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25.07.2006

Neues Exponat des Monats im Diözesanmuseum - Porträt aus der Zeit des Klassizismus

Eichstätt. (pde) – Einer der führenden Porträtmaler der Zeit um 1800 lebte in Eichstätt und porträtierte hier bedeutende Persönlichkeiten: Johann Adam Hirschmann gehörte zu einer Maler-Dynastie in Bamberg und Burgkunstadt. Er wurde am 12. September 1765 geboren, nach 1803 dürfte er meistens in Eichstätt gelebt haben, gestorben ist er um 1829/30. Seine Bildnisse gehören zu den besten Leistungen in dieser Epoche. Sie bestechen durch Detailgenauigkeit und treffende Charakterisierung. Er trug das Heroische des Klassizismus nicht mit, sondern konzentrierte sich allein auf den Menschen. Eines seiner Porträts ist nun als Exponat des Monats im Domschatz- und Diözesanmuseum Eichstätt zu sehen. Es wurde im Jahr 1816 geschaffen und zeigt Georg Ludwig Poeckhel.

Georg Ludwig Poeckhel war in der Zeit der Aufklärung eine hoch angesehene und einflussreiche Eichstätter Persönlichkeit. Er wurde am 6. Juni 1741 in Dinkelsbühl geboren. Das Studium der Rechtswissenschaften absolvierte er an der Universität Ingolstadt. Anschließend war er als Regierungssekretär des Grafen von Oettingen-Wallerstein tätig. 1772 trat er in Eichstätter Dienste als domkapitelscher Consulent. Als er von Fürstbischof Johann Anton von Zehmen zum Geheimen Referendär berufen wurde, setzte sich sein Aufstieg fort, der schließlich bis zum Titel des Hof- und Regierungsrates führte. Poeckhel als Vertreter der Aufklärung und damit ein eifriger Reformer saß damit an der Schaltstelle der Regierungsarbeit und war der engste Berater des Fürstbischofs. Nach der Säkularisation blieb er als weltlicher Beamter weiterhin in führender Stellung als Güter-Administrator des Domkapitels und zur Zeit Herrschaft Ferdinands von Toskana als kurfürstlich salzburgischer Direktor. Im Jahre 1805 wurde er pensioniert. Am 11. Februar 1819 ist er in Eichstätt gestorben.

Georg Ludwig Poeckhel wurde von Zeitgenossen als origineller Mann voll Geist und Witz charakterisiert, der zeitlebens sich seiner schwäbischen Mundart bediente. Das halbfigurige Porträt (40,5 x 34 cm) zeigt den pensionierten Beamten, gekleidet in einem feinen Rock mit gesticktem Saum, vor idealer Landschaft. Hirschmann stellt den 75-Jährigen als Persönlichkeit dar, die trotz der Spuren des Alters noch Frische und Vitalität ausstrahlt und den beruflichen Eifer glaubhaft machen.

 

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