Stephan Götz zum neuen geistlichen Leiter des BDKJ im Bistum Eichstätt gewählt

Eichstätt. (pde) – Es ist ein Novum in der 75-jährigen Geschichte des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Eichstätt: Bei seiner Herbstversammlung am vergangenen Wochenende im Jugendtagungshaus Schloss Pfünz hat der Verband Stephan Götz einstimmig zu seinem geistlichen Leiter gewählt. Er ist damit der erste Nicht-Priester in dieser Funktion in der Diözese Eichstätt. Während seiner Amtszeit soll reflektiert werden, ob es sinnvoll ist, die Ämter des Diözesanjugendseelsorgers und das der geistlichen Leitung im BDKJ zu trennen.

Seit drei Jahren war der Posten des BDKJ-Diözesanpräses unbesetzt, nachdem der ehemalige Diözesanjugendseelsorger Clemens Mennicken im Herbst 2019 nicht für eine zweite Amtszeit bestätigt worden war. Mit Stephan Götz wählte der BDKJ einen geistlichen Leiter, der tief in der Jugendarbeit verwurzelt ist. Der 44-jährige Familienvater aus Berngau im Dekanat Neumarkt ist seit seiner Jugendzeit in der Christlichen Arbeiterjugend (CAJ) aktiv und gehört auch zum Vorstand der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB). „Ohne meine Jugendverbandsarbeit früher wäre ich sicher nicht beim kirchlichen Beruf Gemeindereferent gelandet. Ich freue mich sehr auf das neue Amt“, sagte Götz nach der Wahl. Bis 2014 war er als Gemeindereferent tätig und arbeitet seit September wieder mit einer halben Stelle im Pfarrverband Deining. Mit der zweiten Hälfte war er bisher Jugendreferent in der Katholischen Jugendstelle Neumarkt, die für die Dekanate Habsberg und Neumarkt zuständig und zugleich Geschäftsstelle des BDKJ Region Oberpfalz ist.

Florian Siegmund wurde nach einer Amtszeit aus dem BDKJ-Vorstand verabschiedet. “Mir hat die Arbeit im Diözesanvorstand viel Spaß gemacht und ich bin daran gewachsen. Leider erlaubt es aber meine zeitliche Kapazität nicht, das Amt fortzuführen“, sagte Siegmund. Er wird sich aber unter anderem im Arbeitskreis Ghana und im Sachausschuss Geschlechtervielfalt auf Diözesanebene weiterhin engagieren.

Jugendpreis und Jubiläum

Ein weiteres Thema der Versammlung in Pfünz war die Zukunft des Jugendpreises und der Umgang mit dem „Erbe von Bischof Alois Brems“, dem früheren Namensgeber der Auszeichnung. Darüber sprachen die Delegierten mit der Präventionsbeauftragten und Leiterin der diözesanen Koordinationsstelle zur Prävention gegen sexualisierte Gewalt, Gabriele Siegert. „Der BDKJ-Diözesanverband Eichstätt bezieht klar Stellung gegen sexualisierte Gewalt und positioniert sich öffentlich an der Seite der Betroffenen von sexualisierter Gewalt“, heißt es in einem Dringlichkeitsantrag, der auf der Diözesanversammlung einstimmig beschlossen wurde. Bischof Alois Brems, der einen Fall des sexuellen Missbrauchs aus den 60er Jahren vertuscht haben soll, war als erster BDKJ-Diözesanpräses an der Gründung des Dachverbandes in der Diözese sowie darüber hinaus engagiert und hat sich um die kirchliche Jugendarbeit verdient gemacht. Wie mit seinem „Erbe“ umzugehen ist, wird der Diözesanverband weiter erörtern, wenn der abschließende Bericht der unabhängigen Aufarbeitungskommission vorliegt.

Beraten wurde auch über einen möglichen neuen Modus eines Preises der Jugendstiftung der Diözese Eichstätt. Die Stiftung wurde 2010 gegründet und fördert innovative und kreative Projekte kirchlicher Jugendarbeit. Die Vergabe eines gestaffelten Preises wurde allerdings in den vergangenen Jahren durch die Zielgruppe immer weniger angenommen. Daher hat sich die Versammlung, wie auch im Vorfeld schon die Hauptabteilung Jugend, Berufung und Evangelisierung der Diözese, mit der Ideenfindung für einen anderen Vergabemodus befasst. Das Stiftungskuratorium, das sich aus Delegierten beider Bereiche zusammensetzt, wird auf Grundlage der Ergebnisse einen abschließenden Beschluss treffen.

Der BDKJ im Bistum Eichstätt wurde vor 75 Jahren gegründet. Anlässlich dieses Jubiläums gestalteten Diözesanjugendseelsorger Korbinian Müller und der neue geistliche Leiter des BDKJ-Diözesanverbandes einen Studienteil zu Christkönig. Der Christkönigssonntag, der jedes Jahr am Sonntag vor dem 1. Advent gefeiert wird, wurde in der Vergangenheit auch als Jugendsonntag bezeichnet und ist eng mit der Tradition des BDKJ verwoben. Die Jugendlichen hatten bei dem Studienteil Gelegenheit, sich nach einem geschichtlichen Abriss mit unterschiedlichen Königsbildern von Christus, aber auch mit verschiedenen Erscheinungsbildern von Königinnen und Königen in der Gesellschaft zu befassen und ihrem eigenen Königsbild nachzuspüren.