Zum Inhalt springen
21.10.2005

KLJB–Diözesanversammlung tagte am Habsberg: - Barbara Keckl neu im Diözesanvorstand - Internationale Arbeit soll vertieft werden

Habsberg/Eichstätt. (pde) - Die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) der Diözese Eichstätt will die internationale Jugendarbeit verstärken, insbesondere durch den Ausbau schon bestehender Kontakte zu der Partnerorganisation im Senegal. Dies ist eine der wesentlichen Entscheidungen, die die Delegierten der KLJB bei ihrer diesjährigen Diözesanversammlung im Jugendhaus Habsberg trafen.

Neues Vorstandsmitglied

Zu der Versammlung konnte die KLJB–Diözesanleitung auch Diözesanjugendpfarrer Martin Geistbeck, die Bundesvorsitzende Monika Kleiser sowie den Landesvorsitzenden Robert Meyer begrüßen. Inhaltlicher Schwerpunkt war die „Internationale Jugendarbeit“. Damit sollten die Dynamik des Weltjugendtages, die Erfahrungen der Jugendlichen und das Engagement der Pfarreien bei den „Tagen der Begegnung“ sowie beim Weltjugendtag in praktische Überlegungen für die KLJB–Arbeit umgesetzt werden.

Als neues Mitglied in den KLJB–Diözesanvorstand wählten die Delegierten Barbara Keckl aus Dürn (bei Breitenbrunn). Die 19-jährige Studentin ist außerdem Mitglied im BDKJ–Dekanatsvorstand Berching sowie in der Ministrantenarbeit engagiert. Weiterhin gehören Andrea Pfaller (Großweingarten), Regina Gehring (Fünfstetten), Thomas Mairoser (Hainsfarth), Präses Matthias Blaha aus Nassenfels, Lisa Amon (Agrarreferentin) und Bernhard Michl (Diözesanreferent, Geschäftsführer) dem Vorstand an.

Studienteil Internationale Jugendarbeit

In einem Studienteil setzten sich die Delegierten mit den Perspektiven der internationalen Landjugendarbeit auseinander. Referenten dazu waren Carolin Grieshop vom „Bundesarbeitskreis Internationale Entwicklung (BAKIE)“ sowie Matthias Keßler vom „Arbeitskreis Internationale Solidarität (AKIS)“ des Landesverbandes.

Carolin Grieshop erläuterte den Delegierten die Struktur und Aufgabe der Internationalen Landjugendbewegung MIJARC. So gehöre jede KLJB-Ortsgruppe nicht nur zum Diözesan- oder Bundesverband. Sie sei darüber hinaus ein wichtiges Element eines globalen Verbandes, durch das ein weltweiter Verband vor Ort Gestalt annehme, so die Referentin. „MIJARC“ steht für Mouvement International de la Jeunesse Agricole et Rurale Catholique (Internationale Katholische Land- und Bauernjugendbewegung). Sie ist der Zusammenschluss von katholisch-christlichen Landjugendverbänden weltweit.

Die über zwei Millionen Mitglieder der MIJARC verteilen sich auf rund 60 Länder, zusammengefasst in vier Kontinentalbewegungen. Die MIJARC ist die einzige internationale, katholische Jugendbewegung, die ausschließlich die Interessen von Jugendlichen in ländlichen Räumen vertritt. Dies tut sie zum Beispiel in der UNESCO, der Welternährungsorganisation (FAO) und beim Europarat. In all diesen Gremien hat sie einen offiziellen beratenden Status. Sie ist vom Vatikan als weltweite katholische Jugendorganisation anerkannt.

Ein aktuelles Thema, mit dem sich die MIJARC derzeit beschäftigt, ist das der „Ernährungssouveränität“. Diese beschreibt das Recht für Völker, Länder und Ländergruppen, ihre Landwirtschafts- und Ernährungspolitik selbst zu definieren, um die eigene Bevölkerung mit qualitativer Nahrung zu versorgen, die ausreichend, gesund und nahrhaft ist sowie den kulturellen Gewohnheiten entspricht. Um dieses Ziel zu erreichen sei eine Verringerung der weltweiten Abhängigkeiten auf dem Agrarmarkt nötig, so Carolin Grieshops Einschätzung. Regionale Produktions- und Vermarktungsstrukturen in der Landwirtschaft auch hierzulande könnten praktische Schritte zur Erreichung des weltweiten Ziels der „Ernährungssouveränität“ sein, schlug die Referentin als konkretes Handeln für die KLJB–Arbeit vor. Neben dem regionalen Einkauf sei auch der „faire Handel“ ein wichtiges Instrument zu Verbesserung der Lebenssituation vieler Menschen in Afrika, Lateinamerika und Teilen Asiens.

Matthias Keßler vom Landesarbeitskreis verdeutlichte die Arbeit der MIJARC am Beispiel der Partnerschaft zwischen der KLJB Bayern und der UJRC Senegal, die es fast schon 50 Jahre gibt. Eine Partnerschaft ermögliche es, andere Kulturen und Lebensrealitäten von Landjugendlichen weltweit kennen zu lernen, zu verstehen, zu respektieren sowie offen und sensibel zu werden für die Probleme der Gastländer, so Matthias Keßler. Gleichzeitig gehe es in einer Partnerschaft um mehr als um Reisen und Gäste empfangen. Eine Partnerschaft bedeutet Verantwortung zu übernehmen, sich mit dem anderen auseinander setzen, sich begleiten „in guten wie in schlechten Zeiten“. Im Kontakt mit dem Partner könne die Fähigkeit entwickelt werden, den eigenen Lebensstil zu hinterfragen und interkulturelles Lernen zu praktizieren. Darüber hinaus könne man erfahren, welche globalen Auswirkungen unser Handeln in Deutschland im allgemeinen und für Landjugendliche weltweit hat und welche politischen und wirtschaftlichen Zusammenhänge bestehen.

Die Delegierten verständigten sich darauf, sich mit dem KLJB–Diözesanverband Eichstätt verstärkt an der Partnerschaftsarbeit der KLJB Bayern mit dem afrikanischen Land Senegal zu beteiligen; ein nächster Schritt dazu soll in 2006 ein „Workcamp“ mit Gästen aus dem Senegal im KLJB–Bildungshaus Fiegenstall sein.

Rückblick auf erfolgreiches Arbeitsjahr

Im Rückblick auf das Jahr 2004/2005 wurden vom Vorstand die weiterhin konstanten Mitgliedszahlen hervorgehoben: 2023 Jugendliche und junge Erwachsene gehören offiziell dem Diözesanverband an. Darüber hinaus erreichen die Angebote der KLJB–Gruppen auf allen Ebenen weit mehr Jugendliche und junge Erwachsene.

Höhepunkt des vergangenen Arbeitsjahres war der Weltjugendtag: die Arbeit und das Engagement zahlreicher KLJBlerinnen und KLJBler sowie die Jahresplanung vieler KLJB–Gruppen waren auf dieses Ereignis hin ausgerichtet. So waren viele KLJB–Gruppen und KLJB–Mitglieder bei den „Tagen der Begegnung“ bzw. bei deren Vorbereitung in den Pfarreien engagiert; zahlreiche KLJBlerinnen und KLJBler beteiligten sich an den angebotenen Fahrten. Auch als „volunteers“ waren einige Mitglieder des KLJB–Diözesanverbandes aktiv in Köln, Bonn und Düsseldorf mit dabei. Nach Einschätzung der KLJB–Diözesanleitung wäre ohne das Engagement der Mitgliedsverbände im BDKJ bzw. deren Mitglieder auf allen Ebenen sowie durch die Angebote der Jugendverbände - wie z.B. dem „global village“ der KLJB oder dem „YouthHearing“ des BDKJ - der Weltjugendtag nicht in dieser Weise möglich gewesen bzw. hätte einen ganz anderen Charakter gehabt .

Ein weiterer Schwerpunkt der KLJB war die religiöse Bildungsarbeit: auch in der dritten Auflage hat sich die Konzeption eines Schulungstags für Jugendgottesdienste „mess-age“ bewährt. Ein weiterer Klassiker im KLJB-Programm sind die Kar- und Ostertage, die Jugendliche und junge Erwachsene gemeinsam mit KLJB–Präses Pfarrer Matthias Blaha im Pfarrhaus Nassenfels verbringen.

Jahresplanung 2005/2006

Die religiösen Bildungsangebote werden auch im neuen Arbeitsjahr Bestandteil des KLJB-Programms sein. Darüber hinaus beschlossen die Delegierten die Gründung einer Projektgruppe zur Umsetzung einer Station des „Lebenswegs“ in und um Pfünz. Ein Höhepunkt des Arbeitsjahres wird die KLJB–Bundesversammlung sein, die Anfang März 2006 in Pappenheim stattfindet. Wieder im Angebot ist das KLJB–Motorradtreffen mit Gottesdienst Mitte Juli 2006; außerdem sind ein erlebnispädagogisches Seminar in den Alpen sowie eine Fahrt für Jugendliche nach Schweden geplant. Unter dem Motto „Lebensmittel sind mehr wert“ und einer Erntekronenausstellung beteiligt sich die KLJB mit anderen Landjugendverbänden an der „Consumenta 2005“ in Nürnberg.

Die Kath. Landjugendbewegung in der Diözese Eichstätt hat in 80 Ortsgruppen über 2000 Mitglieder. Delegierte der Diözesanversammlung sind in erster Linie die Vertreter der Arbeitsgemeinschaften (AGs), also der regionalen Zusammenschlüsse der KLJB in der Diözese.

 

Weitere Meldungen

Die Stabsstelle Medien und Öffentlichkeitsarbeit veröffentlicht kontinuierlich aktuelle Nachrichten aus dem Bistum. Zur Übersicht.

Videos

Videos zu Themen aus dem Bistum Eichstätt. Zur Übersicht.

Audios

Audios zu Themen aus dem Bistum Eichstätt. Zur Übersicht.