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14.09.2005

Schiffswallfahrt auf dem Brombachsee - Der versunkene Pilgerweg von Ramsberg nach Heiligenblut wird neu entdeckt

Eichstätt/Ramsberg. (pde) – Eine Wallfahrt der besonderen Art findet am Samstag, den 8. Oktober am Großen Brombachsee statt. Der Arbeitskreis Tourismuspastoral in der Diözese Eichstätt wird den alten Wallfahrtsweg, der bis zur Flutung des Sees von Ramsberg nach Heiligenblut bestanden hat, in neuer Form wieder ins Leben rufen. Zusammen mit der Pilgerstelle der Diözese Eichstätt und ihrem Leiter, Domvikar Reinhard Kürzinger, ist eine Christuswallfahrt geplant, die an der Jakobuskapelle in Ramsberg beginnt, mit dem Schiff über den See führt und in Heiligenblut endet.

Treffpunkt ist um 9.00 Uhr an der neuen Jakobuskapelle oberhalb von Ramsberg. Der Weg führt dann zur Schiffsanlegestelle in Ramsberg, wo die Pilger mit dem Fahrgast-Trimaran in einer Sonderfahrt auf die andere Seeseite übersetzen und dann zu Fuß nach Heiligenblut pilgern. Eine Bläsergruppe aus Ingolstadt, die St. Augustinbläser, übernehmen die musikalische Gestaltung. Der Weg ist auch für Kinderwagen geeignet.

Am Ende der Wallfahrt besteht gegen 12.00 Uhr die Möglichkeit entweder zu Fuß am See entlang nach Ramsberg zu wandern. Man kann aber auch mit dem Schiff wieder nach Ramsberg zurück fahren. Die Kosten betragen dann 4,- Euro pro Person und 2,- Euro für Kinder von 5-14 Jahren. Die Schiffswallfahrt selbst ist kostenlos. Nähere Informationen sind unter der Telefonnummer (08421) 50-614 erhältlich. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Die Wallfahrtskirche Heiligenblut, südlich von Spalt, hat bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts bestanden. Die Wallfahrt, die einzige ihrer Art im Bistum Eichstätt, beruhte ursprünglich auf einem spätmittelalterlichen Hostienfrevel. Der Legende nach soll ein armer Tagelöhner während einer Hungersnot eine geweihte Hostie aus der Kirche von Stirn gestohlen haben. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts hatte die Wallfahrt Zulauf aus der gesamten Region. Ab 1703 übernahmen Franziskaner die Betreuung der Wallfahrer. Sie errichteten in der Folgezeit eine stattliche Kirche und ein Hospiz. Die Pilgerwege aus Ellingen und Stopfenheim trafen in Ramsberg zusammen und führten dann gemeinsam durch das Brombachtal. Die Säkularisierung beendete 1808 die Wallfahrt. Die Kirche und die weiteren Gebäude wurden verkauft und abgetragen. Seit 1953 steht wieder eine Kapelle am Ort, die von der Kolpingsfamilie in Spalt betreut wird.

 

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