zeige. Bischof Hanke erinnerte daran, dass es Ausdruck christlicher Lebenshaltung sei, auf die Gabe der Schöpfung Gottes durch einen Lebensstil der Solidarität und des Maßhaltens zu antworten. Im Gedenken an den Neubeginn, der sich mit dem Tod Jesu am Karfreitag ereignet habe, sei für Christen jeder Freitag ein Friday for future. „Seit ältesten Zeiten haben Christen den Freitag als Zukunftstag mit Fasten und Verzicht begangen, um mit Armen zu teilen und Hungrige zu speisen. Sie bekundeten durch dieses Zeichen: Wir sind nicht Besitzer der Welt und ihrer Güter, sondern Verwalter, die sich um Gerechtigkeit und das Wohl aller zu sorgen haben.“ Zum Abschluss seiner Ansprache bat Bischof Hanke die Gläubigen, sich im Jahr 2020 vom Herrn in Dienst nehmen zu lassen, um an der Verwandlung der Welt mitzuwirken durch ihr Glaubenszeugnis, die Freude des Glaubens und durch christlich-solidarisches Handeln.

 

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