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21.07.2004

Kirchliches Umweltmanagement im Bistum Eichstätt - 20 Umweltauditoren der Caritas erhalten Zertifikat

Eichstätt. (pde) – Zum kirchlichen Umweltauditor weitergebildet haben sich 20 Leiter und Angestellte verschiedener Caritas-Einrichtungen im Bistum Eichstätt. Sie können nun in ihren Einrichtungen Standards nach dem EU-weit anerkannten Umweltmanagementsystem EMAS einführen. Der Eichstätter Caritasverband beteiligt sich am Projekt „Kirchliches Umweltmanagement“ des Bistums Eichstätt. Neben dem Diözesanjugendhaus Schloss Pfünz haben mittlerweile einige Pfarrgemeinden des Bistums das EMAS-Zertifikat erhalten, weitere Einrichtungen und Pfarreien befinden sich in unterschiedlichen Stadien der Vorbereitung.

Der Geschäftsführer der projektdurchführenden Kontaktstelle für Umwelt und Entwicklung (KATE), Günter Koschwitz, machte bei einer Feierstunde anlässlich der Zertifikatsverleihung an die neuen Umweltauditoren darauf aufmerksam, dass der Diözesan-Caritasverband Eichstätt mit zehn beteiligten Institutionen an diesem Prozess innerhalb der Caritas bundesweit führend sei. Koschwitz lobte die Vertreter der Caritas-Einrichtungen für ihren Mut, trotz Sparmaßnahmen im sozialen Bereich sich den derzeit eher unpopulären Verbesserungen im Umweltbereich anzunehmen. Er bedauere grundsätzlich, dass Sozialeinrichtungen in der Öffentlichkeit eher im Schatten von Industriebetrieben stünden, denn sie hätten eine besondere Leistung zu erbringen: „Während in Industriebetrieben vor allem mit berechenbaren Maschinen und berechenbaren Menschen gearbeitet wird, haben sie es oft mit unberechenbaren Menschen zu tun und müssen trotzdem ihren Betrieb am Laufen halten.“ Von dieser Leistung sei er tief beeindruckt – und umso mehr, „wenn dann zusätzlich in diesen Zeiten noch ein Umweltmanagementsystem eingeführt wird“.

Caritasdirektor Willibald Harrer begründete das Umweltengagement der Caritas-Einrichtungen grundsätzlich mit dem biblischen Schöpfungsbericht. Das „Macht Euch die Erde untertan“ sei oft falsch als „geistige Grundlage für Zerstörung“ verstanden worden. Die Bezeichnung des Menschen als Abbildung Gottes lasse vielmehr überhaupt nicht zu, dass er zerstörerisch tätig werde, sondern nur, dass er sich für einen sorgsamen und nachhaltigen Umgang mit der Schöpfung einsetze.

Die jetzt ausgebildeten kirchlichen Umweltauditoren haben sich daher in ihrem Kurs sowohl mit der Schöpfungstheologie auseinander gesetzt als auch konkrete Schritte überlegt, wie sie mehr als bisher zum Umweltschutz beitragen können. Jede Institution bewertete die bisherige Bedeutung von Umweltfaktoren in ihrem Haus mit Kennzahlen, deren Veränderung in den kommenden drei Jahren beobachtet werden soll. In allen Einrichtungen sind Umweltteams mit Angestellten aus verschiedenen Bereichen eingerichtet worden, die den Umweltschutz dort fördern. In einigen wurden bereits konkrete Erfolge erzielt oder Projekte gestartet: Im Caritas-Altenheim Denkendorf wurde nach Auskunft von Heimleiter Karl-Heinz Liepold mittlerweile der Wasserverbrauch um rund 15 Prozent reduziert. Im Altenheim Neumarkt hat Leiter Stephan Spies eine Stellwand aufgestellt, welche die dortigen Angestellten, Bewohner und Besucher über Entwicklungen vom Energieverbrauch bis hin zur Abfallentsorgung informiert. In den Altenheimen Spalt und Weißenburg führt deren Leiter Josef Zimmermann für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Informationsabende über die Schöpfungstheologie durch. In Weißenburg möchte er diese auf Wunsch des Heimbeirates demnächst auch mit Bewohnerinnen und Bewohnern behandeln.

Neben diesen Caritas-Altenheimen waren in dem Umweltmanagementkurs auch jene aus Deining, Greding und Herrieden vertreten. Andere Teilnehmer kommen von der Eichstätter Caritas-Zentrale, den Wohnheimen und Werkstätten sowie des Caritas-Zentrums St. Vinzenz in Ingolstadt

und den Regens-Wagner-Stiftungen Holnstein.

Organisiert hatten die Fortbildung Qualitätsmanagementbeauftragter Matthias Helfrich, Umweltreferentin Bettina Mühlbauer und Altenhilfereferent Helmut Stephan von der Eichstätter Caritaszentrale gemeinsam mit dem Umweltbeauftragten der Diözese, Markus Schweizer.

 

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