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13.09.2021

Schulen und Kitas der Kirche verbinden Bildung mit christlicher Lebensorientierung

Die christliche Wertevermittlung gehört zum Profil katholischer Kindertageseinrichtungen. Foto: Martin Magunia/pde

Das Realschulzentrum in Rebdorf ist mit 1.385 Schülerinnen und Schülern die größte Bildungseinrichtung der Diözese Eichstätt. Geraldo Hoffmann/pde

Schulleiter Jean-Marcel Diegeler will mehr Bildung für eine nachhaltige Entwicklung am Gnadenthal-Gymnasium Ingolstadt. Foto: Johanna Jörg

Eichstätt. (pde) – Insgesamt 3.168 Mädchen und Jungen beginnen das Schuljahr 2021/2022 an den Schulen der Diözese Eichstätt. Zudem werden im Bistum mehr als 13.000 Kinder in katholischen Kindertageseinrichtungen betreut. Die christliche Wertvermittlung spielt in beiden Bereichen eine wichtige Rolle.

„Katholische Schulen stehen für Bildung und christliche Lebensorientierung. Sie verbinden, was sonst strukturell und funktional getrennt ist“, sagt Ordinariatsrat Vitus Lehenmeier, Leiter der Hauptabteilung Religionsunterricht, Schulen und Hochschulen im Bischöflichen Ordinariat Eichstätt. Darin liege die Einzigartigkeit kirchlicher Schulen. „An diesen Schulen wird der Lernraum pädagogisch derart gestaltet, dass die Schülerinnen und Schüler wertbildende Erfahrungen machen.“ So werde die Bedeutung des Glaubens für die Lebensgestaltung nicht nur im Unterricht thematisiert und reflektiert, sondern auch im Schulalltag erkennbar. „Dies erfolgt an jeder kirchlichen Schule zunächst auf Grundlage des biblisch-christlichen Menschenbildes und dann konkret in der Art und Weise des Miteinanders und der Ausgestaltung des Schullebens, das nicht bei den Kindern und Jugendlichen stehen bleibt, sondern auch Eltern mit einlädt“, erklärt Lehenmeier. Ein Engagement der Kirche im Bereich der Schulen als Mitgestaltung an der Gesellschaft sei folgerichtig und sinnvoll. „Auftrag der Kirche ist die Unterstützung der Familie. Dieser kann erfüllt werden, wenn man den Raum dazu bietet, wie es in katholischen Kindertageseinrichtungen und Schulen geschieht“, betont der Leiter der Schulabteilung.

Auch die Schöpfungsverantwortung wird in den Bildungseinrichtungen der Diözese großgeschrieben. Im Rahmen der Klimaoffensive 2030 haben die diözesanen Schulen die Aufgabe bekommen, einen auf sie individuell angepassten Nachhaltigkeitsprozess zu initiieren. Damit hat das Gnadenthal-Gymnasium Ingolstadt bereits begonnen. Vertreterinnen und Vertreter aus Schüler-, Lehrer-, Elternschaft, Verwaltung und Schulleitung haben Perspektiven erarbeitet, wie mehr Bildung für eine nachhaltige Entwicklung an der Schule realisiert werden kann. „Im Schuljahr 2021/22 wollen wir den Gnadenthaler Weg in Richtung Nachhaltigkeit weiter ausbauen“, sagt Jean-Marcel Diegeler, seit 1. August neuer Schulleiter.

Neue Erzieherausbildung

Die Diözese Eichstätt unterhält vier Realschulen, ein Gymnasium und eine Fachakademie, in denen knapp 300 Lehrkräfte tätig sind. Größte diözesane Bildungseinrichtung ist das Realschulzentrum im ehemaligen Augustiner-Chorherrenstift Rebdorf bei Eichstätt. Hier sind die Knabenrealschule mit 620 Schülerinnen und Schüler sowie die Maria-Ward-Realschule mit 765 Schülerinnen und Schüler unter einem Dach. In Ingolstadt gehen 651 Schülerinnen und Schüler in die Gnadenthal-Mädchenrealschule und 689 Schülerinnen und Schüler in das Gnadenthal-Gymnasium. In Abenberg besuchen 193 Schülerinnen die Mädchenrealschule der Diözese.

Die Maria-Ward-Fachakademie für Sozialpädagogik der Diözese Eichstätt besuchen im neuen Schuljahr 250 Erzieherpraktikantinnen- und -praktikanten sowie Studierende, davon sind 46 neu hinzugekommen. „Wir beginnen in diesem Jahr mit der Neuordnung der Erzieherausbildung, die nach einem Landtagsbeschluss jetzt nur noch insgesamt vier Jahre umfasst“, erklärt Schulleiterin Ulrike Rhein. In der neuen Erzieherausbildung beginnen diejenigen, die über einen mittleren Schulabschluss verfügen, mit einem Sozialpädagogischen Einführungsjahr (SEJ), das je zur Hälfte aus Unterricht und praktischem Einsatz in einer sozialpädagogischen Einrichtung besteht. Die Möglichkeit, die Kinderpflegeprüfung nach zwei Jahren abzulegen, besteht nicht mehr.

Kinderpastoral in Kitas

Ein wichtiger Arbeitsmarkt für Erzieherinnen und Erzieher sind die 191 katholischen Kindertageseinrichtungen im Bistum Eichstätt, in denen etwa 13.000 Kinder betreut werden. Rund 2.700 Fachkräfte beschäftigen die Träger dieser Einrichtungen – 82 Kirchenstiftungen und die gemeinnützigen GmbHs Ingolstadt, Franken und Oberpfalz. „Die Kindertageseinrichtungen in katholischer Trägerschaft stellen den Familien ein christlich orientiertes, fachlich hochwertiges Angebot zur Bildung, Betreuung und Erziehung ihrer Kinder zur Verfügung“, sagt Danuta Waldau, stellvertretende Leiterin der Hauptabteilung Zentralverwaltung im Bischöflichen Ordinariat und verantwortlich für die Organisation der Kitas im Bistum. Sie unterscheiden sich von anderen Einrichtungen dieser Art insbesondere durch christliche Wertevermittlung, Angebote für Familien und seelsorgliche Betreuung durch die Pastoral vor Ort.

Den Erhalt der katholischen Trägerschaft der Kindertageseinrichtungen will das Bistum auch künftig sichern. Zur Entlastung der Verantwortlichen vor Ort und Professionalisierung der Verwaltungsarbeit hat die Diözese bereits die gemeinnützigen GmbHs mit dem Zweck der Übernahme und des Betriebs von Kindertageseinrichtungen katholischer Träger gegründet. Die Gründung der vierten gemeinnützigen GmbH ist zeitnah geplant. Durch ein Pilotprojekt im Bereich des Qualitätsmanagements werden laut Waldau große Schritte zur Sicherung der bereits bestehenden Qualität aber auch der Weiterentwicklungen der Zusammenarbeit mit den Eltern, der Bildung und der christlichen Wertevermittlung unternommen.

Im Rahmen des Strategieprozesses des Bistums wurde die Intensivierung der Kita- und Kinderpastoral als wichtiger Schwerpunkt formuliert. Deshalb soll die Zusammenarbeit zwischen den Pastoralteams in den Pfarrverbänden und den jeweiligen Kitas in katholischer Trägerschaft gefördert werden. Markus Wittmann, stellvertretender Leiter der Hauptabteilung Pastorale Dienste und Referent für Gemeindekatechese und Sakramentenpastoral, sieht die katholischen Kindertageseinrichtungen als „wichtigen pastoralen Ort“, an dem sich junge Familien treffen oder für religiöse und spirituelle Fragen ansprechen lassen. „Kinder und deren Eltern und Geschwister erleben vielfach die Kita als einladenden Ort der Vergemeinschaftung und kommen so mit den seelsorglichen Angeboten der Pfarrgemeinden und Kirchorte in Kontakt“, sagt Wittmann.

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