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25.12.2009

Krippe statt Starkult, Dienst am Menschen statt Griff nach den Sternen: Weihnachtspredigt von Bischof Gregor Maria Hanke

Eichstätt, 25.12.2009. (pde) – Der Mensch braucht nicht nach den Sternen zu greifen, um Glück und wahren Frieden zu finden. Die Geburt Jesu im Stall zu Betlehem zeige vielmehr: „Die Einfachheit unseres Lebens reicht aus, um Gottes Gegenwart zu erfahren“, so der Bischof von Eichstätt Gregor Maria Hanke in seiner Weihnachtspredigt. Seit das Licht des Himmels an der armseligen Geburtsstätte Christi aufgeleuchtet ist, können die Menschen darauf vertrauen, dass ihre Sehnsucht nach einem Leben in Fülle, in Liebe und Harmonie sich erfüllen lasse: „Im Kleinen und Unscheinbaren, wenn es von Gott erfüllt wird, öffnet sich der Zugang zum Paradies“.

Beim Pontifikalgottesdienst am Weihnachtstag im Eichstätter Dom verwies Bischof Gregor Maria Hanke auf die vergebliche Suche vieler Menschen nach dem Paradies auf Erden. Weil diese Sehnsucht so wenig Erfüllung findet, schlage sie oft seltsame Wege ein: „Der Konsum von Filmen und Fernsehshows mit Glitzer und Promis, der Starkult, die Sorge um Attraktivität und körperliches Wohlbefinden, die Lifestyle-Welle, die Gläubigkeit an eine Wissenschaft, die alles können soll – all das lässt sich als Ausdruck menschlicher Sehnsucht nach dem Paradies deuten“.

Die Armseligkeit der Geburtsszene in Betlehem mache Mut, einen anderen Weg zu wählen. Die liebende Hingabebereitschaft im Grau des Alltags mit seinen Pflichten und Dienstleistungen füreinander, das oft müde Gebet, die schlichte Haltung der Treue Gott und Menschen gegenüber, die Bereitschaft, mit Notleidenden zu teilen um Christi willen, die kleinen Freuden des Lebens, die Freude am Mitmenschen und die Geduld in Bedrängnis: all dies könne zur Krippe werden, in der Gott bei den Menschen ankommt.

Viele Weihnachtskrippen in den Häusern und Kirchen übertragen das Ereignis der Geburt Christi durch Aufmachung und Kleidung der Figuren, durch Landschaft und Gebäudestil in Gegenden außerhalb von Palästina. „Sie inkulturieren sozusagen die Ankunft Christi in Neapel, in Afrika, in Lateinamerika, in Südfrankreich und auch in unserer Heimat hier.“ Diese Krippen verkünden, - so der Bischof: „Der Sohn Gottes hat sich in die Muttersprache von jedermann übersetzt. Denn er ist Mensch geworden und kommt uns allen nahe.“

Aufgabe der Christen heute sei es, „die Ankunft des Herrn von damals zum lebendigen Ereignis für das Heute zu machen.“ Bischof Hanke rief die Gläubigen dazu auf, die Botschaft des Engels „Heute ist euch der Retter geboren“ weiterzugeben: denen, die sich entfernt glauben von der Krippe und von der Ankunft Gottes, den Zweiflern, den Skeptikern und ebenso denen, die vom Leben enttäuscht und verbittert sind, den Trauernden und den Ratlosen.

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