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04.06.2002

"So eine Chance kriegst du nie wieder" - 200 Jugendliche aus der Diözese Eichstätt fahren im Juli zum Weltjugendtag ins kanadische Toronto

Eichstätt. (pde) - „Ich habe mir gedacht: So eine Chance kriegst du nie wieder.“ Stefanie Häring, 16, freut sich riesig auf den Weltjugendtag, der im Juli in Toronto stattfinden wird. Zuerst muss die Realschülerin aus Preith noch ihre Mittlere Reife machen, dann geht es ab nach Kanada. „Ich glaube, dass man in der Gruppe mehr Chancen hat, etwas Tolles zu erleben als alleine.“

200 Jugendliche zwischen 16 und 27 Jahren aus der gesamten Diözese werden bei dem Weltjugendtag in Toronto dabei sein. Abflug ist am 21. Juli, die meisten Schulen geben für die letzten Tage vor den Sommerferien problemlos schulfrei. „Nur eine Berufsschule in Ingolstadt macht noch Schwierigkeiten“, erzählt Josef Funk, der Diözesanjugendpfarrer. Für die Jugendlichen ist die Reise mit hohem finanziellen Aufwand verbunden: Rund 1800 Euro werden sie für die 16-tägige Reise alles in allem aufbringen müssen. „Viele erzählen mir, dass sie extra deswegen zum Ferienjobben gehen“, so Funk.

Ausgeschrieben wurde die Reise bereits im Frühjahr 2001. Kaum erschien die Notiz in der Zeitung, waren auch schon die ersten Busse voll. „Wir sind am Anfang von 50 bis 100 Teilnehmern ausgegangen“, berichtet der Jugendpfarrer. Mit einer so starken Resonanz hatte niemand gerechnet. Nach Rücksprache mit dem Bischof wurde das Kontingent auf 200 Teilnehmer erhöht. Die Warteliste blieb trotzdem lang. „Es kamen viele Anfragen aus anderen Diözesen“, berichtet Reiseorganisator Rainer Kastl. Rund 150 Plätze hätte man wohl noch zusätzlich vergeben können. Aber auch so wird Eichstätt als stärkste bayerische Diözese in Toronto vertreten sein. Bundesweit wird Eichstätt von den Teilnehmerzahlen her nur noch von Münster überholt.

Das Interesse an Toronto ist so groß, weil Jugendliche und Organisatoren die Fahrt zum Weltjugendtag nach Rom noch in allerbester Erinnerung haben. Das war vor zwei Jahren. „Wir haben dadurch Jugendliche erreicht, die wir sonst bei unseren Veranstaltungen nicht haben“, blickt der Diözesanjugendpfarrer zurück. 300 Leute waren damals begeistert aus Rom zurückgekehrt und machten durch ihre Erzählungen die beste Werbung für Toronto. Auch Sebastian Straßer gehört dazu. Der 18-Jährige erinnert sich: „Das war eine tolle Sache. Schon beim Eröffnungsgottesdienst auf dem Petersplatz herrschte eine riesige Stimmung.“ Klar, dass der Realschüler in Toronto wieder mit dabei sein wird, auch wenn die Reise für ihn einen finanziellen Kraftakt bedeutet: „Ich habe vier Wochen im Kreisbauhof gejobbt und zwei Wochen in einer Druckerei. Jetzt zahle ich die ganze Reise komplett selber.“

Begleitet wird die Reise von vier Priestern und Bischof Walter Mixa, der in den gleichen Hotels wie die Jugendlichen schlafen wird. Mixa wird mit den Jugendlichen Gottesdienste feiern, zu den Niagarafällen fahren, im Nationalpark wandern. „Für jeden Tag gibt es ein bestimmtes spirituelles Motto“, berichtet Funk. An den Niagarafällen beschäftigen sich die Jugendlichen mit dem Thema „Wasser - Taufe“, im UNO-Hauptquartier in New York mit dem Thema „Menschenrechte“.

Denn nicht nur Toronto steht auf dem Reiseprogramm. Nach dem Weltjugendtag werden die Jugendlichen zunächst in den Nationalpark Algonquin fahren. „Das wird das totale Kontrastprogramm zu Toronto: Natur pur“, berichtet Funk. Ein See und viel Wald, die Jugendlichen werden in Zelten schlafen. Im Nationalpark steht zum Beispiel eine Nachtwanderung an. Tagsüber können die Jugendlichen mit Kanu und Mountainbike losziehen oder einfach ausspannen.

Denn dass Toronto anstrengend werden wird, ist allen Teilnehmern klar: „Es kommen bis zu einer Million Jugendliche aus aller Welt“, erläutert Kastl. „Das ist ein Eindruck, den kann man gar nicht schildern.“ Eine Fußballweltmeisterschaft oder Olympiade sei im Gegensatz dazu „eine Miniveranstaltung“. Es gebe kaum eine vergleichbare Veranstaltung, bei der so ein starker interkultureller Austausch von Lebenswegen und Sichtweisen möglich sei. Und für später sei von Briefkontakten bis zu gegenseitigen Besuchen alles drin.

Nach Toronto, Niagarafällen und Nationalpark fliegen die 200 Jugendlichen weiter nach New York. Dort stehen auch touristische Highlights auf dem Programm: Bummel über den Broadway, durch China Town und die Wall Street. Shopping im größten Kaufhaus der Welt, Museumsbesuche, eine Visite am Platz vor dem ehemaligen World Trade Center. Am 5. August wird die Reisegruppe wieder in München landen - voller Eindrücke und mit einem gewaltigen Nachholbedarf an Schlaf. Denn wie meinte Funk? „Die Jugendlichen werden jeden Tag 15 Stunden auf den Beinen sein.“

 

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