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20.01.2003

Jud Süß – Ein Film als Verbrechen? - Film und Gespräch am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus

Eichstätt. (pde) – Zu einer Filmvorführung mit Diskussion lädt der Gesprächskreis Christentum-Judentum in Zusammenarbeit mit dem Film-Studio Eichstätt und der Medienzentrale der Diözese ein. Am Montag, den 27. Januar, dem Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, wird um 20 Uhr im Film-Studio des Alten Stadttheaters ein „Doku-Drama“ über den Prozess gegen Veit Harlan, den Regisseur des NS-Films „Jud Süß“ gezeigt. Herbert Heinzelmann, Filmwissenschaftler, Medienjournalist und –pädagoge aus Nürnberg hält eine Einführung und wird das Gespräch moderieren. Dabei wird er insbesondere auf historische Zusammenhänge und die Wirkungsgeschichte des Films „Jud Süß“ eingehen.

Das Doku-Drama von Horst Königstein aus dem Jahr 2001 gilt als sorgfältig recherchiert. Es lässt durch Filmausschnitte, Spielszenen und Interviews den Verlauf des Prozesses und die Entstehung des Films lebendig werden. Er versucht die Hintergründe zu erhellen und stellt Fragen nach moralischer Verantwortung. So entsteht ein Mosaik widersprüchlicher Perspektiven und Meinungen.

Veit Harlan, der Regisseur von „Jud Süß“ stand 1949 in Hamburg vor Gericht. Er wurde angeklagt, mit einem Film ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen zu haben. Im Gewand der historischen Erzählung hetzte sein Film aus dem Jahr 1940 gegen die Juden. 20 Millionen Deutsche sahen damals den Film. Für SS-Leute, KZ-Schergen und Polizisten gehörte er zum Pflichtprogramm. Vor Gericht lehnte Harlan jede Verantwortung ab und verwies auf Goebbels, den „Schirmherrn des deutschen Films“.

Die Teilnahmegebühr beträgt einschließlich Eintritt ins Film-Studio 3,-- Euro, für Schüler und Studenten 2,-- Euro.

 

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