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08.05.2015

Kinofilm „Verfehlung“ in Eichstätt

Plakat zum Film

Regisseur Gerd Schneider (zweiter von rechts) im Gespräch mit (von links) Gabriele Siegert, Referentin im Bereich ‚Prävention sexualisierte Gewalt‘ im Bistum Eichstätt, Dr. Thomas Henke, Leiter der AV-Medienzentrale, und Dr. Peter Nothaft, Präventionsbeauftragter im Bistum Eichstätt. (KIZ-Foto: Heberling)

Eichstätt. (pde) – Der Film „Verfehlung“, der sich mit dem Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche auseinandersetzt, ist derzeit im Eichstätter Kino zu sehen. Zu einer Sondervorstellung für die kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Diözese am Donnerstag, 7. Mai, kam auch der Regisseur Gerd Schneider. Eingeladen dazu hatten die Medienzentrale und die Präventionsarbeit in der Diözese Eichstätt sowie das Eichstätter Filmstudio. In der Diskussion sagte Schneider, der selbst einst Priesteramtskandidat war, dass er mit seinem Film zeigen wolle, warum in der Kirche so lange geschwiegen worden sei. „Mein Film ist eine Anklage an einen falsch verstandenen vorauseilenden Gehorsam“, sagte er. Eine solche Spirale des Schweigens sei zwar nicht typischer als in Konzernen, in der Kirche werde aber immer noch zu viel intern geregelt. Mittlerweile hätte ein Umdenken stattgefunden. Es sei jedoch ein Lernprozess, der noch andauere, so Schneider.

Der Missbrauchsskandal hat seit 2010 in der katholischen Kirche und in der Öffentlichkeit hohe Wellen geschlagen. Bei der Sondervorstellung verwies der Präventionsbeauftragte im Bistum Eichstätt, Diakon Dr. Peter Nothaft, auf das Präventionskonzept der Diözese, das deutschlandweit große Beachtung finde. Dabei gehe es darum, vor Ort „Strukturen zu definieren, die Transparenz schaffen und Fehlverhalten verhindern helfen“. Nothaft selber zeigte sich vom Film sehr beeindruckt. „Mich hat besonders der innere Zwiespalt von Menschen bewegt, die mit einer solchen Situation konfrontiert sind. Das trifft auf viele Erfahrungen zu, die ich so erlebt habe.“ Er könne allen nur empfehlen, sich diesen Film anzuschauen.

Im Film kommen drei Priester an ihre Grenzen, als einer von ihnen wegen des Missbrauchs an zwei Jungen verhaftet wird. Der zweite ist Gefängnisseelsorger und betreut nun seinen inhaftierten Freund; und er weiß immer weniger, wie er mit den Vorwürfen umgehen soll. Der dritte hat in der Kirche Karriere gemacht und beugt sich den Strukturen. Der Kinofilm „Verfehlung“, der bei einem der wichtigsten christlichen Filmfestivals mit dem Hauptpreis ausgezeichnet wurde, ist im Filmstudio im Alten Stadttheater Eichstätt bis zum 13. Mai täglich um 20.25 Uhr zu sehen.

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