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12.11.2012

Menschenwürdiges Sterben ermöglichen - Caritas begrüßt ARD-Themenwoche über „Leben mit dem Tod“

Eichstätt. (caritas) - „Leben mit dem Tod“: Der Caritasverband für die Diözese Eichstätt begrüßt die Initiative der ARD, dazu vom 17. bis 23.  November in Fernsehen, Radio und Internet eine Themenwoche durchzuführen. „Die Woche kann dazu beitragen, Sprachlosigkeit zu überwinden und eine gesellschaftliche Debatte über ein Tabuthema anzuregen“, erklärt Caritasdirektor Franz Mattes. „Am Ende des Lebens spielen religiöse und spirituelle Fragen eine ganz besondere Rolle. Auch Menschen, die im Laufe ihres Lebens vermeintlich weniger religiös gelebt haben, fragen im Angesicht des Todes nach dem, was danach kommt“, so der Caritasdirektor. Den Menschen in dieser Lebensphase nahe zu sein, sehe die Caritas als katholischer Wohlfahrtsverband daher als eine zentrale Aufgabe über die normale Pflegearbeit hinaus.

Die 19 Caritas-Altenheime im Bistum arbeiten daher nach einem Konzept „Christliche Palliativ- und Hospizkultur“, bei dem der sterbende Mensch im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht. Dazu sind zahlreiche Pflegerinnen und Pfleger aus den Caritas-Altenheimen sowie auch den Caritas-Sozialstationen in speziellen Kursen seit vielen Jahren vom Caritasverband in Zusammenarbeit mit dem Malteser Hilfsdienst fortgebildet worden. In jedem Altenheim gibt es zudem ein Seelsorgekonzept mit einem Seelsorgebeauftragten aus der Mitarbeiterschaft.

Nach Information der Leiterin des Caritas-Altenheimes St. Josef Ingolstadt-Gerolfing, Petra Mann, ist Sterbebegleitung in ihrem Haus bereits Thema beim Aufnahmegespräch eines Bewohners. Ferner würden jedes Jahr zwei Fortbildungswochen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durchgeführt, in denen es auch um Schmerzlinderung und Verhalten im Sterbefall geht. „Reinigungskräfte werden so zum Beispiel dafür sensibilisiert, ihre Arbeit in einem Zimmer zu verschieben, wenn es dort einer Person gerade nicht so gut geht.“ Im Sterbefall nehme eine Pflegekraft „als letztes Geleit“ im Sinne einer würdevollen Überführung an der Einsargung teil, „und der Verstorbene wird durch den Haupteingang abgeholt: etwas, was noch nicht überall selbstverständlich ist“, so die Ingolstädter Heimleiterin.

Im  Caritas-Altenheim St. Marien Herrieden gestalten Bereichsleiterin Nadja Fetsch zufolge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Wunsch mit den Angehörigen vor und nach dem Sterben eine Andacht mit den Angehörigen. Im Stationszimmer des ersten Stocks steht dort ein Album, in dem die Angehörigen des Verstorbenen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Erinnerung hinterlassen können. In der Hauskapelle wird in Mappen an die Verstorbenen mit Sterbebild, Daten und einem Trauerspruch erinnert. Im Caritas-Altenheim Heilsbronn St. Stilla  wird nach Information von Pflegedienstleiterin Marion Rossmeisl beim Tod eines Bewohners die Sterbeglocke geläutet und dieser über die Lautsprecheranlage bekannt gegeben. Eine Aussegnung kann im Zimmer oder in der Hauskapelle erfolgen. An dieser können auf Wunsch Bewohner und Mitarbeiter teilnehmen. Auf jeder Station gibt es einen Lebensbaum, an dem bei Einverständnis Fotos auf einem Blatt angebracht werden. Verstirbt ein Bewohner, wird das Blatt vom Lebensbaum abgenommen und kommt für ein Jahr auf eine Gedenktafel neben den Eingang zur Hauskapelle.

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