Lebendige Gemeinschaft und stetige Hilfe: Ritterorden feiert Jubiläum

Eichstätt. (pde) – Mit einem Gottesdienst in der Eichstätter Heilig-Kreuz-Kirche hat die Komturei St. Willibald Eichstätt des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem ihr 40-jähriges Jubiläum gefeiert. Der Laienorden, dem auch Geistliche angehören, unterstützt kirchliche und soziale Projekte im Heiligen Land.

Die Komturei St. Willibald Eichstätt wurde 1984 gegründet und zählt derzeit 34 Mitglieder. Prior (geistlicher Begleiter) der Gemeinschaft ist Domkapitular Reinhard Kürzinger. Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem entstand aus einer spätmittelalterlichen Pilgerbewegung und wurde 1868 als ein päpstlicher Laienorden gegründet. Die Gemeinschaft katholischer Damen (Ordensdamen genannt) und Herren (Rittern) sowie Geistliche unterstützt seit 150 Jahren die christlichen Gemeinden im Heiligen Land mit Schwerpunkt in Israel, Jordanien und Palästina. Weltweit zählt der Orden 30.000 Mitglieder, davon 1.460 in Deutschland, rund 400 in Bayern. Sie sorgen durch Gebet, Pilgerfahrten und Spenden für die Sicherung der religiösen Heimat der Christen, vor allem im Lateinischen Patriarchat (Bistum) Jerusalem.

„Die Mitglieder finanzieren das Lateinische Patriarchat in Jerusalem und unterstützen somit 44 Schulen und Kindergärten, ein Altenheim und die Universität Bethlehem“, erzählt die leitende Komturdame Marlies Müller. Das Bistum ist zuständig für 60.000 bis 70.000 römisch-katholische Christen im Heiligen Land. In den katholischen Bildungseinrichtungen unterrichten 1.700 Lehrkräfte rund 20.000 Kinder und Jungendliche. Aufgrund der großen Arbeitslosigkeit im Westjordanland unterstützt der Ritterorden über 13.000 Menschen unter anderem mit Nahrungscoupons, Bezahlung der Miete, ärztlicher Betreuung und Medikamenten. Laut Müller vergibt der Orden auch Universitätsstipendien und finanziert Familien-und Jugendzentren sowie ein Priesterseminar.