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„Sie waren mehr als Postboten“ – Dankesfest für Kirchenzeitungs-Agenturen
Eichstätt (pde). –„Dich grüßen wir, Sankt Willibald“, ertönt es vielstimmig im Eichstätter Dom. Für die Gottesdienstteilnehmerinnen und -teilnehmer der Kirchenzeitungs-Agenturen hat das Lied zu Ehren des Bistumspatrons an diesem Tag eine ganz besondere Bedeutung: Sie haben bis vor wenigen Monaten die ehemalige Kirchenzeitung, im Volksmund bekannt als Sankt Willibaldsbote, die Verteilung organisiert. Im Frühjahr 2024 war nach fast 90 Jahren die Ära des Bistumsblatts zu Ende gegangen. An dessen Stelle ist nun das Magazin [inne]halten getreten, das per Post zugestellt wird. Jetzt waren die Betreiberinnen und Betreiber der Agenturen in der Diözese, von denen viele auch als Austrägerinnen und Austräger aktiv gewesen waren, von der Geschäftsführung des Willibaldverlags zu einem kleinen Dankesfest eingeladen. Für die 64 Frauen und Männer, die sich angemeldet hatten, war es auch gleich eine Gelegenheit, den wiedereröffneten Eichstätter Dom in neuem Glanz zu erleben.
Dort feierte Generalvikar Michael Alberter mit den Gästen zum Auftakt des Treffens einen Gottesdienst, in dem er sich Gedanken über die Dankbarkeit gegenüber Gott machte. Sie äußere sich im dankbaren Wort, dem Gebet, aber auch in dankbaren Taten „hin zu den Mitmenschen“, über die Gott sich freue. „Sie“, wandte er sich an die Agenturinhaberinnen und -inhaber, „haben, teils über Jahrzehnte, eine Tat vollzogen, für die Ihnen eine Vielzahl von Menschen von Herzen dankbar ist.“ Er wünschte den Anwesenden, dass sie bereichert worden seien „von den zwischenmenschlichen Beziehungen, die Sie erfahren und gelebt haben“.
Auch der Amtschef des Bistums, Thomas Schäfers, hob beim anschließenden Stehempfang im Priesterseminar die Verbundenheit zwischen Agenturen und Leserschaft hervor: „Sie waren nicht einfach die Postboten dieser Zeitung, sondern wichtige Gesprächspartner“, stellte er fest und hob außerdem die große Verbundenheit hervor, welche die teils über Generationen hinweg betriebenen Agenturen zur Kirchenzeitung gepflegt hätten. Er berichtete, wie er selbst in Kinder- und Jugendtagen in seinem Heimatdorf die dortige Bistumszeitung ausgetragen habe. Schäfers und Ordinariatsrätin Danuta Waldau bilden die Geschäftsführung des Willibaldverlags.
Der Amtschef sprach aber auch die Abonnentenzahl an, die im Lauf der Jahrzehnte immer stärker gesunken war. Die Nutzungsgewohnheiten jüngerer Menschen verlagerten sich zunehmend von Printmedien in die digitale Welt, stellte er fest. Auch der Datenschutz sei im Lauf der Jahre ein immer wichtiges Thema geworden, was zugleich die Veröffentlichung vielgelesener KiZ-Rubriken wie Geburtstage, Jubiläen, Sterbefälle erschwert habe. Beim Stand von 8.500 Leserinnen und Lesern sei schließlich die Entscheidung gefallen, in einen größeren Verbund zu gehen und „uns mit den anderen Diözesen zusammenzutun“. Die Eichstätter Ausgabe des Magazins [inne]halten entstehe in enger Kooperation mit dem Sankt Michaelsbund und der Erzdiözese München-Freising. Gemeinsam erzielten die Produkte der Kooperation von 15 deutschen Bistümern eine beeindruckende Auflage, die sie auch für führende gesellschaftspolitische Akteure als Dialogpartner interessant mache.
Ein Zeichen des Dankes
Die Einladung nach Eichstätt „hat uns sehr gefreut“, meinten Theresia und Franz Grabendorfer aus Freystadt stellvertretend für viele. 39 Jahre lang haben die beiden eine Kirchzeitungsagentur geführt. Mittlerweile 80 und 85 Jahre alt, wäre für sie dieses Kapitel ohnehin zu Ende gegangen „und wir hätten jemand anderes finden müssen“, erzählten die beiden, deren Enkeltochter in Eichstätt Journalistik studiert. Mussten die zwei anfangs 140 Zeitungen austragen, waren es am Ende knapp 50. Für viele Bezieher der Kirchenzeitung sei neben der Lektüre auch der Kontakt zum Austräger wichtig gewesen: „Komm, setz dich a bisserl her!“
Auch Carola Tatschke, die mit Ehemann Jörg aus Pyrbaum nach Eichstätt gekommen war, fand diesen direkten Draht schön. Sie hatte schon als junges Mädchen das Austräger-Amt von ihrer Oma übernommen und sich jeden Freitag mit dem Fahrrad auf den Weg gemacht. Der dicke Stapel von 80 Zeitungen schrumpfte zusehends. In den letzten Jahren „haben unsere Jungs Dominik und Frederik das Austragen übernommen“, erzählte Jörg Tatschke.
„Wir sagen Danke seitens des Verlags und des Bistums“, sagte der Amtschef zum Schluss, ehe sich die Gäste entweder einer Führung durch den Dom oder einem Gang durch die Ausstellung zum 100. Geburtstag des 2012 verstorbenen Diözesanbaumeisters Karljosef Schattner im Domschatz- und Diözesanmuseum anschließen konnten.
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