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25.08.2021

„Orgeljahr 2021“: Die Orgel der Klassik in Velburg

Orgel der Wallfahrtskirche Herz Jesu in Velburg. Foto: Martha Gottschalk/pde

Eichstätt/Velburg. (pde) – Die historische Hepp-Orgel der Wallfahrtskirche Herz Jesu in Velburg im Landkreis Neumarkt stellt Domorganist Martin Bernreuther in der Reihe „Orgeljahr 2021“ vor. Das Instrument aus der Zeit zwischen Barock und Romantik gilt als klingendes Kulturdenkmal von überregionaler Bedeutung.

Weithin sichtbar auf dem westlich von Velburg gelegenen Kreuzberg, der später Calvariberg genannt wurde, steht die Wallfahrtskirche zum Heiligsten Herz Jesu. Der Gnadenort geht zurück auf eine im Jahr 1723 gegründete Eremitenklause. „Idyllisch gelegen beherbergt das kleine Gotteshaus eine der wenigen noch erhaltenen Orgeln aus der Epoche der Wiener Klassik“, wie Bernreuther erzählt. „Es ist die Zeit um Joseph Haydn in der Wilhelm Hepp aus Amberg das kleine Instrument im Jahr 1803 erbaut.“ Als Meister seines Fachs habe Hepp die kunstvolle Schleifladenorgel mit zwölf Registern auf einem Manual und Pedal verwirklicht. „Die Spieltischkonsole ist bereits zeittypisch freistehend mit Sicht zum Altar und die klangliche Ausrichtung vielfältig in der Palette charakteristischer Grundstimmen“, erklärt Bernreuther.

Nach umfangreichen Recherchen über die Historie konnte das einzigartige Instrument im Jahr 2017 wieder in seinen authentischen Zustand versetzt werden. Die aufwändige und mustergültige Restaurierung leistete die Orgelbaufirma Dlabal & Mettler aus Bilsko/Olmütz, Tschechien. Sämtliche Bestandteile aus Holz, Metall und Leder wurden nach historischen Methoden restauriert. Alle 702 Pfeifen, von denen die größte etwa 2,40 Meter, die kleinste nur wenige Millimeter lang ist, wurden vermessen, dokumentiert und zum Teil rekonstruiert. Der Magazinbalg aus dem Jahre 1898, der auf dem Dachboden steht und von dort aus die Orgel mit Wind versorgt, wurde neu beledert, der Kalkantentritt wieder gangbar gemacht, um den Balg auch wieder mit reiner Muskelkraft betreiben zu können. Das Gehäuse wurde gereinigt und retuschiert. Alle Arbeiten liefen unter der Maßgabe, die gesamte Originalsubstanz gleich welchen Zustandes erhalten zu wollen. „Erbauer Hepp dürfte sich freuen“, sagt Bernreuther, der als Orgelsachverständiger der Diözese Eichstätt das Projekt begleitet hat.

„ORGANIS CANTATE DOMINO CANTICA!“ („Mit Orgeln spielt dem Herren Lieder!“) lautet eine Inschrift in lateinischer Sprache auf der Velburger Hepp-Orgel. Eine Hörprobe sowie die Vorstellung weiterer besonderer Orgeln aus dem Bistum Eichstätt gibt es unter kirchenmusik.bistum-eichstaett.de.

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