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24.09.2002

Stabübergabe in der Eichstätter Kirchenmusik - Domkapellmeister Menschick verabschiedet sich in den Ruhestand - Christian Heiß sein Nachfolger – Martin Bernreuther neuer Domorganist

Eichstätt. (pde) – Bei einem Pontifikalgottesdienst am Sonntag, 29. September, verabschiedet sich der Eichstätter Domkapellmeister Prof. Wolfram Menschick in den Ruhestand. Menschick war seit 1969 Domkapellmeister in Eichstätt und seit 1970 Leiter des Amtes für Kirchenmusik der Diözese Eichstätt.

Sein Nachfolger ist Christian Heiß, der seit 1999 bereits Domorganist und Diözesanmusikdirektor in Eichstätt ist. Christian Heiß, geboren 1967, absolvierte seine Schulzeit am Musikgymnasium der Regensburger Domspatzen. Nach dem Studium in den Hauptfächern Kirchenmusik und Orgel an der Musikhochschule München und dem Meisterklassenstudium bei Prof. Franz Lehrndorfer war er von 1991 bis 1994 Assistent des Domkapellmeisters in Eichstätt. Von 1994 bis 1999 wirkte er als Kirchenmusiker und Musiklehrer in Ravensburg.

Neuer Domorganist wird Martin Bernreuther. Zudem übernimmt Bernreuther ab 1. November von Pfarrer Johann Rackl die Aufgabe des Orgelsachverständigen der Diözese Eichstätt. Johann Rackl, Pfarrer in Eichstätt/St. Walburg, war seit 1975 der Orgelsachverständige des Bistums.

Der 32-jährige Martin Bernreuther stammt aus Waldsassen, studierte an der Hochschule für Musik in München und am Conservatoire National de Region, Paris. Von 1997 bis 2001 war er Professor für Orgel, Cembalo, Improvisation und liturgisches Orgelspiel an der Hochschule der Künste der Katholischen Universität Porto, Portugal. Seit Juni 2001 ist Bernreuther Kirchenmusiker in der Pfarrei St. Alto und St. Birgitta, Altomünster. Bernreuther hat sich durch internationale Konzerttätigkeit sowie Rundfunk- und Fernsehaufnahmen bereits einen Namen gemacht. 1994 erhielt er den Kulturförderpreis der Stadt Waldsassen sowie den Felix-Mottl-Gedächtnispreis.

 

Gottesdienst und öffentliche Verabschiedung

Beim letzten Gottesdienst unter Leitung von Domkapellmeister Wolfram Menschick am kommenden Sonntag, 29. September, um 9.00 Uhr im Eichstätter Dom wird der Domchor die Missa Papae Marcelli von Palestrina singen. Bischof Dr. Walter Mixa zelebriert das Pontifikalamt. Anschließend findet um 11.00 Uhr eine Verabschiedung im Alten Stadttheater Eichstätt statt, zu der die gesamte Öffentlichkeit eingeladen ist. Der Domchor unter Leitung des designierten Domkapellmeisters Christian Heiß wird die Feier mitgestalten.

Kirchenmusik auf höchstem Niveau als Dienst für Gott und die Menschen

Eichstätt. (pde) - Kein anderer zeitgenössischer Kirchenmusikkomponist ist mit seinen Chorwerken im deutschen Sprachgebiet häufiger zu hören – doch Wolfram Menschick hat sich nicht nur als Komponist einen Namen gemacht. Erstes Anliegen war ihm stets die Eichstätter Dommusik. So wurde der von ihm geprägte und geformte Eichstätter Domchor ein durch viele nationale und internationale Konzerte und zahlreiche Aufnahmen bekanntes Aushängeschild Eichstätts. Die regelmäßige Mitwirkung des Domchores bei den Eichstätter Domgottesdiensten belegt, dass bei aller Profilierung die würdige Gestaltung der Liturgie das zentrale Anliegen blieb.

Wolfram Menschick war seit 1969 als Domkapellmeister und Domorganist für die Kirchenmusik an der Eichstätter Kathedralkirche verantwortlich. 1970 übernahm er die Leitung des Referats Kirchenmusik und war damit auch für die Grundausrichtung der Kirchenmusik in der Diözese zuständig. Die Fortbildung und die Nachwuchsförderung lagen ihm in dieser Aufgabe besonders am Herzen: Er unterrichtete zahlreiche Kirchenmusiker, gründete die Mädchenkantorei des Eichstätter Doms und war mit vielen Fortbildungs- und Schulungsangeboten im Bistum unterwegs. Mit der Einführung von fünf Regionalkantoren für die verschiedenen Regionen des Bistums förderte er nicht nur kirchenmusikalische Kompetenz vor Ort, sondern stellte vor allem die Nachwuchsarbeit auf breitere Ebene. In den 33 Jahren seines Wirkens stets ausgebucht waren die mehrmals im Jahr angebotenen Arbeitstagungen für die Kirchenchöre der Diözese. Viele seiner Kompositionen sind unmittelbar aus der praktischen Erfahrung für den Gebrauch und die Möglichkeiten der Gemeindechöre geschrieben. Aber gerade auch die höhere Ansprüche stellende Chormusik Menschicks orientiert sich stets am liturgischen Text. Neben seiner praktischen Nachwuchsarbeit am Dom und in der Diözese unterrichtete Menschick auch von 1986 bis 2001 an der Musikhochschule in München in den Fächern Chorleitung und liturgisches Orgelspiel. 1993 wurde er zum Honorarprofessor der Hochschule ernannt.

Als Leiter des Amtes für Kirchenmusik schuf Menschick durch konsequenten Ausbau die Grundlagen für eine effektive Arbeit und ein flächendeckendes Angebot. War er zu Beginn noch für alle Arbeitsbereiche allein zuständig, übergab er mit wachsendem Ausbau des Kirchenmusikamtes viele Arbeitsfelder, wie das des Sachverständigen der Diözese für Orgel und Glocken. 1999 wurden auf Menschicks Veranlassung die vier zentralen kirchenmusikalischen Aufgabenbereiche aufgegliedert: Während er selbst die Ämter des Domkapellmeisters und Referenten für Kirchenmusik behielt, gab er die Aufgaben des Domorganisten und Diözesanmusikdirektors an Christan Heiß ab.

Die Kompetenz Menschicks ist innerhalb und außerhalb der Diözese sehr gesucht: als Mitglied der kirchenmusikalischen und der liturgischen Kommission des Bistums ebenso wie als Ratgeber bei Neubesetzungen führender Aufgaben in der Kirchenmusik oder bei speziellen kirchenmusikalischen Fragen in anderen Diözesen.

 

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