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05.06.2003

St. Gundekar-Werk kritisiert verschärfte Wohnungssituation für sozial Schwache - Schlechte konjunkturelle Lage führt zu Reduzierung der Bautätigkeit, mehr Geld für Renovierungen

Eichstätt/Schwabach. (pde) - Alleinerziehende und Familien mit Kindern haben es nach wie vor schwer, eine geeignete Wohnung zu finden. Obwohl der Wohnungsmarkt in der Diözese Eichstätt ausgeglichen ist, fehlen bezahlbare und bedarfsgerechte Wohnungen, kritisiert das St. Gundekar-Werk im neuen Geschäftsbericht, der nun vorliegt. „Durch den zunehmenden Abbau von Sozialwohnungen wird sich die Wohnungssituation für sozial Schwächere verschärfen“, so Geschäftsführer Peter-Stephan Englert. Gründe seien das Ablaufen von Bindungszeiten und die zurückgehende Bautätigkeit mangels staatlicher Förderung.

Das St. Gundekar-Werk besitzt 4.339 unternehmenseigene Mietwohnungen in 24 Städten und Gemeinden, davon sind fast 80 Prozent belegungsgebunden, also in der Regel Sozialwohnungen. Den Mietern ein sicheres Zuhause zu bieten und als „seriöser, solider und verlässlicher Partner rund um die Immobilie zur Seite zu stehen“ sei eine wichtige Zielsetzung des Unternehmens, betont Englert.

Die schwache konjunkturelle Lage schlug sich im vergangenen Jahr auch auf die Aktivitäten des kirchlichen Wohnungsunternehmens durch. „Auch unser Unternehmen hat sich an die veränderten Rahmenbedingungen angepasst und die Neubautätigkeiten entsprechend zurückgefahren“, heißt es in dem aktuellen Bericht. „Es wurden im Geschäftsjahr 2002 keine neuen Bauvorhaben begonnen.“ Der Schwerpunkt lag auf Modernisierungen. Damit soll der Komfort in den Wohnungen verbessert werden. Denn auch das St. Gundekar-Werk hat Probleme, alle Wohnungen an den Mann zu bringen. „Insbesondere in den Abseitsstandorten ist die Neuvermietung weiterhin schwierig.“

Allerdings ist die Mieterfluktuation weiterhin zurückgegangen. „Dies ist im wesentlichen auf die ständigen Wohnwertverbesserungen in den Wohnungen, am Gebäude und in den Außenanlagen zurückzuführen.“ Im Jahr 2002 wurden insgesamt 4,5 Millionen Euro in die Instandhaltung der Wohnungen investiert. Im Vorjahr waren es 3,9 Millionen Euro. Wie in den Vorjahren standen erneut Fassaden- und Dacherneuerungen, die Auswechslung verbrauchter Fenster sowie die Behebung von Schäden an Betonbauteilen im Vordergrund.

Der Trend wird sich auch in den nächsten Jahren fortsetzen: „Der geschätzte Modernisierungsbedarf erfordert auch für die Zukunft hohe Aufwendungen für Reparaturen und Modernisierungsmaßnahmen. Im Planungszeitraum bis 2007 ist ein Ansatz von jährlich über 4,0 Millionen Euro unbedingt erforderlich, um unsere Gebäude in einem vermietbaren Zustand zu erhalten“, stellt der Geschäftsbericht klar. Renovierungen sind im laufenden Jahr 2003 in Nürnberg, Allersberg, Greding und Ingolstadt geplant.

Trotz der schlechten konjunkturellen Lage macht sich das St. Gundekar-Werk in diesem Jahr wieder an Neubauten: In Hilpoltstein sind 18 seniorengerechte Eigentumswohnungen und 18 seniorengerechte Mietwohnungen sowie in Schwabach-Limbach 21 Eigentumswohnungen in Bauvorbereitung. In Nürnberg wird eine Wohnanlage aufgestockt und um acht Mietwohnungen erweitert. In Roth ist der Neubau von elf familiengerechten Mietwohnungen geplant. „Diese Neubau-, Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen lasten sowohl unsere finanziellen als auch personellen Ressourcen voll aus“, heißt es im Geschäftsbericht. Doch es wird auch Grund zum Feiern geben: Schon jetzt laufen die Vorbereitungen für den 50. Jahrestag der Unternehmensgründung am 17. Mai 2004 an.

 

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