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01.06.2016

Rätsel um Bachs letztes Werk – Die „Kunst der Fuge“ kommt nach Eichstätt

Das Ensemble „L'Arte della Fuga“ (von links): Carlo Parazzoli, Raffaele Mallozzi, Hans-Eberhard Dentler, Antonio Sciancalepore und Francesco Bossone. pde-Foto: Fondazione pro Musica e Arte Sacra (Copyright)

Das Ensemble „L'Arte della Fuga“ (von links): Carlo Parazzoli, Raffaele Mallozzi, Hans-Eberhard Dentler, Antonio Sciancalepore und Francesco Bossone. pde-Foto: Fondazione pro Musica e Arte Sacra (Copyright)

Eichstätt. (pde) – Ein in der Musikwelt viel diskutiertes Rätsel steht im Mittelpunkt eines Konzerts in Eichstätt: Das unvollendete, letzte Werk von Johann Sebastian Bach wird am Dienstag, 19. Juli, vom Streicherensemble „L’Arte della Fuga“ in der Klosterkirche St. Walburg dargeboten. Die „Kunst der Fuge“ wird für gewöhnlich mit Tasteninstrumenten gespielt. „L’Arte della Fuga“ ist das einzige Ensemble weltweit, das die „Kunst der Fuge“ vollständig mit Streichern interpretiert.

In St. Walburg spielen Hans-Eberhard Dentler (Violoncello) sowie Carlo Parazzoli (Violine), Raffaele Mallozzi (Viola), Francesco Bossone (Fagott) und Antonio Sciancalepore (Kontrabass). Alle vier italienischen Künstler musizieren mit bekannten Orchestern, Parazzoli etwa wurde 1999 Erster Konzertmeisters der Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom. Das Konzert in St. Walburg beginnt um 19 Uhr. Es wird von dem Musiklabel Oehms Classics für eine CD- und LP-Produktion aufgezeichnet.

Die „Kunst der Fuge“ ist ein Zyklus von vierzehn Fugen und vier Kanons. Bach begann wohl um 1740 mit den Vorarbeiten für sein letztes Werk. Die 14. Fuge, die vermutlich den Abschluss bilden sollte, blieb unvollendet: Bach starb am 28. Juli 1750.

Bis heute gibt die „Kunst der Fuge“ Rätsel auf. So hat Bach zum Beispiel nicht notiert, für welche Instrumente er den Zyklus komponierte. Die Musikwissenschaft und zahlreiche Künstler nehmen gemeinhin an, dass es sich um ein Stück für Orgel, Cembalo oder Klavier und Streichquartett handelt. Dieser These widerspricht der Bach-Kenner Hans-Eberhard Dentler, Gründer des Ensembles „L‘Arte della Fuga“ und ihr Cellist.

Dentler geht davon aus, dass Bachs letztes Werk den Prinzipien der Philosophie des antiken, griechischen Denkers und Mathematikers Pythagoras folgt. In der Reinschrift der „Kunst der Fuge“ fand er zahlreiche Hinweise für diese Theorie, die er in seinem Buch „Johann Sebastian Bachs ‚Kunst der Fuge‘“ darlegt. Es erschien 2004 im renommierten Musikverlag Schott. Dentler kommt zu dem Fazit, dass eine Besetzung aus Violine, Viola, Violoncello, Fagott und Kontrabass besonders geeignet für die „Kunst der Fuge“ sei.

Das Konzert wird vom Diözesanbildungswerk und der Dommusik Eichstätt veranstaltet. Karten gibt es ab sofort online unter event.donaukurier.de, an allen Vorverkaufsstellen des Donaukurier sowie im Büro des Diözesanbildungswerks, Luitpoldstraße 2, 85072 Eichstätt, Tel. (08421) 50-641. 

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