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15.08.2022

Mariä Aufnahme in den Himmel – nicht Mariens Himmelfahrt

Eichstätt. (pde) – Mit feierlichen Gottesdiensten feierte die Katholische Kirche das Hochfest „Mariä Aufnahme in den Himmel“. Im Volksmund wird der Tag häufig auch „Mariä Himmelfahrt genannt“, eine Bezeichnung, die eigentlich irreführend ist, wie Bischof Gregor Maria Hanke in seiner Predigt in der Eichstätter Schutzengelkirche betonte. Nicht Maria sei es, die aus eigenem Antrieb in den Himmel aufgefahren sei, sondern Gott ist der Handelnde, der an Maria das bereits vorweggenommen habe, was er allen Menschen verheißen habe.

Auch wenn man Maria getrost als „Powerfrau“ bezeichnen könne, wenn man all das betrachtet, was die Evangelien über sie erzählen, so könne auch sie nicht aus sich heraus das Heil finden. „Allein im Modus des Empfangens, des Beschenkt Werdens durch Gott erfährt der Mensch Vollendung“, so Bischof Hanke.

„Aufnahme“ ist dabei immer ein Geschenk. Das merkt man, so Bischof Hanke, schon im Alltag. Geflüchtete aus der Ukraine oder anderen Krisengebieten finden in ihren Nachbarländern Aufnahme, die sie als Geschenk erfahren würden. Diese Aufnahme wird durch Menschen ermöglicht, die sich selbst überschreiten und dem Anderen öffnen. Durch solche Menschen, bleibt Gottes Verheißung an den Menschen, in der Herrlichkeit des Himmels Aufnahme zu finden, kein fernes Ziel, sondern ist bereits im Verborgenen da.

Mit dem Hochfest der Aufnahme Mariens ist in der Katholischen Kirche allerlei Brauchtum verbunden. So wurden bei den Gottesdiensten mitgebrachte Kräuter und Blumen gesegnet. Die Heilkräuter werden als Zeichen für die Schönheit der Schöpfung in den Gottesdienst gebracht. Sie sollen den Menschen Gesundheit und Freude schenken, heißt es im Segensgebet. Nach der Legende fanden die Apostel im Grab Mariens statt des Leichnams duftende Rosen und Lilien vor. Das Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel geht auf das 5. Jahrhundert zurück und gilt als das wohl älteste Marienfest der katholischen Kirche. Die Lehre von der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel wurde allerdings erst 1950 von Papst Pius XII. zum Dogma erklärt.
 

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