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23.06.2008

Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt: Shalompreis für Einsatz gegen den Menschenhandel verliehen

Eichstätt. - Bei einem Festakt an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt sind zwei engagierte Kämpfer gegen Menschenhandel mit dem diesjährigen Shalom-Preis ausgezeichnet worden. Die eine Hälfte des Preises ging an das Projekt Malinowka in Weißrussland, die andere an das Projekt „Šance, o.s.“ in der Tschechischen Republik. Der an der Katholischen Universität angesiedelte Arbeitskreis (AK) Shalom vergibt den mit mehr als 10.000 Euro dotierten Menschenrechtspreis jährlich an Einzelpersonen oder Gruppen, die sich für die Wahrung der Menschenrechte einsetzen. Der Preis wird seit 1981 jährlich verliehen.

Das Projekt „Malinowka“, das unter der Leitung von Irina Gruschewaja steht, betreibt eine Beratungsstelle, die sich gegen den internationalen Frauenhandel und gegen Gewalt an Frauen einsetzt. Außerdem bietet Gruschewaja traumatisierten Jugendlichen die Möglichkeit, in einer Art Ferienfreizeit in das westliche Ausland zu reisen, um dort wenigstens ein paar unbeschwerte Tage zu erleben. Mehr als 200.000 Kinder haben das schon erleben dürfen.

Unter der Leitung von László Sümegh, einem ungarischen Künstler, widmet sich das Projekt „Šance, o.s.“ der Hilfe für Kinder und Jugendliche in Prag, die durch gravierende Armut ihren einzigen Ausweg auf dem Prager Straßenstrich sehen. Dort fallen sie aber Freiern oder organisiertem Menschenhandel zum Opfer. Sümegh bietet mit seinen Mitarbeitern Beratung und therapeutische Hilfe an.

In ihren Ansprachen würdigten Eichstätts Oberbürgermeister Arnulf Neumeyer, der auch Schirmherr der Shalom-Aktion ist, der Vorsitzende der Hochschulleitung, Prof. Dr. Stefan Schieren, und der bischöfliche Beauftragte für Weltkirche, Domkapitular Prof. Dr. Bernhard Mayer, das Engagement der Initiatoren der Projekte, Dr. Irina Gruschewaja aus Weißrussland und László Sümegh aus der Tschechischen Republik. „Der AK Shalom hat eine Wahl getroffen, die nicht überzeugender hätte sein können“, sagte Schieren. Domkapitular Mayer dankte dem AK, das Thema Menschenhandel in den Mittelpunkt gerückt zu haben. „Uns Christen darf es nicht gleichgültig sein, was sich da abspielt“, mahnte der Geistliche. Oberbürgermeister Neumeyer zeigte sich in seiner Ansprache zuversichtlich, dass der Shalompreis neben der Anerkennung für das bisher Geleistete auch Ansporn sei für die zukünftige Arbeit der beiden.

In ihrer Laudatio führte Astrid Motz von der Kinderhilfsorganisation terre des hommes die Wichtigkeit des Einsatzes gegen den Menschenhandel an. In der Beschreibung der Thematik gab sie einen umfassenden Einblick in die Lage der Kinder und Frauen, die zu Prostitution und Arbeit gezwungen werden oder gar in die Fänge internationaler Menschenhändler gelangen. Motz stellte auch die unklare und verbesserungswürdige politische Situation heraus: „Da muss noch viel getan werden.“ Es sei die Initiative von Menschen wie Gruschewaja und Sümegh, die Hoffnung mache. „Sie resignieren nicht, sondern werden selbst aktiv“, lobte Motz, die als Vorstandsmitglied von terre des hommes tätig ist. „Sie haben ein unglaubliches Zeichen gegen die Ausbeutung von Menschen gesetzt.“ Die zweite Laudatorin, Juliane von Krause, die freundschaftlich mit Irina Gruschewaja verbunden ist, bedankte sich für die geleistete Arbeit und gab ihrer Hoffnung Ausdruck, dass beide Preisträger aus dem Aufenthalt in Deutschland Kraft mitnehmen zum Weitermachen.

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