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25.10.2024

Landvolktag: Heimatminister Füracker sieht Strukturwandel als Chance

Gruppenbild beim Landvolktag.

Über den Vortrag von Albert Füracker (2. Von rechts) zum Landvolktag in Holnstein freuten sich Josef Schneider, Sebastian Schön, Barbara Michalka, Pfarrer Roland Klein und Thomas Schneider (von links). Foto: Franz Guttenberger

Der bayerische Finanz- und Heimatminister, Albert Füracker.

Der bayerische Finanz- und Heimatminister, Albert Füracker, sprach über „Strukturwandel auf dem Land – Chancen für unsere Dörfer“. Foto: Franz Guttenberger

Holnstein – Der diesjährige Diözesane Landvolktag im Bistum Eichstätt fand in Holnstein statt. Höhepunkte waren ein Festgottesdienst mit Landvolkpfarrer Roland Klein in der St. Georg- Kirche sowie ein Vortrag des bayerischen Finanz- und Heimatministers, Albert Füracker, im Gasthaus Kienlein. Er sprach über „Strukturwandel auf dem Land – Chancen für unsere Dörfer“ und durchleuchtete eindrucksvoll die Herausforderungen und Perspektiven des ländlichen Raumes. Den Gottesdienst hat der Kirchenchor Holnstein Staufersbuch unter Leitung von Johannes Bruckmeier musikalisch gestaltet.

Diözesanvorsitzender Thomas Schneider, Bürgermeister von Röttenbach, und die stellvertretende Vorsitzende Barbara Michalka dankten zu Beginn dem Kreisverband Neumarkt, vertreten durch 1.Vorsitzenden Michael Graml und Schriftführer Sebastian Schön, der zusammen mit Diözesan-Kassier Josef Schneider aus Roßthal, Gemeinde Berching, den Landvolktag organisiert hatte. Wie Josef Schneider mitteilte, hat die Landvolkbewegung rund 500 Mitglieder. Thomas Scheider freute sich, dass die langjährigen Diözesanvorsitzenden Gertraud Seifert und Maria Weidenhüller den Weg nach Holnstein gefunden hatten. „Der Strukturwandel bewegt uns schon immer auf dem Land, er hat auch Vorzüge“, betonte Vorsitzender Schneider und gab ein Plädoyer für den ländlichen Raum ab. „Zum Thema Strukturwandel hätte ich mir keinen besseren Referenten als Albert Füracker wünschen können“, sagte Schneider. Füracker kenne das Leben auf dem Lande und auch in seiner Funktion als Minister das Leben in der Stadt.

“Daheim ist es doch am schönsten“, so begann Füracker seinen Vortrag. Er sei nun schon sieben Jahre Minister und er hoffe in Anlehnung an die Bibel, die fetten sieben Jahre mögen noch lange nicht vorbei sein. „Wie viele Milliarden Menschen in der Welt würden gerne mit uns tauschen und hier gerne leben, wir müssten doch hier bei uns alle zufrieden sein, wenn wir hier leben dürfen, wenn man auf die Geschehnisse und das Elend, die Kriege weltweit blickt. Und dennoch sind viele bei uns unzufrieden“, konstatierte der Minister. Er brachte in Erinnerung, wie es vor 60 Jahren in Deutschland und Bayern auf dem Lande ausgeschaut hat: In den Orten gab es noch Bauern mit Tieren im Stall, die hygienischen Verhältnisse waren katastrophal. Die Herausforderungen in der Landwirtschaft hätten sich geändert. „Früher gab es keine soziale Absicherung in der Landwirtschaft, die Bildungschancen im ländlichen Raum sind noch nie so gut gewesen wie heute“, so Füracker. Das Land habe großes Potential, viele Vorzüge. Durch die Digitalisierung werde das Land nicht abgehängt, diese bietet eine Grundlage an Chancen. Jedoch habe die digitale Welt auch Schattenseiten, zeigte der Minister auf. Ziel müsse es sein, junge Menschen im Dorf zu halten. Füracker wünschte sich, dass man nicht immer schimpfen und jammern sollte, man sollte auch mit anpacken, „denn Staat sind wir alle“.

Am Nachmittag standen drei Exkursionen zur Auswahl, die sich jeweils mit unterschiedlichen Aspekten des ländlichen Strukturwandels befassten. Eine Exkursion führte zur Holzbaufirma Hecker in Altmannsberg, wo die Besucher einen Einblick in den Wandel eines traditionellen Handwerksbetriebs hin zu moderner Holzbauproduktion erhielten. Arbeitsschritte, die vor 30 Jahren in dem Zimmereibetrieb noch mühsam per Hand verrichtet wurden, übernehmen heute modernste Maschinen in der Fertigungsanlage. Die zweite Exkursion befasste sich mit der Umgestaltung des landwirtschaftlichen Betriebs Sammiller in Holnstein, der sich von einem ehemaligen Brauereigasthof zu einer Nebenerwerbslandwirtschaft mit Ferienangebot entwickelt hat. Auch die Kirche im ländlichen Raum ist Veränderungen unterworfen, die zum Umdenken in Pfarreien und Pfarrverbänden zwingen. Darüber wurden bei der dritten Exkursion Erfahrungen ausgetauscht. Am Sonntag, 27.Oktober, lädt der Kreisverband Neumarkt um 14 Uhr Uhr ins Gasthaus Freihart nach Mallerstetten ein. Referent Josef Zach spricht über „ Pflege von Mundart und Liedgut unserer Heimat“.

Text: Franz Guttenberger

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