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19.09.2012

Kinder mit geistiger Behinderung bei der Caritas-Freizeit dabei

Erstmals nahmen an einer Caritas-Kindererholung dieses Jahr ein Mädchen und ein Junge mit geistiger Behinderung teil. Foto: pde/ Katrin Schneider (Caritas).

Erstmals haben an den Caritas-Kindererholungen dieses Jahr Kinder mit geistiger Behinderung teilgenommen.

Eichstätt/Pfünz. (pde) – Erstmals haben an den Caritas-Kindererholungen dieses Jahr Kinder mit geistiger Behinderung teilgenommen. Ein Mädchen und ein Junge aus dem Caritas-Zentrum St. Vinzenz in Ingolstadt – beide 13 Jahre alt – waren eine Woche lang in Pfünz dabei. „Wir haben das gar nicht besonders thematisiert. Die beiden haben bei allen Aktivitäten mitgemacht“, sagt Katrin Schneider, die diese Freizeit leitete. Hilfreich sei gewesen, dass dafür eine eigene Betreuerin aus St. Vinzenz mitfuhr, da es sonst bei einigen Ausflügen schwierig gewesen wäre, die Kinder mitzunehmen. Die Mutter eines der beiden Kinder sagte nach der Freizeit: „Unser Sohn hat diese Ferienwoche in vollen Zügen genossen. Trotz seiner geistigen Einschränkung war er voll dabei. Auch für mich und meine Familie sind solche Wochen erholsam. Wir tanken Kraft für unseren Alltag.“

Freude an der „Inklusionsinitiative“ hatten aber nicht nur die beiden behinderten Kinder, sondern auch die anderen. „Diese haben ihnen teilweise beim Essen geholfen, sie geschaukelt und auf dem Wasserspielplatz gezeigt, wie man an der Wasserspirale dreht“, nennt Katrin Schneider einige Beispiele. Ein Kind, das hyperaktiv ist, hat den Kindern mit geistiger Behinderung Boccia erklärt – und sich so in der Rolle des Helfers erlebt. „Das Pionierprojekt mit den Kindern aus St. Vinzenz hat sich für alle gelohnt“, lautet das Fazit der für die Kindererholungen zuständigen Caritas-Mitarbeiterin Melanie Papenfoth. Sie kann sich vorstellen, dass in Zukunft mehr Kinder mit Behinderung bei Freizeiten mitfahren und will dafür nun verstärkt barrierefreie Häuser suchen.

Bei den insgesamt fünf angebotenen Freizeiten nahmen rund 120 Kindern teil. Ein ganz besonderer Ausflug war zum Beispiel eine erlebnispädagogische Wanderung zu Wasserfällen am Schliersee. Wichtig sind die Freizeiten vor allem für Kinder, die gesundheitliche Beeinträchtigungen haben oder die aufgrund finanzieller Probleme der Eltern sonst nicht in Urlaub fahren können. Bei knapp Zweidrittel der beteiligten Kinder liegt zumindest eine Krankheitsdiagnose vor – häufig Allergien, Infektanfälligkeiten oder ein Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom.

Für fast Dreiviertel der Kinder haben laut Melanie Papenfoth die zuständigen Mitarbeiterinnen in den Caritas-Kreisstellen Zuschüsse organisiert, da die Familien die Freizeiten nicht oder nicht ganz selbst finanzieren konnten: Krankenkassen und Kommunen, teilweise auch Pfarreien und Stiftungen gaben in diesen Fällen Zuschüsse. Die Kindererholungen fanden neben Pfünz mit zwei einwöchigen Freizeiten jeweils zwei Wochen am Schliersee, im Allgäu und im Schwarzwald statt.

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