Seit 2014 hat der 40-jährige Dorey Mamou an verschiedenen Arbeitsstellen vielen geflüchteten Menschen aus Syrien und anderen Ländern geholfen, in Deutschland eine sichere Bleibe zu finden und ein neues Leben aufzubauen. Er engagiert sich ehrenamtlich, nahm einen Mini-Job bei der Caritas als Dolmetscher in der Erstaufnahmeeinrichtung Maria-Ward in Eichstätt an, lehrte Kinder von Geflüchteten in einer „Willkommensklasse“ der Maria-Ward-Realschule in Rebdorf. Zudem war er als Sprachlehrer an der Berufsschule Eichstätt sowie im Zentrum Flucht und Migration der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt tätig und betreute eine Wohngruppe in Ingolstadt.
In seiner Arbeit bei der Caritas berät Mamou zahlreiche Syrer, die jetzt ebenfalls zwischen Hoffnung und Unsicherheit schwanken. „Alle Syrer, die ich seit dem Regierungswechsel getroffen habe, sind glücklich und hoffen auf eine bessere Zukunft. Aber es gibt viele Fragen: Sollen wir zurückgehen? Müssen wir zurück? Können wir zurück?“ Er weist darauf hin, dass es in Deutschland bislang keine neuen Regelungen für syrische Geflüchtete gibt. Das Bundesamt für Migration habe nur mitgeteilt, dass Asylverfahren, über die noch nicht entschieden wurde, auf Eis gelegt werden sollen.
Vorsichtiger Optimismus
Als Christ sieht Mamou die Situation in Syrien weiterhin mit einer gewissen Skepsis. „Die Leute, die jetzt die Macht übernommen haben, versprechen eine Regierung für alle Syrer, egal welcher Religion oder Volksgruppe sie angehören. Die Frage ist: Werden sie sich an dieses Versprechen halten?“
Mamou hofft auf eine bessere Zukunft in seinem Heimatland, bleibt jedoch vorsichtig: „Es gibt viele positive Zeichen. Aber wenn man die Geschichte einer Terrorgruppe verfolgt, weiß man nie, ob das so bleiben wird. Wir alle haben Afghanistan im Hinterkopf und wissen, dass die Situation schnell kippen kann.“