Zum Inhalt springen
30.12.2024

„Himmlische Vitamine“ fürs Bistum: Sternsingeraussendung im Eichstätter Dom

Mit dem Bischof an der Spitze setzte sich der Zug der Sternsinger durch Eichstätt in Bewegung. Foto: Gabi Gess/pde

Mit dem Bischof an der Spitze setzte sich der Zug der Sternsinger durch Eichstätt in Bewegung. Foto: Gabi Gess/pde

Bischof Gregor Maria Hanke beim Predigtgespräch mit den Sternsingern. Foto: Gabi Gess/pde

Bischof Gregor Maria Hanke beim Predigtgespräch mit den Sternsingern. Foto: Gabi Gess/pde

Eichstätt. (pde) – Der altehrwürdige Dom „schaut heute richtig jung aus“, freute sich Bischof Gregor Maria Hanke, als er dort etwa 400 in bunte Gewänder gehüllte Mädchen und Jungen begrüßen konnte. Mit etwa 100 Begleiterinnen und Begleitern waren sie aus allen Teilen des Bistums zur diözesanen Sternsinger-Aussendung gekommen. Für viele war es der allererste Besuch in der Kathedrale, die nach mehrjähriger Sanierung erst seit gut zwei Monaten wieder geöffnet ist.

„Den hohen Dom zu Eichstätt, den wollten wir doch sehen“, begründete zum Beispiel Christa Dums aus Fünfstetten,  warum aus ihrer Gegend ein ganzer Bus mit 42 Sternsingern gekommen war. Diese kamen aus allen fünf Pfarrgemeinden des Pfarrverbands Jura-Nordschwaben. Zu dessen Zusammenwachsen solle auch die gemeinsame Fahrt nach Eichstätt beitragen, erklärte Helga Kollmann aus Mündling, die, wie Dums, als Begleiterin dabei war. Im Priesterseminar, dem Treffpunkt für alle ankommenden Delegationen, wimmelte es nur so von Sternen und glitzernden Kronen, die noch schnell zurechtgerückt wurden. Viele Gruppen kamen aus dem Eichstätter Umland oder aus Ingolstadt, aber auch das Dekanat Herrieden stellte eine große Abordnung.

„Anerkannt und geschätzt“

Eine Sternsinger-Vergangenheit, so zeigte sich auf Nachfrage, haben auch ganz viele der Hauptamtlichen, die im Aussendungsgottesdienst konzelebrierten oder den Tag mitgestalteten. Generalvikar Michael Alberter erinnerte sich ebenso gern daran zurück wie der Leiter der Stadtkirche Eichstätt, Michael Harrer oder die neue Ministrantenreferentin des Bistums, Kathrin Birk. Die Sternsingeraktion, so Alberter, „ist ein Aushängeschild und wirklich ganz breit in der Bevölkerung anerkannt und geschätzt.“ An seinem früheren Wirkungsort in Nürnberg habe er erlebt, dass die Sternsinger und ihr Einsatz auch von kirchenfernen Menschen wertgeschätzt wurden, „das wirkt wirklich in die Gesellschaft hinein“.

„Wir sind richtig stolz auf Euch, dass Ihr diesen Dienst tut“, versicherte der Bischof den Sternsingern,  mit denen er in seiner Predigt das Gespräch über das Geschehen an der Krippe suchte. Die Hirten, so stellte sich im Dialog heraus, hätten wohl der frischgebackenen Heiligen Familie kaum große Geschenke machen können, weil sie selbst kaum etwas besaßen. Aber dann seien die drei Weisen aus dem Morgenland ins Spiel gekommen, die Gold, Weihrauch und Myrrhe mitbrachten. „Damit konnte Josef schon etwas anfangen, das hat ihm gewisse Sicherheit gegeben, das Kind durchzubringen“. Auf diesen Spuren, so der Bischof, wandelten die Mädchen und Jungen auch heute, indem sie für Kinder in Not sammelten. Sie setzten fort, was die Weisen aus dem Morgenland einst begonnen hätten.

Sich anstecken lassen vom Licht

Warum  die drei sich überhaupt auf den Weg machten und einem Stern folgten, auch dazu gab der Bischof in seiner Predigt Antwort: „Da, wo Jesus ankommt, da wird es hell im Leben. Diese Helligkeit hat so gestrahlt, dass die Weisen merkten: Da muss etwas ganz Großes geschehen sein“. Für den Rückweg hätten sie gar keinen Stern mehr gebraucht, denn sie selbst seien zu Sternen geworden, „die leuchten, weil sie Jesus begegnet sind“. Auch die Sternsinger von heute seien mit der Botschaft unterwegs: „Wir haben uns anstecken lassen von Jesu Licht“. Der Segen, den sie in die Häuser brächten,  sei „so etwas wie eine himmlische Vitaminampulle“. Diese Kraft „dürft ihr im Namen der Kirche verteilen. Es ist ein Superdienst, den ihr da tut!“ Damit auf dem Weg durch die Gemeinden bei Wind und Wetter alles gut gehe, „wollen wir für Euch in der Eucharistiefeier den Segen des Himmels erflehen“.

Im Gottesdienst segnete der Bischof auch die Kreide (und alternativ die Aufkleber) mit denen die Sternsinger ihren Spruch „Christus Mansionem Benedicat - Christus segne dieses Haus“ an den Türen anbringen, sowie den Weihrauch. Diözesanjugendseelsorger Korbinian Müller erläuterte danach den weiteren Ablauf des Sternsinger-Aussendungstages, ehe es anschließend kurz um ihn selbst ging: Sarah Hairbucher, Leiterin des Bischöflichen Jugendamts, und Benedikt Rodler, Leiter der Abteilung Seelsorge, Evangelisierung und Glaubenspädagogik im Bischöflichen Ordinariat, nutzten die Gelegenheit, dem scheidenden Jugendpfarrer im Kreis vieler junger Menschen für seine Arbeit zu danken. Müller, der daraufhin mit großem Applaus bedacht wurde, wird zum 1. Januar Leiter von drei Pfarreien in Nürnberg.

Bunter Zug durch die Stadt

War der Aussendungsgottesdienst gesanglich und instrumental von den Pollenfelder Gruppen „Gute Noten“ und „SMS“ gestaltet worden, so wartete nach dem Schlussegen schon die Stadtkapelle Eichstätt vor dem Dom, um den imposanten Sternsingerzug mit Pauken und Trompeten durch die Innenstadt zu begleiten. Angeführt von Bischof Hanke und weiteren Verantwortlichen, ging es zunächst zum Rathaus, wo Oberbürgermeister Josef Grienberger die königliche Gesellschaft empfing. Anschließend bekam diese auch Gelegenheit, ihren Segensspruch an die Pforte des Landratsamts zu schreiben, ehe es zurück ins Priesterseminar ging.
Dort stand nicht nur das gemeinsame Mittagessen auf dem Programm, sondern auch das traditionelle Sternsingerfest mit vielen Mitmachaktionen quer über das Gebäude verteilt. Gemeinsamer Nenner war das diesjährige Motto der bundesweiten Sternsingeraktion, „Erhebt Eure Stimme! Sternsingen für Kinderrechte“. Beispielhaft ging es um die Situation von Kindern im Norden Kenias, die kaum Zugang zu Schulen und medizinischer Versorgung haben, und um die Lage von Kindern in Kolumbien, die in Armut und Vernachlässigung aufwachsen. Passend dazu gab es auch heuer einen Dokumentarfilm von Sternsinger-Reporter Willi Weitzel. Aber auch kreative Angebote warteten im Priesterseminar, vom Stühle-Bemalen und Kinderrechte-Memory bis zum Weihrauch-Workshop. Bei der Vorbereitung des Tages hatte eine ganze Reihe Haupt- und Ehrenamtlicher mitgewirkt:  Jugendseelsorger Müller und Ministrantenreferentin Birk mit ihren ehrenamtlichen Teamern, Weltkirche-Referatsleiter Dr. Gerhard Rott sowie Aktive vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ)  im Bistum, von Katholischer Junger Gemeinde (KJG) und vom BDKJ-Arbeitskreis Ghana.

In den kommenden Tagen werden die Sternsinger wieder durch ihre Gemeinden ziehen, um Spenden für notleidende Altersgenossen bitten und den Segen bringen. Bischof Hanke wünschte ihnen bei der Aussendungsfeier, dass sie viele offene Türen vorfinden.

Weitere Meldungen

Die Stabsstelle Kommunikation veröffentlicht kontinuierlich aktuelle Nachrichten aus dem Bistum. Zur Übersicht.

Videos

Videos zu Themen aus dem Bistum Eichstätt. Zur Übersicht.

Audios

Audios zu Themen aus dem Bistum Eichstätt. Zur Übersicht.