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03.04.2003

Kein Anlass zum Jammern - Katholische Landvolkbewegung gibt Impulse zur Zukunft

Eichstätt/Münsterschwarzach. (pde) – Für die Landwirtschaft in unserer Gegend besteht zum Jammern wenig Anlass, vielmehr zum optimistischen Aufbruch. Dies hat der Diözesanreferent der KLB-Eichstätt Tobias Engelmayer am Rande der Landesversammlung der Katholischen Landvolkbewegung (KLB) Bayern in Münsterschwarzach deutlich gemacht. Allerdings gehe es nicht darum, Zweckoptimismus zu verbreiten. Aber: „Wenn Bauer und Bäuerin die Zeichen der Zeit erkennen, dann werden sie auch in Zukunft einen Beruf ausüben, der ihnen nicht nur Gewinn sondern auch Freude als Ernte einbringt.“ Auf der Landesversammlung wurde auch der scheidende Diözesanvorsitzende Franz Uhl verabschiedet. Der Landesvorsitzende der KLB, Thomas Zachmayer, dankte ihm für 12 Jahre engagierten Einsatz als Vorsitzender.

Nicht auf die Wertschätzung warten!

Für den Eichstätter Landvolkreferenten Engelmayer ergibt sich aus der Landestagung eine wichtige Erkenntnis: Der Bauer von heute dürfe nicht darauf warten, dass ihm die möglicherweise abhanden gekommene Wertschätzung aus der Gesellschaft entgegengetragen werde. Er müsse sich diese erarbeiten. Dazu gehöre zuallererst, dass er sich selbst seines Wertes bewusst wird. Engelmayer zitiert eine Referentin der Tagung, die österreichische Bundesbäuerin Aloisia Fischer: „Mit diesem Selbstbewusstsein müssen wir uns dann hinstellen und für unsere Produkte, vielleicht wie Vertreter, werben. Wir müssen auf die Qualität unserer Produkte aufmerksam machen. Und darauf, dass Qualität ihren Preis hat – es kann nicht sein, dass unsere Produkte im Supermarkt zu Aktionspreisen verschleudert werden!“

Miteinander statt gegeneinander

Neben diesem Aufeinanderzugehen von Erzeuger und Verbraucher müssten sich auch die Bauern untereinander wieder mehr zusammentun. Aus falschem Stolz nur eigene Wege zu gehen, sich zu große, zu viele Maschinen zu kaufen, die im Maschinenring viel billiger zu haben wären, sei heute der falsche Weg. Ein wichtiger Punkt, der den Bauern das Leben immer wieder unnötig schwer macht, sei auch das Zusammenleben auf dem Hof: „Wenn bei der Hofübergabe die Alten den Jungen nicht wirklich freie Hand lassen, nicht loslassen können, dann wird keine Freude am Weiterwirtschaften aufkommen. Und wenn schon die kleinen Kinder, die nirgends so sehr am Beruf ihrer Eltern teilhaben wie in der Landwirtschaft, von ihren Eltern statt Lob nur Jammer zu hören bekommen – woher sollen sie ihre Freude für das Bauersein nehmen?“

Ein weiterer Ansatz, den die KLB weitertreiben möchte ist es aufzuzeigen, dass Wege, die heute vielleicht noch Nischen sind in Zukunft mehr Bedeutung gewinnen könnten. Neben der Nahrungsmittelproduktion verstehen sich beispielsweise immer mehr junge Landwirtschaftsmeister auch als Energiewirte: Sie produzieren beispielsweise Biogas oder Hackschnitzel. Beklagt wird in diesem Zusammenhang allerdings noch, dass es viele bürokratische Hürden gibt, die alles unnötig schwer machen würden.

 

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