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22.02.2006

KAB solidarisiert sich mit streikenden AEG-Mitarbeitern - Grußadresse übergeben

Der Diözesanvorstand der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung wendet sich mit nachfolgender Grußadresse, die am 22. Februar um 14:00 Uhr am AEG-Werkstor übergeben wird, an die streikenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AEG-Hausgeräte in Nürnberg:

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

nachdem Ihr Euch schon der Unterstützung der KAB Bundesleitung und des KAB Diözesanverbandes Bamberg gewiss sein könnt, möchten auch wir, die Katholischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus der Nachbardiözese Eichstätt, Euch unsere Unterstützung und Solidarität schenken.

Wir stehen ohne wenn und aber hinter Eurem Streik.

Die Elektrolux-Firmenleitung soll wissen, dass wir Ihre sozial ungerechte und arbeitnehmerfeindliche Firmenpolitik auf das Schärfste verurteilen. Wir können nicht akzeptieren, dass menschenverachtende Gewinnmaximierungsstrategien, die noch dazu auf der Ausbeutung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Polen oder anderen europäischen Ländern beruhen, zur Schließung ertragreicher Unternehmen in Deutschland führen.

Ihr, die Belegschaft eines der traditionsreichsten deutschen Industrieunternehmens, habt mit Eurer Leistung die Produkte von AEG und Elektrolux zu dem gemacht, was sie heute sind. AEG-Markenqualität aus Nürnberg und anderen deutschen Standorten waren Säulen der Elektrolux-Firmenphilosophie. Wenn dies von Herrn Straberg jetzt aufgegeben wird, dann ist er nicht nur auf dem falschen Dampfer unterwegs, sondern dann ist dieser Dampfer bereits die Titanic Zwei. Ein derartiges Management kann langfristig keinen Erfolg haben. Denn es braucht Menschen, die Kühlschränke oder Spülmaschinen kaufen. Und diese Menschen müssen auch genug verdienen, um sich diese leisten zu können. Wenn AEG hier dicht macht, dann gibt es wieder 4.000 Menschen mehr, die sich als Arbeitslose und deren Angehörige in Richtung Armutsgrenze bewegen und sich eben nichts mehr leisten können. Auf sie wartet Hartz IV.

Aus unserem Glauben heraus stehen wir für soziale Gerechtigkeit ein und sagen Euch mit einem Wort von Kardinal Cardijn: Die Religion ist nicht neben dem Leben. Deshalb stehen wir mit Euch Seite an Seite in diesem Streik und nehmen auch Eure Anliegen in unsere Gebete mit hinein.

Wir werden auch die AEG-Firmenleitung davon in Kenntnis setzen, dass wir unsere Mitglieder auf Ihre Einflussmöglichkeiten als Kunden und Verbraucher deutlich aufmerksam machen werden.

Wir wünschen Euch für Euren Streik Durchhaltevermögen, Einsicht auf der Arbeitgeberseite, Solidarität aller Menschen guten Willens, eine gute Zukunft für Euch und Eure Familien und Gottes Segen.

Im Namen aller Frauen und Männer des KAB-Diözesanverbandes Eichstätt

Der Diözesanvorstand

Jutta Spille

Diözesanvorsitzende

Karlheinz Heumann

Diözesanvorsitzender

Michael Konecny

Diözesanpräes

Ulrich Berber

Geschäftsführer

 

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