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09.08.2004

Karljosef Schattner wird 80 - Wirken des Eichstätter Architekten mit vielen Preisen bedacht

Eichstätt. (pde) – Sein 80. Lebensjahr vollendet am 24. August Karljosef Schattner. Der ehemalige Eichstätter Diözesan- und Universitätsbaumeister gehört zu den renommiertesten Architekten der Gegenwart. Sein Name steht für einen Architekturstil, der bestimmt ist von einer lebendigen Verbindung überlieferter Formen mit neuer Interpretation, einer vielfach gewürdigten Gratwanderung zwischen Tradition und Moderne. Das Wirken des Eichstätter Baudirektors wurde mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht, so unter anderem der Heinrich-Tessenow-Medaille der Fritz-Schumacher-Stiftung, dem Deutschen Kritikerpreis, dem Großen BDA-Preis des Bundes Deutscher Architekten und dem Kunst- und Kulturpreis der deutschen Katholiken.

Schattner wurde 1924 in Gommern bei Madgeburg geboren. Von 1949 bis 1953 absolvierte er ein Architekturstudium, unter anderem bei Hans Döllgast, an der Technischen Hochschule München. Nach kurzer Zeit als freier Architekt trat er. 1957 in den Dienst der Diözese, deren Bauamt er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1992 leitete. Schwerpunkt seines Wirkens ist die Bischofs- und Universitätsstadt Eichstätt. Zu seinen bedeutendsten Werken zählen in Eichstätt die Umbauten der Willibaldsburg zum Juramuseum, des Ulmer Hofes zum Fachbereichsgebäude der Katholischen Universität, des Kipfenberger Speichers zum Diözesanmuseum und des Alten Waisenhauses zu einem Institutsgebäude, außerdem der An- und Umbau des Bildungshauses Schloss Hirschberg bei Beilngries.

„Schattners Auseinandersetzung mit dem historischen Erbe“ – so der Bund Deutscher Architekten in seiner Begründung des Großen BDA-Preises 1990 – „ist weder konservierend noch restaurierend, sondern unserer lebendigen Gegenwart angemessen – im besten Sinne modern“. Eichstätt sei durch das Wirken des Diözesanbaumeisters zu einem „zeitübergreifenden Gesamtkunstwerk“ geworden, zu einem Modell für den kritischen Umgang mit der Geschichte. Auch als Hochschullehrer und Berater in vielen Gremien genießt der Architekt internationales Ansehen. So wurde er für den Umbau des Reichtagsgebäudes in Berlin ebenso zu Rate gezogen wie in der Frage des Wiederaufbaus der Stadt Dresden.

Die Auszeichnung, die Karljosef Schattner selbst wohl am meisten bedeutet, ist der Kunst- und Kulturpreis der Deutschen Katholiken von 1994 als „Anerkennung seines Lebenswerkes und seiner Verdienste um die Förderung der Begegnung von Kirche und moderner Kultur“. Zuletzt erhielt Schattner 1992 das Bundesverdienstkreuz und Ende 1998 die Ehrensenatorwürde der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.

 

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