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26.09.2008

„Mach den Raum deines Zeltes weit“ - Der Monat der Weltmission im Bistum Eichstätt

Eichstätt. (pde) – Eine Reihe von Veranstaltungen anlässlich des Monats der Weltmission finden vom 16. bis 22. Oktober im Bistum Eichstätt statt. Zu Gast an verschiedenen Orten ist Charles Sendegeya. Der 40-jährige Familienvater stammt aus Ruanda und arbeitet derzeit in Arusha (Tanzania) am Internationalen Kriegsverbrechertribunal für sein Heimatland.

Das Engagement von Frauen und Männern der afrikanischen Kirche für Flüchtlinge in Afrika steht im Mittelpunkt der missio-Kampagne im Monat der Weltmission. Mit dem Appell aus dem Alten Testament „Mach den Raum deines Zeltes weit“ (Jes 54,2) weist das Internationale Katholische Missionswerk missio auf die Situation von Flüchtlingen in Afrika und hierzulande hin.

„In Deutschland konzentriert sich die Flüchtlingsdebatte oft auf Tragödien der Bootsflüchtlinge im Mittelmeer oder auf eine befürchtete Bedrohung durch angeblich oder tatsächlich illegale Einwanderer“, erklärt missio-Präsident Pater Eric Englert (OSA). „Dabei wird leicht übersehen, dass die Mehrheit der afrikanischen Flüchtlinge in Afrika Aufnahme findet und dort von den Ortskirchen unterstützt wird.“ Auch Domkapitular Prof. Bernhard Mayer, der Weltkirchebeauftragte des Bistums Eichstätt, verweist auf die Bedeutung der kirchlichen Flüchtlingsarbeit: „Frauen und Männer der afrikanischen Kirche machen ‚den Raum ihres Zeltes weit’ für Flüchtlinge, die in den armen Ländern Afrikas oft nur als Belastung erlebt werden. Sie ermutigen uns, dasselbe zu tun.“

Zum Abschluss der Kampagne wird am Sonntag der Weltmission, dem 26. Oktober, in allen katholischen Gottesdiensten die Kollekte für die ärmsten Diözesen der Weltkirche gehalten.

Gast aus der Weltkirche

Ursprünglich wollte er Priester werden. Doch dann entdeckte der heute 40-jährige Charles Sendegeya eine andere Berufung: Er studierte Agrarwissenschaft und entschloss sich, eine Familie zu gründen. 1994 versank sein Heimatland Ruanda nach jahrelangem Bürgerkrieg im Chaos des Völkermords. Mit seinen Eltern und vier Geschwistern floh er in den benachbarten Kongo. Als der Kongo 1996 von Uganda und Ruanda angegriffen wurde, floh Charles mit seiner Familie in den Urwald und kämpfte ums Überleben. Während ein Teil seiner Familie nach Ruanda zurückkehrte, gelang ihm 1998 die Flucht nach Nairobi. Doch er fühlte sich verpflichtet, anderen Flüchtlingen zu helfen, ging zurück und holte eine befreundete siebenköpfige Familie in die kenianische Hauptstadt. Noch im selben Jahr begann er, ehrenamtlich für das Africa Refugee Programme (ARP) Great Lakes zu arbeiten, bis er vor zwei Jahren zum stellvertretenden Leiter ernannt wurde. Das katholische Selbsthilfeprogramm für Flüchtlinge aus dem Gebiet der Großen Seen unterstützt Menschen aus Ruanda, Burundi und dem Kongo. Im Moment hat der junge Familienvater seine Arbeit beim ARP unterbrochen, um in Arusha für das Internationale Kriegsverbrechertribunal für Ruanda zu arbeiten. In dessen Auftrag führt er Untersuchungen durch und befragt Zeugen, um Menschenrechtsverbrechen im ruandischen Genozid aufzuklären.

Die im Bistum Eichstätt geplanten Veranstaltungen:

Donnerstag, 16. Oktober, Großenried: 18.30 Uhr Gottesdienst mit den Catholic Joyful Singers aus Accra (Ghana), 19.30 Uhr Info-Abend mit Charles Sendegeya.

Freitag, 17. Oktober, Plankstetten: 20.00 Uhr Jugendvesper u.a. mit Charles Sendegeya.

Samstag, 18. Oktober, Ingolstadt/Pfarrei Herz-Jesu: 18.00 Uhr Gottesdienst, 19.00 Uhr Info-Abend mit Charles Sendegeya.

Sonntag, 19. Oktober, Herrieden: 10.00 Uhr Gottesdienst, 11.00 Uhr Festakt 25 Jahre Weltladen.

Montag, 20. Oktober, Neumarkt: 18.00 Uhr Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Johannes, 19.00 Uhr Info-Abend im Bürgerhaus mit Charles Sendegeya.

Dienstag, 21. Oktober, Böhmfeld: 19.00 Uhr Gottesdienst mit den Catholic Joyful Singers aus Accra (Ghana), 20.00 Uhr Info-Abend mit Charles Sendegeya.

Mittwoch, 22. Oktober, Nürnberg-Katzwang, 19.00 Uhr Gottesdienst mit den Catholic Joyful Singers aus Accra (Ghana), 20.00 Uhr Info-Abend mit Charles Sendegeya.

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