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02.07.2025

Neuer Glanz für St. Augustin in Ingolstadt – Wiedereröffnung nach Sanierung am 26. Juli

Blick in den neugestalteten Innenraum der Kirche St. Augustin in Ingolstadt. Foto: Florian Holzherr/meck architekten.

Eichstätt/Ingolstadt (pde) – Die Kirche St. Augustin in Ingolstadt erstrahlt nach ihrer behutsamen Generalsanierung heller und freundlicher als je zuvor. Am Samstag, 26. Juli, wird das denkmalgeschützte Gotteshaus feierlich wiedereröffnet – nach zwei Jahren Bauzeit und einem langen Weg der Erneuerung.

„Es ist ein großartiges Gefühl, endlich wieder in unserer Kirche Gottesdienst feiern zu können – nicht mehr im Pfarrsaal, sondern an dem Ort, der unsere Gemeinde seit Jahrzehnten prägt“, freut sich Pfarrer Janusz Maćkiewicz. Die Wiedereröffnung markiert nicht nur das Ende der Bauarbeiten, sondern auch einen neuen Anfang: Mit einem liturgisch neu geordneten Innenraum und einer nachhaltigen baulichen Weiterentwicklung wird St. Augustin fit für die Zukunft gemacht.

Ein langer Weg mit schweren Entscheidungen

Die Sanierung von St. Augustin war dringend notwendig. Bereits 2013 wurde festgestellt, dass das Zeltdach und die statische Konstruktion des Gebäudes nicht mehr tragfähig waren. Auch Elektrik und Heizung waren am Ende ihrer Lebensdauer angelangt. Doch neben den technischen Herausforderungen war auch eine emotionale Entscheidung zu treffen: Um die rund sechs Millionen Euro teure Maßnahme finanzieren zu können, wurde – wie berichtet – das Grundstück der Schwesterkirche St. Monika, die zu der Pfarrgemeinde St. Agustin gehört, an die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Ingolstadt (GWG) im Erbbaurecht vergeben. „Das war für uns kein leichter Schritt“, gesteht Albert Schloderer, Kirchenpfleger von St. Augustin. „Sich von St. Monika zu verabschieden, war schmerzhaft. Aber es war der richtige Weg, um das Herz unserer Pfarrei, St. Augustin, für kommende Generationen zu erhalten.“ Für Schloderer ist es ein wichtiges Zeichen, dass viele Elemente der ehemaligen Kirche St. Monika nun in St. Augustin eine neue Heimat gefunden haben: Der Altar und der Tabernakel, sowie die Figuren der Mutter Gottes, der Heiligen Familie und der Heiligen Monika.

Sakralraum in neuem Licht

Was nun entstanden ist, darf als beispielhafter Beitrag zur zeitgenössischen Sakralarchitektur gelten. Unter der Leitung von Axel Frühauf, Geschäftsführer der meck architekten GmbH, wurde der denkmalgeschützte Bau aus den Jahren 1957 bis 1959 behutsam weiterentwickelt. Die neue Raumgestaltung bringt die ursprüngliche Formensprache wieder zur Geltung – mit einer klaren liturgischen Mitte, die Altar und Ambo auf einer Achse vereint. „Die zentrale Frage lautete: Wie kann man die eigenwillige Raumstruktur bewahren und zugleich für die Gegenwart öffnen?“, erklärt Frühauf. Die Antwort liegt in einem fein abgestimmten Zusammenspiel von Licht, Material und Struktur. Ein helles Holzdach ersetzt das einst dunkle Fichtenholz, eine neue Beleuchtung mit direktem und indirektem Lichtanteil bringt Helligkeit und Transparenz in den Raum. Auch das reduzierte neue Gestühl aus 150 Einzelstühlen ermöglicht flexible Formen der Liturgie – von der großen Messe bis zur Andacht im kleinen Kreis.

 

Alte Substanz – neu erzählt

Nahezu alle Ausstattungselemente folgen dem Prinzip der Wiederverwendung. Historische Kunstwerke aus St. Augustin und Spolien aus der profanierten Filialkirche St. Monika wurden in die neue Gestaltung eingebunden. So begegnen sich in der Taufkapelle der ehemalige Tabernakel und das schwere Prozessionskreuz von Roland Friederichsen in einer eindrucksvollen liturgischen Konstellation. Auch der neue Ambo aus Bronze, gestaltet von Matthias Larasser-Bergmeister, setzt ein künstlerisches Ausrufezeichen: Er greift das Motiv des Kreuzes auf und sucht gestalterisch den Dialog mit dem Altar. „Der Raum spricht jetzt wieder – und erzählt gleichzeitig Altes und Neues“, fasst es Frühauf zusammen.

Nachhaltigkeit als Prinzip

Die bauliche Strategie der Sanierung ist von Nachhaltigkeit geprägt. So wurde das Dachtragwerk aus altersschwachen Porenbetonplatten durch leichte Brettsperrholzplatten ersetzt – ein nachwachsender Baustoff mit Zukunft. Die massiven Betonteile der Wände blieben erhalten und wurden im Trockeneisstrahlverfahren von späteren Beschichtungen befreit. Auch die schweren Bronzetüren der Kirche wurden nicht ersetzt, sondern aufwendig überarbeitet.

„Die Sanierung von St. Augustin ist ein Vorbild für den behutsamen Umgang mit denkmalgeschützter Bausubstanz“, sagt Ivo Hermann, Baudirektor der Diözese Eichstätt. Gemeinsam mit Josef Heinl, Leiter der Abteilung Bau- und Stiftungswesen im Bischöflichen Ordinariat, hatte er das Projekt seitens der Diözese begleitet. Heinl betont: „Die Investition ist nicht nur eine bauliche, sondern auch eine seelsorgliche Entscheidung für die Zukunft in einer sich wandelnden Stadtgesellschaft.“

 

Einladung zur Eröffnung

Der Abschluss der Bauarbeiten wird mit einem Fest gefeiert: Am Samstag, 26. Juli, lädt die Pfarrei St. Augustin zur feierlichen Wiedereröffnung ein. „Es soll ein Tag des Dankes und der Begegnung werden“, kündigt Gerhard Krycha, Mitglied des Pfarrgemeinderats, an. „Alle, die mitgeplant, mitgetragen oder einfach mitgebetet haben, sind herzlich eingeladen.“ Der Festgottesdienst mit Dekan Klaus Meyer beginnt um 10 Uhr. Daran schließt sich ein umfangreiches Festprogramm an, unter anderem mit liturgischen und künstlerischen Führungen durch die Kirche. Dann kann sich jeder ein Bild davon machen: St. Augustin ist damit nicht nur ein architektonisches Juwel, sondern auch ein lebendiger Ort des Glaubens – neu geordnet, neu gestaltet, und voller Licht.

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