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17.07.2015

Innovative Umweltprojekte in den Caritas-Seniorenheimen Dietfurt und Berching

Über die Vorteile von batterieartigen Lithium-Ionen-Speichern von Photovoltaikanlagen informierte Ferdinand Bauer im Keller des Caritas-Seniorenheims Dietfurt. Caritas-Umweltreferentin Bettina Mühlbauer freute sich, dass sich das Haus damit zu einem sehr hohen Grad selbst mit Energie versorgen kann. Foto: Caritas/Esser

Eichstätt. (pde) – Innovative Initiativen zu einer besonders effektiven Stromnutzung haben die Caritas-Seniorenheime Bruder Balthasar Werner in Dietfurt und St. Franziskus in Berching unternommen. In den Einrichtungen wurden Mitte letzten Jahres Photovoltaikanlagen mit batterieartigen Lithium-Ionen-Speichern installiert. Nach ersten Ergebnissen ermöglichen diese eine fast vollständige Eigennutzung des produzierten Stroms. In Photovoltaikanlagen ohne diese Energie-speicher kann hingegen nur 90 Prozent selbst genutzt werden – der Rest geht ins öffentliche Stromnetz. Über die beiden Projekte und sein Umweltengagement insgesamt informierten Vertreter des Caritasverbandes Eichstätt sowie dessen Partner gestern bei einer Pressekonferenz im Seniorenheim Dietfurt.

Der katholische Wohlfahrtsverband im Bistum Eichstätt sieht in den Initiativen in Dietfurt und Berching einen weiteren Schritt zu mehr Selbstversorgung sowie höherer Energieeinsparung. Sie stellten so einen erneuten Beitrag innerhalb seines Umweltmanagements zum Ziel „Bewahrung der Schöpfung“ dar – ganz im Sinne der vor kurzem veröffentlichten Umweltenzyklika  „Laudato si“ von Papst Franziskus. „Nachhaltigkeit muss gelebt werden. „Bei allem, was man heute macht und entscheidet, sollte es selbstverständlich sein, schon an morgen zu denken“, sagte die Umweltreferentin des Verbandes, Bettina Mühlbauer, in Dietfurt.
Ferdinand Bauer, der als Inhaber der Preither Firma Bauer Energietechnik mit dem Caritasverband zusammenarbeitet, informierte bei einer Besichtigung der batterieartigen Speicher im Keller des Seniorenheimes über die technischen Details. Nach seinen Worten kann das Haus in Dietfurt  seinen Gesamtstromverbrauch zu einem guten Drittel durch eigenproduzierten Strom abdecken. Messungen ergaben, dass der Eigenverbrauch des erzeugten Stroms beispielsweise in den Monaten April bis Juni dieses Jahres durch den neuen Energiespeicher im Durchschnitt von 88 auf knapp 95 Prozent erhöht wurde. Nach Kenntnis von Bauer sind die Energiespeicher in den beiden Caritas-Seniorenheimen mit jeweils einer Leistung von 22 Kilowatt die größten, die bisher im Gebiet des Bistums Eichstätt installiert worden sind.
Die Installation der speziellen Anlagen wurde vom Verein Grüner Strom Label innerhalb des Förderprogramms SolidarSolar in Berching mit über 30.000 Euro und in Dietfurt mit knapp 32.000 Euro gefördert: mit jeweils 20 Prozent die Module für die Photovoltaikanlagen und 30 Prozent die Speicher. Wie der Geschäftsführer dieses Vereins, Daniel Craffonara, bei der Pressekonferenz mitteilte, gehörten die beiden Projekte zu insgesamt 20, die im Jahr 2014 bundesweit von Ökostromkunden, die Produkte mit dem Grüner Strom Label kaufen, gefördert wurden. Für die Visualisierung der Tagesauswertungen auf einem Display leistete zudem das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Zuschüsse von jeweils fast 2.300 Euro in den beiden Häusern.

Die Projekte in Dietfurt und Berching sind der jüngste Teil eines bereits seit dem Jahr 2002 bestehenden Umweltmanagements im Caritasverband. Seitdem sind in nahezu allen 20 Caritas-Seniorenheimen Umweltaudits eingeführt worden: das heißt Verfahren, um Umweltstandards mit Hilfe speziell dafür fortgebildeter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu überprüfen und zu verbessern. In anderen Caritaseinrichtungen werden diese Verfahren derzeit eingeführt. Seit dem Jahr 2006 wurden 22 Photovoltaikanlagen in Caritaseinrichtungen installiert. Diese haben zusammen eine Leistung von fast 700 Kilowatt Peak und bisher für eine CO 2-Einsparung von knapp 2.750 Tonnen gesorgt.
Aus den Vergütungen für Überschüsse der Photovoltaikanlagen, die ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden, errichtete der Caritasverband ein Blockheizkraftwerk in seinem Senioren-heim Greding, das 2011 in Betrieb genommen wurde. Nach Mitteilung des Leiters des Caritas-Finanz- und Rechnungswesens, Johann Baumgartner konnten so die Energiekosten dort um rund ein Drittel und die CO 2-Emmissionen sogar um etwa die Hälfte reduziert werden. Für sieben Caritas-Einrichtungen wurden außerdem Energieeffizienzkonzepte erarbeitet. In den Caritas-Wohnheimen und Werkstätten sowie in St. Vinzenz ersetzte man im Jahr 2014 an vielen Stellen klassische Glühbirnen und Leuchtröhren durch moderne LED-Leuchten. Dadurch wurde der Stromverbrauch in mehreren Bereichen beider Institutionen um weit über die Hälfte, teilweise sogar um über 80 Prozent gesenkt. Gewinner aller dieser Initiativen sind nach den Worten Baumgartners immer gleich drei: „die Umwelt, die Dienststellen und die Betreuten“.

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