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25.02.2009

Kunst darf sich nicht in elfenbeinernen Turm der schönen Form einschließen - Bischof Gregor Maria Hanke sprach zu Künstlern und Publizisten

Christine Bleitzhofer gestaltete während der Wort-Gottes-Feier zum Aschermittwoch der Künstler eine Percussion-Improvisation zu Psalm 51.

Eichstätt. (pde) – Weil das Hässliche und Grausame Bestandteil der Wirklichkeit ist, dürfe sich die Kunst, welche die Wirklichkeit deuten will, nicht in den elfenbeinernen Turm der schönen Form einschließen. Der Eichstätter Bischof Dr. Gregor Maria Hanke OSB feierte zusammen mit Künstlern und Publizisten erstmals den „Aschermittwoch der Künstler“ im Eichstätter Dom. Von der Schöpfungstheologie ausgehend erläuterte der Bischof im Rahmen einer Wort-Gottes-Feier das Spannungsfeld zwischen dem Begriff des „Schönen“ und der Deutung der Welt in der Kunst.

So steht bereits am Anfang der Bibel das Bekenntnis zur Schönheit der Schöpfung Gottes. Das Gute und Schöne habe aus biblischer Sicht dieselbe Quelle, nämlich Gott. Die heilige Schrift kennt jedoch auch die „Welt der Dornen und Disteln“. Doch trotz der Realität des Bösen in der Welt „gibt Gott sein Werk nicht auf“, was etwa in der Verheißung des Bundes und letztlich im Erlösungswerk Christi zu sehen sei. Aus theologischer Sicht ist das Schöne nun aber nicht mit dem Gefälligen und Harmlosen gleichzusetzen. „Wir Christen leugnen nicht das Grauen in der Gestalt des Kreuzes, wenngleich unser Blick auf das Kreuz Christi vom Licht der Auferstehung erhellt wird.“

Für die Kunst ergebe sich aus der Komplexität der Wirklichkeit nicht so sehr die Frage nach den Ausdrucksformen, sondern nach der Bedeutung: „Oder gilt der Kunst das Dasein als nicht zu deuten: Als be-deutungs-los?“ Eine solche Bedeutung habe die Asche des Aschermittwochs. Dieses Bild für die Auflösung aller Form steht zu Beginn der Vorbereitung auf Ostern: Jenseits des „Dunkels und Grauens“ steht die Neuschöpfung in Christus.

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