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26.01.2021

„Solidarität und Best-Practice trotz Corona“: Digitaler Neujahrsempfang für Betriebsräte

Eichstätt. (pde) – Rund 60 Betriebsräte aus dem Bistum Eichstätt haben am Samstag, 23. Januar, an einem Online-Treffen mit Bischof Gregor Maria Hanke und dem Amtschef des Bischöflichen Ordinariates Eichstätt, Thomas Schäfers, teilgenommen. Organisiert wurde der „digitale Neujahrsempfang“ durch Betriebsseelsorger Diakon Kurt Reinelt.

Im Mittelpunkt stand das Thema „Solidarität und Best-Practice trotz Corona“. Nach Auffassung des ehemaligen Audi-Personalvorstandes Prof. Dr. Werner Widuckel, Hauptredner der Veranstaltung, hat die Corona-Pandemie soziale Ungleichheiten schonungslos offen gelegt und diese zum Teil sogar verstärkt. Dies gelte nicht nur für Einkommen und Vermögen, sondern auch für den Zugang zu öffentlichen Gütern und Dienstleistungen wie Bildung und Pflege. „Dieser Zugang muss gerechter und solidarischer werden.“ Solidarität bedeute konkret, die Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen und die Gründung von Betriebsräten zu erleichtern. „Zudem müssen für die Bewältigung der Krise starke Schultern mehr tragen als schwächere. Applaus reicht hier nicht“, so Widuckel.

Bischof Hanke betonte, auch die Zugänglichkeit der Ressourcen wie Boden und Besitz sei wichtig für das Gemeinwohl. „Der Besitz trifft die Solidarität an den Wurzeln“, sagte der Eichstätter Bischof. Die Ressourcen der Erde sollten nach christlichem Verständnis allen Menschen zugänglich sein, nicht nur wenigen. Amtschef Thomas Schäfers stellte die Frage in den Raum, wie christliche Soziallehre mit ihren Prinzipien der Personalität, Subsidiarität, Solidarität und Nachhaltigkeit gerade in Corona-Zeiten auch in Betrieben und in der Wirtschaft umgesetzt werden könne. „Wir müssen auch neue Wege gehen, etwa jetzt und heute digital, was analoge Begegnungen und intensive Gespräche nicht ersetzen kann, gerade in der Seelsorge, aber es ist immer noch besser als keine Begegnungen.“

Elisabeth Praast, Betriebsratsvorsitzende des Gundekarwerks, berichtete, dass viele Betriebsräte aufgrund der unvorhergesehenen Pandemie mit zusätzlichen Schwierigkeiten wie Kurzarbeit, Umstrukturierung oder Abbau von Arbeitsplätzen zu kämpfen hätten. Durch einen gemeinsamen Erfahrungsaustausch mit Betriebsräten anderer Unternehmen ließen sich gegebenenfalls schnelle und effiziente Lösungen finden. „Auch das ist Solidarität und Best-Practice“, so Praast.

Für Diakon Kurt Reinelt war der „digitale Neujahrsempfang“ eine gelungene Premiere, „obwohl Präsenzveranstaltungen dichter und persönlicher sind“. Reinelt dankte den Betriebsräten und Ehrengästen für ihre Diskussionsbeiträge. Grußworte sprachen auch Peter Mosch, Gesamtbetriebsratsvorsitzender und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Audi AG, Bernhard Stiedl, Erster Bevollmächtigter und Kassier der IGMetall Ingolstadt, und Ulrike Rauskolb-Kunz, stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei - Bezirksgruppe Mittelfranken.Aus den Gesprächen nehme er mit, dass „wir zu den schwächsten Menschen im Betrieb öfters hingehen und sie einbinden müssen. Die Kirchen wollen hier mithelfen.“

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