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10.09.2010

Lange Holzer-Nacht - Genuss für Augen, Ohren und den Gaumen

Engelsdarstellung aus einem der Gemälde von Johann Evangelist Holzer

Engelsdarstellung aus einem der Gemälde von Johann Evangelist Holzer

Eichstätt. (pde) – Die „Lange Holzer-Nacht“ des Eichstätter Domschatz- und Diözesanmuseum am 17. September verspricht ein Genuss für Augen, Ohren und die Geschmacksnerven zu werden. Das soeben fertig gestellte Programm sieht neben Sonderführungen an den vier Ausstellungsorten auch besondere Konzerte sowie kulinarische Leckerbissen aus der Heimat des Künstlers vor. Zwischen 18 und 23 Uhr besteht die Möglichkeit einer  intensiven Begegnung mit dem aus Südtirol stammenden „Maler des Lichts“, Johann Evangelist Holzer (1709-1740).

Die „Lange Nacht“ verteilt sich auf vier Orte in Eichstätt. Der Programmablauf ist so geplant, dass zwischen den Veranstaltungen der Wechsel der Örtlichkeiten möglich ist. Auch ist zeitlicher Freiraum vorgesehen, um sich den Südtiroler Gaumenspezialitäten widmen zu können.

Im Domschatz- und Diözesanmuseum (Residenzplatz 7) werden die religiösen Gemälde Holzers und seine Entwürfe für die Klosterkirche zu Münsterschwarzach präsentiert. Die Kunsthistorikerin Zuzana Perželová erläutert in Sonderführungen um 18.15 Uhr und 21.30 Uhr die Werke. Dazwischen wird um 19.30 Uhr der Film „Schneller Ruhm und früher Tod - Das Malergenie Johann Evangelist Holzer“ gezeigt. Der Film zu Persönlichkeit und Schaffen Holzers lief im Sommer 2009 im Bayerischen Fernsehen und zeigt unter anderem unwiederbringliche Aufnahmen von der Restaurierung der Eichstätter Altargemälde.

Die Schutzengelkirche (Leonrodplatz 1) bewahrt in originaler Aufstellung drei Altargemälde Holzers, darunter das Hochaltarbild als sein größtes Leinwandbild. Um 19.45 Uhr ertönt Orgelmusik aus der Zeit Johann Evangelist Holzers, gespielt an der Mathis-Orgel der Schutzengelkirche von Seminar-Musikdirektor Rudolf Pscherer. Die Komponisten Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel und Domenico Scarlatti, alle 1685 geboren, sind die Zeitgenossen Holzers. Erklingen wird zudem ein Werk von Johann Gottfried Walther, einem Cousin Bachs. Im Anschluss besteht Möglichkeit zur Besichtigung der Orgelempore mit Erklärung der Orgel durch Rudolf Pscherer. Gegen 22.30 Uhr erläutert die Kunsthistorikerin Dr. Claudia Grund das  Hochaltargemälde mit dem Titel „Tuum es regnum et potestas et gloria“. Während der gesamten Veranstaltung kann ab 18.00 Uhr die festlich beleuchtete Kirche aus ungewohnter Perspektive von der mittleren Westempore aus betrachtet werden.

In der ehemaligen Klosterkirche Notre Dame liegt die Konzentration auf den Altargemälden Holzers. Um 18.15 Uhr und 21.30 Uhr starten Sonderführungen. Juri Johannes Leuschner stellt die Altargemälde Holzers vor. Das Motto lautet „In besonders kräftiger Klarheit des Lichts und Krafft der Schatten“. Die „Augenfreuden“ werden durch „Gaumenfreuden“ mit Südtiroler Spezialitäten und Südtiroler Wein ergänzt.

Im Festsaal der ehemaligen fürstbischöflichen Sommerresidenz (Ostenstrasse 23-26) ist das Deckenfresko Holzers aus einer ganz neuen Perspektive zu erleben. Um 18.45 Uhr ertönt Kammermusik aus der Zeit Holzers unter dem Motto „Zauber des Barock“. Lucia Swientek (Violine) und Tobias Reil (Klavier) spielen Werke von Francesco Maria Veracini, einem Zeitgenossen Holzers. Um 21.00 Uhr und nochmalig um 22.00 Uhr  liest Uli Ackermann „Im Göttergarten – Flora erzählt“. Die zauberhafte Beschreibung des Reichs der Göttin Flora im Festkalender des römischen Dichters Ovid diente Holzer als Vorlage für sein Deckengemälde. Dr. Emanuel Braun stellt das Deckengemälde mit dem Titel „Triumph der Flora und Ankunft der Aurora“ um 22.30 Uhr in einer Sonderführung vor.

Im Holzersaal und im Diözesanmuseum runden Südtiroler Weine das Hör- und Seherlebnis ab. Im Kuppelsaal von „Notre Dame“ gibt es außerdem Südtiroler Spezialitäten als „Brettl-Jause“. Dazu gehört insbesondere Schüttelbrot, Speck und Kaminwurzen. Sämtliche Räumlichkeiten sind am 17. September ab 18.00 Uhr geöffnet.

Die Eintrittskarten kosten sechs Euro und beinhalten die Eintritte zu sämtlichen Veranstaltungen. Nicht enthalten sind jedoch Getränke und Speisen. Erhältlich sind Karten im Diözesanmuseum, im Informationszentrum Notre-Dame und im Holzersaal.

Der Maler Johann Evangelist Holzer wurde am Weihnachtstag 1709 geboren und am Tag darauf getauft. Aus Anlass des 300-jährigen Geburtsjubiläums widmen vier Museen in Deutschland und Österreich diesem bedeutenden, schon von seinen Zeitgenossen hoch gerühmten Künstler, umfassende Sonderausstellungen. Der Meister hinterließ trotz seines frühen Todes im Jahr 1740 eine stattliche Anzahl an signierten und zugeschriebenen Werken, die fast alle für eine breit angelegte Werkschau zusammengetragen werden konnten. Die Ausstellung im Domschatz- und Diözesanmuseum Eichstätt läuft noch bis 31. Oktober. Reguläre Öffnungszeiten des Museums sind außerhalb der „Langen Nacht“ von 10 bis 17 Uhr, jeweils Dienstag bis Sonntag, Infotelefon (08421) 50-266, weitere Informationen unter „www.dioezesanmuseum-eichstaett.de“.

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