In den Meldebögen des Jahres 1941 sind dann nur noch folgende drei Glocken beschrieben: Ein 1875 durch den Ingolstädter Gießer Eduard Becker gefertigtes Exemplar mit ungefähr 1.140 mm Schärfendurchmesser, ca. 850 kg Gewicht, und dem vermutlichen Schlagton f', ein 1922 gegossenes Instrument der Gießerei Heinrich Ulrich mit dem vermutlichen Schlagton as', etwa 980 mm Schärfendurchmesser und einem ungefähren Gewicht von 660 kg, sowie eine 1814 gegossene Glocke des Eichstätter Gießers Joseph Stapf mit dem Schlagton c'', einem Schärfendurchmesser von etwa 800 mm, und einem Gewicht von ca. 350 kg.
1941 wurden die beiden größeren Pietenfelder Glocken beschlagnahmt. Sie sind mit ziemlicher Sicherheit zerschlagen und eingeschmolzen worden.
Bereits 1950 gab es erste Überlegungen die fehlenden Glocken zu ersetzen. Der Vorschlag des damaligen Glockensachverständigen Joannes Schlick für die neuen Glocken lautete f' und as'; Schlick brachte aber auch ein vierstimmiges Salve-Regina-Motiv mit den Tönen f' - a' - c''(vorhanden) - d'' ins Gespräch. Die Kirchenverwaltung entschied sich für die dreistimmige Variante f' - as' - c''(vorhanden), und bestellte bei dem Landshuter Glockengießer Johann Hahn zwei entsprechende Instrumente. Kurz vor Weihnachten waren diese beiden Glocken auch fertiggestellt worden, wegen deutlich leichterer Gewichte als vereinbart vom Glockensachverständigen aber mit Vehemenz abgelehnt worden. Der zweite Guss erfolgte dann im ersten Quartal 1951. Diese neuen Glocken entsprachen Schlicks Erwartungen und konnten daraufhin im Turm montiert werden.
Als Patronat für die zweite Glocke wählte man in Pietenfeld Maria, die Dreimal wunderbare Mutter. Vielleicht wollte man damit tiefe Dankbarkeit für das Ende des Zweiten Weltkriegs und der Nazi-Herrschaft bezeugen, vielleicht wollte man aber auch - wie bereits 1942 Bischof Michael Rackl die ganze Diözese - die Pfarrei dem besonderen Schutz der Dreimal wunderbaren Mutter anempfehlen.