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19.03.2006

Noch mehr Frauen in Leitungsfunktionen! - Vollversammlung des Diözesanrates tagte in Ingolstadt

Eichstätt/Ingolstadt, 18.03.2006. (pde) – Gegen Zwangsprostitution bei der Fußball-Weltmeisterschaft will sich der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Eichstätt einsetzen. Bei seiner Frühjahrsvollversammlung in Ingolstadt beschloss das Gremium, zusammen mit dem Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB) der Diözese die Aktion "Rote Karte für sexuelle Ausbeutung" der Frauenhilfsorganisation Solwodi zu unterstützen. Der Diözesanrat will sich vor allem in Nürnberg als dem in der Diözese gelegenen WM-Austragungsort für dieses Anliegen engagieren.

Schwerpunkte der Vollversammlung waren ein Rückblick auf die zu Ende gehende Amtsperiode sowie die Situation von Frauen in Kirche und Gesellschaft. In einem Positionspapier spricht sich das oberste Laiengremium der Diözese Eichstätt dafür aus, Frauen zur Übernahme von Leitungsfunktionen gerade auch innerhalb der Kirche zu ermutigen und dieses Anliegen gezielt zu fördern. Die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft werde auch davon abhängen, dass Frauen sich mit all ihren Fähigkeiten in das gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Leben einbringen können, heißt es in der Resolution.

Frauen und Männer brauchen Bedingungen, die eine echte Wahlfreiheit bei ihrer Lebensgestaltung ermöglichen. Deshalb müssten Anreize für eine partnerschaftliche Aufteilung von Familien- und Erwerbsarbeit geschaffen werden: So sollte Teilzeitarbeit zur Wahrnehmung von Familienarbeit verstärkt angeboten werden, Familien- und Erwerbsarbeit müssten rechtlich und finanziell gleich gestellt werden. Ferner seien am Kindeswohl orientierte familienergänzende und bedarfsgerechte Betreuungsangebote für Kinder und Jugendliche notwendig. Innerhalb der Kirche sollte nach Auffassung des Diözesanrates die Diskussion über den Zugang von Frauen zum Diakonat fortgeführt werden.

Das Positionspapier wurde bei der Vollversammlung des Diözesanrates in Ingolstadt verabschiedet und bezieht sich auf das vor 25 Jahren von den deutschen Bischöfen herausgegebene Wort „Zu Fragen der Stellung der Frau in Kirche und Gesellschaft“.

Rückblick auf zwölf Amtsjahre

„Nur wer das Gefühl hat, dass sein Rat erwünscht ist, wird Zeit und Kraft einsetzen, in solchen Räten mitzuarbeiten“ - so der scheidende Diözesanratsvorsitzende Dieter Salomon. Sowohl Kleriker als auch Laien sollten nach seinen Ausführungen Konsequenzen aus der enttäuschenden Wahlbeteiligung der Pfarrgemeinderatswahlen vom 12. März ziehen. Salomon nahm seinen Bericht in der Vollversammlung des Diözesanrates zum Anlass für einen Rückblick auf seine zwölfjährige Amtszeit. So haben sich nicht nur Strukturen geändert, sondern auch in der inhaltlichen Arbeit haben sich Schwerpunkte verlagert. Salomon erwähnte ausdrücklich die Einführung eines Sachausschusses „Behindertenpastoral“, der zu einer sehr beachtlichen Behindertenarbeit in der Diözese geführt habe. Auf dem Höhepunkt der innerkirchlichen Auseinandersetzungen um Schwangerschaftskonfliktberatung habe der Diözesanrat festgestellt, dass eine Hilfe für Schwangere in Not nur sinnvoll sei, wenn sie in ein Gesamtsystem geschwisterlicher Hilfe in einer Gemeinde eingebettet sei. Daraus sei dann das „Netzwerk Leben“ geworden, das seither sich darum bemühe, „dass unsere Gemeinden insgesamt caritativer werden“ und davon wegkämen, Nächstenliebe auf rein professionelle Hilfe zu reduzieren.

Finanzielle Situation des Bistums

Auch wenn die Kurve der Ausgaben für Personalkosten eine „günstige Perspektive andeutet“ besteht nach den Worten des Eichstätter Diözesanadministrators Dompropst Johann Limbacher weiterhin die Aufgabe, „die nötigen Schritte zur Sanierung des Haushalts zu gehen.“ Die finanzielle Situation der Diözese stand im Mittelpunkt des „Berichts der Bistumsleitung“, den Limbacher vor der Vollversammlung des Diözesanrates gab. Änderungen werde es ab dem Jahr 2007 bei der Bezuschussung von Personalkosten in den Kirchenstiftungen geben. So soll sich diese dann an der Katholikenzahl der Pfarrei orientieren.

Weil nur etwa die Hälfte der Gläubigen über die Kirchensteuer das Leben der Kirche unterstützt, hat der Diözesansteuerausschuss die Grundlagen gelegt, das Kirchgeld in allen Pfarreien des Bistums einzuführen. Bislang ist dies nur in einem Teil der Gemeinden der Fall. Die letzte Entscheidung liegt jedoch bei den einzelnen Kirchenverwaltungen vor Ort.

Der Rückblick auf das Ergebnis der Pfarrgemeinderatswahlen war das zentrale Thema im Bericht des Geschäftsführers des Diözesanrates, Richard Ulrich. Auffallendstes Ergebnis ist der Rückgang der Wahlbeteiligung auf 18,2 Prozent. Sie liegt dabei in der Diözese Eichstätt immer noch etwas über dem bayernweiten Durchschnitt von 17 Prozent. Erfreulich ist nach seinen Worten, dass der Anteil der gewählten Frauen mit über 56 Prozent erneut gesteigert werden konnte. Neben einem weiteren Rückblick auf die Arbeit der letzten Vollversammlungen und des Vorstandes wiederholte Ulrich die Einladung zur Teilnahme am 96. Deutschen Katholikentag, der vom 24. bis 28. Mai in Saarbrücken stattfindet. Bei der gemeinsamen Fahrt des Bistums Eichstätt für Jugendliche und Erwachsene sind noch einige Plätze frei.

 

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