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26.06.2014

Projekt "Wanderbank" - Lebensgeschichten am Bahnhof

Die Bahnhofsmission als Begegnungsstätte haben unterschiedlichste Menschen in verschiedensten Lebenslagen an zwei Aktionstagen „Die Wanderbank“ in besonderer Weise erlebt. Foto: Caritas Esser

Die Bahnhofsmission als Begegnungsstätte haben unterschiedlichste Menschen in verschiedensten Lebenslagen an zwei Aktionstagen „Die Wanderbank“ in besonderer Weise erlebt. Foto: Caritas Esser

Rund 30 Menschen nahmen auf „Wanderbank“ an Aktionstagen der Bahnhofsmission Platz

Rund 30 Menschen haben die beiden Aktionstage „Die Wanderbank“ der kirchlichen Bahnhofsmissionen in Bayern am Ingolstädter Hauptbahnhof genutzt, um auf dieser besonderen Bank zu verweilen, auszuruhen oder mit anderen ins Gespräch zu kommen. „Wir konnten so die Bahn-hofsmission als Begegnungsstätte für Menschen aller Kulturen und Schichten darstellen, und auf der Bank in ganz besonderer Weise erfahren, was auch sonst oft an unserem Bahnhof ge-schieht und was die Menschen bewegt“, freute sich die hauptamtliche Caritas-Mitarbeiterin der ökumenisch getragenen Ingolstädter Bahnhofsmission, Heike Bergmann, am Abschlusstag.

Gemeinsam mit der Künstlerin Christiane Huber und der Dokumentarfilmerin Sanne Kurz– beide aus München – war sie am Dienstag und Mittwoch dieser Woche Ansprechpartnerin auf der Wanderbank auf Gleis 1. Dieses an verschiedenen Bahnhöfen in Bayern durchgeführte Projekt unter Federführung des katholischen Verbandes IN VIA Bayern wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration gefördert. Die Bank soll Heike Bergmann zufolge noch eine Weile am Ingolstädter Bahnhof stehen bleiben.

Platz genommen hatten auf ihr Menschen in verschiedensten Lebenslagen und Alltagssituatio-nen: von zwei jungen Mädchen, die sich niederließen, um Energiedrinks zu sich zu nehmen und Musik zu hören, über eine sich ausruhende Mutter mit Baby, einen Mann im Rollstuhl, der einfach Kontakt zu anderen suchte, bis hin zu einer wohnungslosen Frau, die derzeit von Bahnhof zu Bahnhof fährt. „Ein Mann kam extra hierher, um über ein traumatisches Erlebnis zu berichten, das er hatte und ist dann nach zehn Minuten wieder gegangen“, berichtete Sanne Kurz. Öfters gekommen und länger geblieben ist Jörg Lehmann aus Ingolstadt mit seiner Hündin Leika. „Es ist einfach toll, dass man sich hier gemütlich hinsetzen – und mit anderen reden kann. Es wäre schön, wenn die Bank hier bleibt“, meinte der ältere Herr, der auch in der Tat eine kuriose Geschichte erzählte: Seine Hündin habe nie gebellt, bis zu dem Augenblick, in dem er einen Schlaganfall erlitt. Dadurch habe sie die Nachbarn alarmiert und ihm das Leben gerettet.

Christiane Huber hat zahlreiche Lebensgeschichten am Bahnhof – auch in Ingolstadt – aufgeschrieben und Sanne Kurz dazu die Bank mit den Erzählenden fotografiert. Dies soll in einem Buch und einer Ausstellung veröffentlicht werden. Doch ihnen ging es bei dem Projekt nicht nur um die spätere Verwertung, sondern nach den Worten von Künstlerin Christiane Huber auch darum, „einfach hier zu verweilen, zuzuhören, zu schauen, was passiert, also Bahnhof und Bahnhofsmission selbst zu erleben“.

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