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17.02.2006

Spontaner Besuch aus Kolumbien - Caritasdirektor aus Cartagena überraschend in Eichstätt

Eichstätt. (pde) – Spontanen Besuch aus Südamerika hat der Caritasverband für die Diözese Eichstätt bekommen. Der Caritasdirektor der Erzdiözese Cartagena in Kolumbien, Pfarrer John Mahony, kam in die Eichstätter Zentrale. Er war zuvor bei mehreren Hilfsorganisationen in Deutschland zu Gast, unter anderen bei der Caritas-Auslandsabteilung „Caritas international“ in Freiburg. Einige Wochen vor seiner Reise hatte er in Kolumbien dem Eichstätter Caritasredakteur Peter Esser auf einer privaten Reise Projekte seines Verbandes zugunsten vertriebener und anderer armer Menschen gezeigt. Jetzt nutzte Mahony die Gelegenheit, auch Caritasdirektor Willibald Harrer über diese Arbeit zu informieren.

Der Caritasdirektor Cartagenas machte im Gespräch deutlich, dass die bekannte kolumbianische Kultur- und Touristenstadt mit einer noch weitgehend intakten Stadtmauer zwei Gesichter habe: „eine Stadt innerhalb der Mauern und einen größeren Teil außerhalb, in der die arme Bevölkerung lebt“ und die von Touristen in der Regel nicht wahrgenommen werde. Etwa drei Viertel der rund eine Million Bewohner Cartagenas lebten „in Armut und somit mit weniger als zwei Dollar täglich, und von diesen wiederum knapp die Hälfte im Elend mit weniger als einem Dollar am Tag“. Rund 70.000 vertriebene Menschen seien inzwischen in die Metropole gekommen, wo sie sich vor allem in Elendssiedlungen am Rande der Stadt angesiedelt haben. Insgesamt mussten nach Angaben der Caritas Kolumbien in den letzten zehn Jahren im ganzen Land rund drei Millionen Menschen ihre Heimatgebiete aufgrund kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Guerrilla- und paramilitärischen Gruppen sowie des Militärs verlassen. Sie hätten zum Teil Massaker und Ermordungen von Familienangehörigen erleben müssen, andere seien schlichtweg aus Angst geflüchtet.

Neben Nahrungsmittel-Nothilfe und psychosozialer Hilfe engagiert sich der Caritasverband der Erzdiözese Cartagena vor allem in einem Häuser-Pilotprojekt. Vertriebene und andere arme Menschen erneuerten laut Mahony gemeinsam in Eigenarbeit Hand in Hand und mit Hilfe eines von der Caritas engagierten Architekten bereits 216 Kleinhäuser in fünf Armenvierteln. „So verbesserten von verschiedenen Schicksalen geprägte Menschen, die bislang nichts miteinander zu tun hatten, nicht nur ihre Wohnsituation, sondern helfen sich nun auch gegenseitig“, beschrieb Caritasdirektor Mahony seinem Eichstätter Amtskollegen die Strategie seiner Arbeit. Caritasdirektor Harrer zeigte sich davon beeindruckt und informierte den Gast aus Kolumbien seinerseits über die Arbeit des Eichstätter Verbandes.

Der Caritasverband für die Diözese Eichstätt bittet die Bevölkerung, die Arbeit der Auslandshilfe des Deutschen Caritasverbandes „Caritas international“ zugunsten der von Gewalt vertriebenen und selten im Blickpunkt der Weltöffentlichkeit stehenden Menschen in Kolumbien zu unterstützen. Der Eichstätter Verband hat dafür ein Spendenkonto eingerichtet: Spenden können unter dem Stichwort „Vertriebenenhilfe Kolumbien“ geleistet werden auf eines der folgenden Konten bei Eichstätter Banken: Liga (Konto-Nr . 107 617 313, BLZ 750 903 00), Raiffeisenbank (Konto-Nr . 1 008 668, BLZ 721 608 18), Sparkasse (Konto-Nr . 10 033, BLZ 721 513 40), Volksbank (Konto-Nr . 1 007, BLZ 721 913 00). Unter www.caritas-eichstaett.de kann auch Online gespendet werden.

 

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