Sich anstecken lassen vom Licht
Warum die drei sich überhaupt auf den Weg machten und einem Stern folgten, auch dazu gab der Bischof in seiner Predigt Antwort: „Da, wo Jesus ankommt, da wird es hell im Leben. Diese Helligkeit hat so gestrahlt, dass die Weisen merkten: Da muss etwas ganz Großes geschehen sein“. Für den Rückweg hätten sie gar keinen Stern mehr gebraucht, denn sie selbst seien zu Sternen geworden, „die leuchten, weil sie Jesus begegnet sind“. Auch die Sternsinger von heute seien mit der Botschaft unterwegs: „Wir haben uns anstecken lassen von Jesu Licht“. Der Segen, den sie in die Häuser brächten, sei „so etwas wie eine himmlische Vitaminampulle“. Diese Kraft „dürft ihr im Namen der Kirche verteilen. Es ist ein Superdienst, den ihr da tut!“ Damit auf dem Weg durch die Gemeinden bei Wind und Wetter alles gut gehe, „wollen wir für Euch in der Eucharistiefeier den Segen des Himmels erflehen“.
Im Gottesdienst segnete der Bischof auch die Kreide (und alternativ die Aufkleber) mit denen die Sternsinger ihren Spruch „Christus Mansionem Benedicat - Christus segne dieses Haus“ an den Türen anbringen, sowie den Weihrauch. Diözesanjugendseelsorger Korbinian Müller erläuterte danach den weiteren Ablauf des Sternsinger-Aussendungstages, ehe es anschließend kurz um ihn selbst ging: Sarah Hairbucher, Leiterin des Bischöflichen Jugendamts, und Benedikt Rodler, Leiter der Abteilung Seelsorge, Evangelisierung und Glaubenspädagogik im Bischöflichen Ordinariat, nutzten die Gelegenheit, dem scheidenden Jugendpfarrer im Kreis vieler junger Menschen für seine Arbeit zu danken. Müller, der daraufhin mit großem Applaus bedacht wurde, wird zum 1. Januar Leiter von drei Pfarreien in Nürnberg.
Bunter Zug durch die Stadt
War der Aussendungsgottesdienst gesanglich und instrumental von den Pollenfelder Gruppen „Gute Noten“ und „SMS“ gestaltet worden, so wartete nach dem Schlussegen schon die Stadtkapelle Eichstätt vor dem Dom, um den imposanten Sternsingerzug mit Pauken und Trompeten durch die Innenstadt zu begleiten. Angeführt von Bischof Hanke und weiteren Verantwortlichen, ging es zunächst zum Rathaus, wo Oberbürgermeister Josef Grienberger die königliche Gesellschaft empfing. Anschließend bekam diese auch Gelegenheit, ihren Segensspruch an die Pforte des Landratsamts zu schreiben, ehe es zurück ins Priesterseminar ging.
Dort stand nicht nur das gemeinsame Mittagessen auf dem Programm, sondern auch das traditionelle Sternsingerfest mit vielen Mitmachaktionen quer über das Gebäude verteilt. Gemeinsamer Nenner war das diesjährige Motto der bundesweiten Sternsingeraktion, „Erhebt Eure Stimme! Sternsingen für Kinderrechte“. Beispielhaft ging es um die Situation von Kindern im Norden Kenias, die kaum Zugang zu Schulen und medizinischer Versorgung haben, und um die Lage von Kindern in Kolumbien, die in Armut und Vernachlässigung aufwachsen. Passend dazu gab es auch heuer einen Dokumentarfilm von Sternsinger-Reporter Willi Weitzel. Aber auch kreative Angebote warteten im Priesterseminar, vom Stühle-Bemalen und Kinderrechte-Memory bis zum Weihrauch-Workshop. Bei der Vorbereitung des Tages hatte eine ganze Reihe Haupt- und Ehrenamtlicher mitgewirkt: Jugendseelsorger Müller und Ministrantenreferentin Birk mit ihren ehrenamtlichen Teamern, Weltkirche-Referatsleiter Dr. Gerhard Rott sowie Aktive vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum, von Katholischer Junger Gemeinde (KJG) und vom BDKJ-Arbeitskreis Ghana.
In den kommenden Tagen werden die Sternsinger wieder durch ihre Gemeinden ziehen, um Spenden für notleidende Altersgenossen bitten und den Segen bringen. Bischof Hanke wünschte ihnen bei der Aussendungsfeier, dass sie viele offene Türen vorfinden.