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03.12.2007

Offene Fragen kreativ angehen - Bischof Hanke und Verbände des Bistums im Gespräch

Eichstätt. (pde) – Die kirchlichen Verbände, die vom Einsatz zahlreicher Ehrenamtlicher getragen werden, sind für das Wirken der Kirche unverzichtbar. Dies betonte Bischof Gregor Maria Hanke bei einem Treffen mit Vertretern der im Bistum Eichstätt aktiven Verbände.

„Ich weiß, wo der Schuh drückt“, versicherte der Bischof den mehr als dreißig Verbandsvertretern bei dem von Seelsorgeamtsleiter Domkapitular Rainer Brummer moderierten Gespräch. Der Bischof nannte unter anderem die schwieriger gewordene Finanzierung verbandlicher Arbeit. Die vereinbarten Umstellungen bei der Finanzierung der Verbände hätten Kratzer und Schrammen hinterlassen, räumte Bischof Hanke ein, seien aber Konsequenz der allgemeinen finanziellen Situation. Selbst wenn es bei den Einnahmen für die Diözese derzeit ein „Zwischenhoch“ gebe, dürfe man die unausweichliche demografische Entwicklung nicht aus den Augen verlieren, die zu einer erheblichen Minderung der Einnahmen in absehbarer Zeit führen werde. Der Bischof bat die Verbände, dennoch nicht zu resignieren und strukturelle Veränderungen nicht zum Anlass zu nehmen, ihren eigentlichen Auftrag in Frage zu stellen.

Als Vertreter der kirchlichen Jugendverbände dankte BDKJ-Vorstandsmitglied Anton Mayer dem Bischof für den begonnenen Dialog mit den Jugendlichen. Mayer verwies auf Probleme, die sich durch die Umstrukturierung ergeben hätten: So sei die Zahl der Veranstaltungen und Angebote zurückgegangen und immer öfter müssten Ehrenamtliche Aufgaben übernehmen, die vorher von hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wahrgenommen wurden. Für die offenen Fragen, so Mayer, wolle man gemeinsam mit dem Bischof kreativ nach Lösungen suchen – ein Vorschlag, dem Bischof Hanke sofort zustimmte.

In einer Vorstellungsrunde zeigten die Verbände, welche Bandbreite ihr Wirken umfasst. So verwies Ulrich Berber auf die gesellschaftliche Herausforderung, der sich die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) gemeinsam mit anderen Verbänden gegenübersehe: „In einer Zeit, in der alle Lebensbereiche ökonomisiert werden, versuchen wir einen Gegenentwurf“. Franziska Braun-Wiedmann, die Diözesanvorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB), stellte fest, dass durch die Angebote des Frauenbundes wie auch anderer Verbände Menschen angesprochen würden, die sonst keinen Bezug mehr zur Kirche haben. Die Arbeit der kirchlichen Verbände stoße auf Interesse: So seien beim Frauenbund die Mitgliederzahlen leicht steigend. Das derzeit jüngste Mitglied des Frauenbundes in der Diözese Eichstätt ist 19, die älteste KDFB-Frau 103 Jahre alt. Theo Rau, Vorsitzender des Kolping-Erwachsenen-Bildungswerkes, unterstrich die große Bedeutung der Bildungsarbeit, wie sie von Kolping und anderen Verbänden geleistet wird. Diese Angebote seien „wichtige Stimmen im Konzert der diözesanen Bildungsprogramme“. KLB-Diözesanvorsitzender Klaus Köhle informierte über das von der Katholischen Landvolkbewegung gestartete Projekt der landwirtschaftlichen Familienberatung im Bistum Eichstätt, das kurz vor seiner Realisierung stehe. Eine breitere Kooperation regte Nikolaus Schmidt, Präsident des mitgliederstärksten Verbandes DJK, an. Gemeinsam sollten sich die Verbände beispielsweise für den Schutz des Sonntags einsetzen.

Deutlich wurden bei dem Erfahrungsaustausch auch Probleme, mit denen manche Verbände in der Diözese Eichstätt zu kämpfen haben: Neben Fragen der Finanzierung gibt es Verunsicherung über den Stellenwert kirchlicher Verbandsarbeit und vor allem auch der verbandlichen Bildungsarbeit. Bischof Hanke versicherte den Verbandsvertretern: „Sie sind in die Sendung der Kirche eingebunden“. Jeder Verband – so der Bischof – mache andere Facetten kirchlichen Wirkens zugänglich. Zugleich gebe es einen großen gemeinsamen Auftrag: auf die Menschen zugehen und ihnen die frohe Botschaft bringen.

 

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