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14.10.2003

Sparen und Schwerpunkte setzen - Bei Caritas-Vertreterversammlung auch Förderung von Ehrenamt angemahnt

Eichstätt/Hilpoltstein. (pde) - Die Sorge um die finanzielle Entwicklung stand bei der Vertreterversammlung des Caritasverbandes für die Diözese Eichstätt in Jahrsdorf bei Hilpoltstein im Mittelpunkt. „Es kann in negativen Fällen passieren, dass wir in Zukunft manchen Dienst nicht mehr anbieten und manche Stelle nicht mehr besetzen können“, sagte Caritasdirektor Willibald Harrer gegenüber den 64 versammelten Vertretern bei der Vorstellung des Tätigkeitsberichtes 2001/2002. Diese Sorge durchziehe zahlreiche Beiträge in dem Bericht als „disharmonische Begleitmusik“. Der Finanzdirektor des Bistum Eichstätt Leodegar Karg, der auch Caritas-Vorstandsmitglied ist, verwies darauf, dass aufgrund der zweiten Stufe der Steuerreform im Bistumshaushalt 2004 rund 5 Prozent weniger Einnahmen, etwa 3,8 Millionen Euro, zu erwarten seien und folgerte: „Auch die Caritas wird sparen müssen.“ Laut Domkapitular Manfred Winter, der als 1. Vorsitzender die Versammlung leitete, steht der Verband daher immer häufiger vor der Frage, wo er Schwerpunkte setzen muss.

Direktor Harrer würdigte konstruktive Bemühungen innerhalb seines Verbandes, auf die schwierige Situation zu reagieren. Als Beispiel nannte er das Caritas-Referat Kindertageseinrichtungen. Auch in diesem Bereich laute die Devise: „Der Markt soll mehr Qualität und Quantität an Dienstleistungen bringen – bei gleichzeitig geringeren Kosten.“ In dem Referat sei aber erkannt worden, dass es wenig förderlich sei, sich dieser Entwicklung zu widersetzen. Es bietet den Leiterinnen daher Managementkurse an, um ein Qualitätsmanagementsystem aufzubauen, das die kontinuierliche Weiterentwicklung ihrer Einrichtungen sichert.

Angesichts des Rückgangs öffentlicher Fördergelder zeigte sich der Direktor sehr froh, dass es bei den vergangenen Caritas-Sammlungen zu Steigerungen gekommen ist und auch eine hohe Spendenbereitschaft für internationale Hilfen besteht. Dennoch sagte er auch kritisch, „dass wir uns bemühen müssen, den Caritasgedanken in den Pfarreien zu verlebendigen. Ich stelle fest, dass dieser in manchen Gemeinden nicht sehr lebendig ist.“ Als positives Beispiel für soziale ehrenamtliche Arbeit nannte er die Bahnhofsmission in Ingolstadt. „Ohne Ehrenamtlichkeit wäre Caritas arm.“ Es gehe darum, ein „Zusammenspiel“ von freiwilligen und professionellen Mitarbeitern herbeizuführen. Um die Caritas-Sammlerinnen und –Sammler für ihre Arbeit zu motivieren, wurde von einigen Teilnehmern angeregt, diesen öfter mit kleinen Präsent zu danken, etwa mit dem Caritas-Abreißkalender. Außerdem wurde vorgeschlagen, in bestimmten Gebieten, in denen sich keine Sammler mehr finden, Spendenbriefe zu verteilen. Dadurch könnten auch Berufstätige besser erreicht werden. Im Stadtteil Nürnberg-Langwasser habe man damit gute Erfahrungen gemacht.

Zur künftigen Nutzung des Gebäudes des Kurhauses St. Stilla in Eichstätt - das Ende des Jahres geschlossen wird – sagte Direktor Harrer auf Nachfrage, dieses solle möglichst in kirchlicher Nutzung mit einer sozialen Richtung bleiben. „Wir denken unter anderem in Richtung Studentenwohnheim.“ Eine Entscheidung soll Ende Oktober fallen.

Bei der Vertreterversammlung, dem Hauptorgan des Caritasverbandes, wurden sechs Mitglieder in den Caritasrat neu gewählt. Dieser Rat hat unter anderem die Aufgabe, den Vorstand zu wählen und die geprüfte Jahresrechnung zu beschließen. Für die kommenden vier Jahre wurden gewählt: Diakon Norbert Waldmüller (Dekanat Weißenburg), Prof. Dr. Heribert Becher (Ingolstadt), Anneliese Krautwasser (Neumarkt), Heidrun Funk (Ingolstadt), Pfarrer Wolfgang Jäger (Neumarkt) und Diakon Kurt Reinelt (Nürnberg).

 

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