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20.06.2012

KAB unzufrieden mit geplantem Rio+20-Schlussdokument

Entwurf für das Schlussdokument des UN-Nachhaltigkeitsgipfels Rio+20 ist für KAB „viel zu unverbindlich“. Diözesanvorsitzender Andreas Holl fordert Vorreiterrolle Deutschlands.

Ingolstadt (kab) – Weil es viel zu unverbindlich ist, darf das geplante Schlussdokument zum UN-Nachhaltigkeitsgipfel „Rio+20“ so von der deutschen Delegation nicht unterzeichnet werden, fordert die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung in der Diözese Eichstätt (KAB) zum Auftakt der Konferenz. „Eine nachhaltige ökologische Lösung kann es nur geben, wenn soziale Gerechtigkeit weltweit zur Leitlinie auch in der Klima- und Umweltpolitik wird“, betont Andreas Holl, Diözesanvorsitzender der KAB.

Holl warnt davor, weiterhin auf ein ungezügeltes Wachstumsmodell zu setzen, bei dem Profitmaximierung die Frage nach dem Erhalt der Schöpfung und der gerechten Verteilung der Güter dominiert. „Ein grüner Kapitalismus mag auf eine bessere Energieeffizienz und auf die Schonung von Ressourcen setzen, doch ohne soziale Gerechtigkeit sorgt er dafür, dass die Spaltung in Arm und Reich weiter zunimmt“, so Holl.

Die KAB setzt sich mit ihrem aktuellen Leitantrag „Fair teilen statt sozial spalten – nachhaltig leben und arbeiten“ für eine gerechte Verteilung von Energie, natürlichen Ressourcen, Finanzen und politischer Teilhabe ein. Darin stellt der Verband klar, dass die gegenwärtig von Monopolen beherrschte, stark zentralisierte und auf fossilen Energieträgern basierende Energie und Wirtschaft damit perspektivisch weder einen Weg aus der Klimafalle noch aus der Abhängigkeit vom endlichen Erdgas bietet. Eine nachhaltige Energiewirtschaft muss nach Ansicht der KAB dezentral und vorrangig mit erneuerbaren Energien organisiert werden.

Holl wies darauf hin, dass soziale Gerechtigkeit, nachhaltige Entwicklung und Frieden sowie der Schutz der Umwelt nur durch einen veränderten Lebensstil in den reichen Industrieländern möglich sei. „Ein Mehr an Wohlbefinden und Lebensqualität erreichen wir durch einen nachhaltigen Lebensstil, der auf Selbstbegrenzung und Mäßigung setzt“, so Holl. Die KAB fordert die Bundesregierung auf, den Umweltgipfel in Rio zu nutzen, um wieder eine Vorreiterrolle im Umweltschutz und in der Armutsbekämpfung zu übernehmen. „In Rio muss Deutschland den Anstoß für verbindliche Regeln für ein neues nachhaltiges Wirtschaften geben“, sagte Holl.

Die KAB ist mit rund 8.000 Mitgliedern der größte katholische Berufsverband  in der Diözese Eichstätt und zeigt seit Jahren mit einem umfangreichen Bildungsprogramm für nachhaltige Entwicklung die Zusammenhänge zwischen nachhaltig-ökologischer und sozialer Entwicklung auf.

Entwurf des Schlussdokuments von „Rio+20“ (in Englisch)

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