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08.08.2019

Sensationsfund in Israel und der Hl. Willibald

Am Ufer des Sees Genezareth wurden Überreste einer Kirche gefunden, die auf den heiligen Willibald hindeuten.

Eichstätt. (pde) – Seit einigen Wochen berichten verschiedene überregionale Zeitungen über einen Sensationsfund in Israel: Archäologen haben Überreste einer mindestens 1500 Jahre alten Kirche gefunden, die über dem Geburtshaus der Apostel Petrus und Andreas gestanden haben soll. Die Forscher berufen sich dabei auf einen Zeugen aus dem 8. Jahrhundert – auf den heiligen Willibald, den ersten Bischof der Diözese Eichstätt.

Tatsächlich war Willibald als Pilger im Heiligen Land unterwegs. In seiner Reisebeschreibung, die er später der Nonne Hugeburc diktiert hatte, schildert er, wie er am Nordufer des Sees Genezareth nach Kapernaum kommt und weiter nach Betsaida zieht – der Ort, aus dem Petrus und Andreas stammen. Dort befinde sich jetzt eine Kirche, wo früher ihr Haus gestanden habe, so Willibald.

Erfreut über den Fund zeigt sich auch der emeritierte Eichstätter Kirchenhistoriker Prof. Ernst Reiter. „Das heißt doch, der gute Willibald hat ganz korrekt berichtet“, sagt Reiter in einem Interview mit der Hörfunkredaktion der Diözese Eichstätt. Damit sei auch das Rätsel gelöst, wo Betsaida liege, da dieser Ort vollkommen zerstört sei.

Doch ganz unumstritten ist der Kirchenfund nicht. Es gebe keine Beweise, dass an dieser Stelle tatsächlich Betsaida gelegen habe, meint etwa der Leiter des Deutschen Protestantischen Archäologischen Instituts in Jerusalem, Dieter Vieweger. Der Streit geht also weiter. Allerdings: Wenn die Forscher recht haben und die Überreste der 20 mal 30 Meter großen Kirche tatsächlich zu der Kirche gehören, die über dem Geburtshaus der Apostel Petrus und Andreas gestanden hat, dann müssten Reste dieses Haus unter der Kirche gefunden werden. Deswegen wird weiter gegraben. Ernst Reiter ist sich allerdings jetzt schon ziemlich sicher, dass die alte Überlieferung von Willibald stimmt. „Ich bin überzeugt, die finden nächstes Jahr was.“

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