Kirche muss auf der Höhe der Zeit sein - Bilanz und Ausblick beim Kolpingbildungswerk

Eichstätt. (pde) – 286 arbeitslose Jugendlichen konnte das Kolping-Bildungswerk an den Standorten Eichstätt, Weißenburg und Roth im Jahr 2004 in sechs- bis zwölfmonatigen Bildungsmaßnahmen berufliche Orientierung vermitteln. Die Integration in Arbeits- und Ausbildungsstellen sowie das Erreichen eines Schulabschlusses waren dabei oberste Ziele. Das Kolping-Erwachsenen-Bildungswerk, das sich vornehmlich der offenen Erwachsenenbildung verschrieben hat, führte im vergangenen Jahr 65 Veranstaltungen mit 1.534 Teilnehmern durch. Die Palette reichte vom EDV-Kurs über das Telefontraining bis hin zu bildungs- und gesellschaftspolitischen Themen.

Rückblick und Ausblick waren die Themen bei der Mitgliederversammlung der Kolping-Bildungswerke im Diözesanverband Eichstätt. Vorstand und Geschäftsleitung legten den Jahresbericht vor. Dr. Bertram Blum, der Bischöfliche Beauftragte für Erwachsenenbildung im Bistum Eichstätt referierte zum Thema Erwachsenenbildung nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Dieses legte vor 40 Jahren den Grundstein für die moderne Erwachsenenbildung. Nach den Worten von Blum ist diese „lebensweltorientiert, teilnehmerorientiert, dialogisch, praxisorientiert und katholisch, das heißt allumfassend“. Der „Problemstau“ in der Kirche vor dem Konzil und die Anti-Haltung vieler zur Kirche waren dabei nur zwei Beweggründe, die ein „Aggiornamento“, also ein „Heutig-werden“ der Kirche nötig machten. Die Verbände, insbesondere Kolping, hätten nach den Worten des Referenten von jeher erkannt, dass der Mensch „als Ebenbild Gottes der Hilfe zur Entfaltung seiner Anlagen bedarf.“ Ziel einer Erwachsenenbildung in katholischer Trägerschaft sei daher ein menschenwürdiges Leben in einer menschenwürdigen Gesellschaft. Daraus folge für heute, so Blum, dass die Erwachsenenbildung ein zentraler Dienst der Kirche sei.