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10.04.2006

„Priester sind Diener der Freude“ - Erzbischof Dr. Karl Braun bei der Feier der Chrisammesse in Eichstätt

Eichstätt. (pde) – Gegen Resignation und Pessimismus im priesterlichen Dienst wandte sich der emeritierte Erzbischof von Bamberg, Dr. Karl Braun, bei seiner Predigt während der Chrisammesse im Eichstätter Dom. Priester sind „Freunde Christi unter dem Kreuz – in der Gewissheit des Ostermorgens“.

Der Dienst des Priesters erfordere nach den Worten des ehemaligen Eichstätter Bischofs oft „das Äußerste“. Er sei ein „zutiefst erfüllender, aber auch schwerer Dienst“. Nicht wenige würden sich angesichts der radikalen Herausforderungen für die Kirche in Westeuropa in „schwarzseherischen Analysen ergehen“. Die Kirche sei aber trotz negativer Statistiken viel lebendiger als „die öffentliche beziehungsweise veröffentlichte Meinung es ausspricht oder wahrhaben will“. Braun nennt ein „wachsendes Bewusstsein der Mitverantwortung der Gläubigen am Aufbau des Gottesreiches“ aber auch „Aufbrüche geistlicher Weggemeinschaften“ als Zeichen von „zukunftsweisender Lebendigkeit“.

Braun forderte die Priester auf, keine „Pastoral des Laufenlassens“ zu praktizieren und Seelsorge auf „pastorale Technik“, „Management und harmlose Geselligkeit“ zu reduzieren. Priester dienen nach seinen Worten vielmehr „dem Herrn und allen, die er unserer Sorge anvertraut hat: treu, hingabefreudig und vor allem mit dem langen Atem eines tiefwurzelnden Glaubens“. Vor allem in der Feier der Eucharistie tritt der Priester bewusst in die Lebens- und Schicksalsgemeinschaft mit Jesus Christus. In der Eucharistiefeier gründet sich nach den Worten Brauns die Identität des Priesters. Sie ist „Mitte unseres Wirkens, das dichteste Zeichen, der Höhepunkt unserer Hingabe an Christus“. Er erinnerte an die Übergabe des Kelchs und der Hostienschale bei der Priesterweihe. Der Bischof spricht dabei die Worte: „Bedenke, was du tust, ahme nach, was du vollziehst, und stelle dein Leben unter das Geheimnis des Kreuzes“. Dieser Blick auf das Kreuz ermögliche es, mit dem „Nichtaufgehen des Kreuzes zu rechnen“. Die „andere Seite des Kreuzes“ steht jedoch unter dem Vorzeichen von Ostern. So bleibe der Priester ein „Diener der Freude – unter dem Kreuz zwar, immer aber auch in der Gewissheit des Ostermorgens.“

Der emeritierte Erzbischof von Bamberg und ehemalige Bischof von Eichstätt, Dr. Karl Braun, weihte bei der „Missa Chrismatis“ im Eichstätter Dom ferner die bei der Sakramentenspendung und bei Weihehandlungen im Bistum benötigten Öle. Die Chrisam-Messe hat ihren Namen vom Chrisamöl. Es wird aus reinem Olivenöl hergestellt, dem der duftende Saft der Balsamstaude beigemischt wird. Das Chrisamöl wird bei Taufe und Firmung sowie bei Bischofs- und Priesterweihe, Altar-, Kirchen- und Glockenweihe verwendet. Neben dem Chrisamöl werden in der Messe auch das Krankenöl für die Spendung der Krankensalbung und das Katechumenenöl geweiht. Der Tag steht auch unter dem Zeichen der Zusammenkunft der Priester und Diakone der Diözese. Sie erneuern bei dem Gottesdienst ihr Weiheversprechen.

Erzbischof em. Dr. Karl Braun war von 1984 bis 1995 Bischof von Eichstätt und von 1995 bis 2001 Erzbischof von Bamberg. Er zelebrierte die Chrisam-Messe an seinem ehemaligen Wirkungsort in Vertretung, da der Eichstätter Bischofsstuhl seit dem Wechsel von Bischof Dr. Walter Mixa nach Augsburg vakant ist.

 

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